Eine vergnügliche Sammlung von Anekdoten, Possen, Schwänken und Erzählungen des vielgereisten Florentiner Renaissancedichters (1335-1400).Sacchetti erzählt flink, frisch, mit augenzwinkerndem Witz, derb im Stil der Zeit. Er führt sich selbst als Autor ein und schmückt seine Anekdoten gern mit großen Namen wie Dante oder Giotto. Er beendet seine Geschichten oft mit einem witzigen Aphorismus oder einer moralischen Nutzanwendung. Wie die Bände Grazzini und Masuccio (in dieser Nr.) wird auch dieser Doppelband (Band 1 in dieser Nr.) mit einem Vorwort eingeführt. Malerba weist darauf hin, daß gerade diese Novellen "das reichhaltigste, aufregendste Fresko des Alltagslebens in der mittelalterlichen Toskana" sind, "das zu lesen auch heute noch ein Vergnügen ist." Dem kann man sich nur anschließen.Der Florentiner Sacchetti lebte zwischen 1335 und 1400. Als Kaufmann und Staatsmann ist er viel in Europa gereist und sammelte auf seinen Reisen wohl die Stoffe zu seinen Novellen, die er in den letzten 10 Jahren seines Lebens als "Trecentonovelle" schrieb. Von diesen 300 Geschichten sind immerhin 223 überliefert. In der 2bändigen Sammlung (Band 2 in dieser Nr.) sind 77 Geschichten enthalten. Sacchetti ist als Autor für den deutschen Leser ein Unbekannter, und doch werden ihm viele der Stoffe bekannt sein. Es sind Märchenmotive, Schwänke, Possen und Anekdoten, die sich in allen europäischen und auch in vielen orientalischen Ländern als Volksgut erhalten haben. Anders als der 30 Jahre ältere Boccaccio verzichtet Sacchetti auf eine Rahmenhandlung und einen kunstvollen Aufbau.