Verlagstext:
Die `Kritik der ökonomischen Rationalität' setzt die Tradition einer ökonomiekritisch begründeten und geschichtsphilosophisch reflektierten Gesellschaftstheorie fort. Thema ist das Verhältnis von Irrationalität und Rationalität in der neoliberalen bürgerlichen Ökonomie in der Epoche ihrer `Globalisierung'. Ziel der Darstellung ist die Explikation des Zusammenhangs von Modernisierung und struktureller Gewalt in der Weltgesellschaft. - Das Thema wird auf drei Ebenen abgehandelt: Der erste Band liefert eine `Geschichte der ökonomischen Rationalisierung'. Der zweite Band gibt eine genetische Definition von `Wirtschaft und Gesellschaft der Bundesrepublik Deutschland'. Der dritte Band endlich analysiert die `Integration und Desintegration der Weltökonomie'. >br> Der zweite Band bestimmt zunächst sozial- und wirtschaftsgeschichtlich das `Verhältnis von autoritärer Politik-Ökonomie und kollektiver Identität der Deutschen'. Im Mittelpunkt steht dann die Analyse der Wirtschaftsentwicklung und Wirtschaftspolitik in der Bundesrepublik Deutschland bis 1997. Abschließend wird eine `Kritik des neoliberalen Kapitalismus' an zentralen Bereichen bürgerlicher Politik-Ökonomie skizziert. - Da die Identität der BRD weitgehend ökonomisch bestimmt ist, ist die ökonomische Analyse unmittelbar gesellschaftstheoretische Analyse. Die Untersuchung stellt die sozialökonomische Entwicklung dar, vermittelt durch eine Kritik zeitgenössischer sozialökonomischer Theorien.
/ AUS DEM INHALT: / / / 1Zum Verhältnis von autoritärer Politik-Ökonomie und kollek- 17
tiver Identität der Deutschen
1.1 Die Genese des deutschen Nationalstaates im 19.Jahrhundert 22
1.2 Vom Kaiserreich zum Nationalsozialismus 60
1.3 Volks-Wirtschaft und technokratische Politik nach 1945 112
2Die Wirtschaftsentwicklung der Bundesrepublik Deutschland 125
bis 1990 im Kontext: Krisentendenzen der Marktwirtschaft
2.1 Entwicklungen und Umstrukturierungen der Ökonomie 125
2.11 Entwicklung - Wachstum - Konjunkturen - sinkende 126
Wachstumsrate n
Wirtschaftliche Basisdaten für die Bundesrepublik Deutschland 136
2.12 Produktion des Sozialprodukts: Das Ende der 'dualen Wirt- 144
Schaftsstruktur' und der Übergang von der Industrie- zur Dienstleistungsgesellschaft
2.13 Verteilung des Sozialprodukts: Das Ende der Klassengesell- 159
schaft ?
2.2 Die erste Phase (1948-1960): Restauration des Kapitalismus 169
2.3 Die zweite Phase (1960-1966/67): Endphase des 'Wirtschafts- 193
wunders'
2.4 Die dritte Phase (1966/67-1975): Globale Krise der Wachstums- 199
Gesellschaft
2.5 Die vierte Phase (1975-1982): Übergang in die Dauerkrise 215
struktureller Massenarbeitslosigkeit"Krise der Arbeitsgesellschaft?''
2.6 Die fünfte Phase (1982-1990): Wachstum und Massenarbeits- 226
losigkeitDie Ausbreitung relativer Armut in der "Erlebnisgesellschaft"
3Die Wirtschaftspolitik in der Bundesrepublik Deutschland bis 243
1990: Wirtschaftskrisen und technokratische Politik
3.1 Die erste Phase der Sozialen Marktwirtschaft (1948-1960) 246
3.11 Das Konzept der Sozialen Marktwirtschaft und das Gegenkon- 246
zept der Wirtschaftsdemokratie
3.12 Das 'Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkungen' vom 1.1.1958 268
3.13 Das'Gesetz über die Deutsche Bundesbank'vom 26.7.1957 276
3.2 Die zweite Phase der Sozialen Marktwirtschaft (1960-1966/ 288
3.21 A.Müller-Armack über die "Zweite Phase der Sozialen Markt- 288
Wirtschaft": Markt-Macht und "Formierte Gesellschaft"
3.22 Das 'Gesetz über die Bildung eines Sachverständigenrates' vom 303
14.8.1963
3.3 Keynesianische Globalsteuerung (1966/67-1975) 308
3.31 K.Schillers Konzept der Globalsteuerung, das'Gesetz zur 309
Förderung der Stabilität und des Wachstums der Wirtschaft'
vom 8.6.1967 und die Notstandsgesetze vom 24.6.1968
3.32 Die theoretischen Grundlagen der Globalsteuerung (I): J.M326
Keynes' 'Allgemeine Theorie der Beschäftigung, des Zinses
und des Geldes' (1936)
3.33 Die theoretischen Grundlagen der Globalsteuerung (II): Die 335
neue Wettbewerbstheorie von E.Kantzenbach (1966)
3.34 Ökonomische Macht und technokratische Staatsintervention: 338
Jürgen Habermas' Theorie der strukturell gewandelten bürgerlichen
Gesellschaft
3.4 Wirtschaftspolitisches Krisenmanagement der Regierung Helmut 351
Schmidt (1974/75-1982)
3.5 Der Neoliberalismus der Regierung Helmut Kohl (1982-1990) 359
4Wirtschaftsentwicklung und Wirtschaftspolitik in Deutschland 375
nach der Vereinigung
4.1 Die prinzipiell möglichen Strategien zur Verwirklichung der 377
deutschen Einheit, die im Zusammenbruch der DDR enthalten
waren
4.2 Die marktdogmatisch-technokratische Verwirklichung der 398
deutschen Einheit durch Bundesregierung sowie Treuhandanstalt
und ihre sozialökonomischen Folgen in Ostdeutschland-
4.3 Revision der marktoptimistischen Politik nach der Bundestags- 433
wähl vom 2.12.1990
4.4 Rückwirkungen der Transformationskrise auf Westdeutschland: 440
Überlagerung von marktwirtschaftlicher Systemkrise und
Transformationskrise seit 1992
4.5 Modernisierung und strukturelle Gewalt 460
5Kritik des neoliberalen Kapitalismus in der Bundesrepublik 491
DeutschlandUnvollständige Skizzen über strukturelle Gewalt
5.1 Der "technische Staat": Ent-Politisierung der Politik und Ent- 494
Moralisierung der Gesellschaft
5.2 Verinnerlichung des Arbeitszwanges und ArbeitslosigkeitAr- 515
beit als Unterdrückung und Selbstunterdrückung
5.3 Entqualifizierung von Bedürfnissen und Waren: Bedürfnisbefrie- 532
digung als entfremdete Arbeit entindividualisierter Subjekte -
Kritik der 'Erlebnisgesellschaft' (G.Schulze)
5.4 Entqualifizierung der äußeren Natur: "Natur im Zeitalter ihrer 555
technischen Reproduzierbarkeit" und abstraktes Ich - Kritik
der 'Risikogesellschaft' (U.Beck)
5.5 Die "Welt der identischen Fälle": "Grenzen der Aufklärung" und 601
konformistischer Protest - Kritik der Individualisierungsthese
Literatur 629