Was kann getan werden, damit riskante Situationen für Kinder gut ausgehen? Wie können Kinder lernen, kompetent und angemessen mit alltäglichen Gefährdungen umzugehen? Dieses Buch beschreibt in anschaulicher Weise, wie wir Kinder hier gezielt unterstützen können. Erzieherinnen, Lehrerinnen, Therapeuten und Eltern erfahren, wie über eine psychomotorisch ausgerichtete Bewegungsförderung entsprechende Kompetenzen gefördert werden. So können Kinder in ihren Fähigkeiten gestärkt werden, Risiken besser einzuschätzen und sich effektiver im Alltag vor gefährlichen Unfällen zu schützen. Der Ansatz unterstützt darüber hinaus wesentliche Bildungsbereiche auf dem Weg zur individuellen und kompetenten Persönlichkeit. Die beschriebenen Erfahrungen und Ausführungen beruhen auf Erkenntnissen der Bonner Risikostudie, einem dreijährigen Forschungsprojekt des Förderverein Psychomotorik Bonn. Die Studie wurde im Auftrag der Unfallversicherungen, dem GUVV Rheinland, GUVV Westfalen-Lippe und LUK NRW, durchgeführt. Die Kinder wurden dazu durch ein speziell entwickeltes Bewegungsangebot in Gruppen gefördert, um ihre Risikokompetenzen zu verbessern.
Die Spielideen, Tipps und Anleitungen dieses Buches gründen auf einer praxisorientierten Umsetzung und Weiterentwicklung dieser Erfahrungen. Sie richten sich an alle, die mit Vor- und Grundschulkindern arbeiten und leben. Sie sind erprobt, werden umfangreich erklärt und zusätzlich durch viele Abbildungen anschaulich dargestellt. Ein theoretisch fundiertes Buch für die tägliche Praxis!
/ AUS DEM INHALT: / / /
Vorwort und Einleitung 7
1. Umgang mit Risiken heute und gestern: Spagat zwischen
institutionalisierter Kalkulation und individuellem
Kompetenzerwerb 9
1.1 Zum Risikobegriff 9
1.2 Die Antinomie der Zivilisation 13
1.2.1 "Sicherheitsexperten" - zum Sicherheitsverständnis eines
bewahrenden Ansatzes 16
1.2.2 Kindheit heute 17
1.2.3 Ausbruch: Zur Kultivierung des Risikos 19
1.2.4 Paradigmenwechsel: von der Vermeidungsstrategie
zu einem Kompetenzkonzept 20
2. Gehören Risiken zum Bewegungsalltag von Kindern?
Pädagogische Standpunkte, Forschungsergebnisse
und praktische Konsequenzen 35
2.1 Was ist Risikokompetenz? 35
2.2 Bisherige Ideen und Ansätze zur Verbesserung von
Risikokompetenzen bei Kindern 38
2.3 Neue Ideen für eine "Risikopädagogik" durch ein modernes
Menschenbild 42
2.3.1 Kompetenz durch Handeln! 43
2.3.2 Was heißt hier Ganzheitlichkeit? Ein neues
Erklärungsmodell für Unfälle und Verletzungen 44
2.3.3 Selbstkonzept von Kindern und die Bedeutung zur
Ausbildung von Risikokompetenzen 47
2.4 Die Bonner Risikostudie: Was wir für die Praxis daraus
ableiten können 52
2.5 Wie erkenne ich, ob mein Kind risikokompetent ist?
Beobachten mit den richtigen Fragen 55
2.5.1 Der Riskids-Fragebogen zur Einschätzung von
Risikokompetenz 56
2.5.2 Was tun mit den Beobachtungen? 58
2.5.3 Leitgedanken für die Förderung von Risikokompetenz
bei Kindern: Tipps für Eltern und Pädagogen 60
3. Räume sicher, reizvoll und spannend gestalten: hier können
Kinder selbstsicherer und risikokompetenter werden 67
3.1 Aspekte einer an Risikokompetenz orientierten
Raumplanung in der Kindertagesstätte 68
3.1.1 Psychomotorische Raumgestaltung an konkreten
Beispielen 79
3.2 Bewegungs- und Sportkindergärten 82
3.3 Ein konsequentes Kompetenzmodell:
Der Waldkindergarten 83
3.4 Zur Konzeption des Waldkindergartens 84
4. Mit dem RISKIDS-Förderkonzept Angebote zuhause,
in Kindergarten und Schule erfolgreich und sicher gestalten 89
4.1 Risikokompetenz wird im Alltag gewonnen, aber:
Unterstützung erwünscht! 89
4.2 Wie sich das RisKids-Förderkonzept aufbaut 90
4.3 Zielsetzungen des Konzepts 92
4.4 Phasenstruktur: Das Wichtige im Blick halten 93
4.4.1 Basisphase: Gestaltung günstiger Ausgangs- und
Rahmenbedingungen 94
4.4.2 Wagnis- und Risikophase: wagnisorientierte
Auseinandersetzungen und Umgang mit riskanten
Bewegungssituationen 96
4.4.3 Integrations- und Stabilisierungsphase: wagnisorientierte
Auseinandersetzungen und Umgang mit riskanten
Bewegungssituationen 98
4.5 Wie baue ich eine Fördersequenz auf? 99
4.5.1 Inhaltliche Zusammenstellung von Förderbausteinen
aus dem RisKids-Konzept 99
4.5.2 Möglicher Stundenaufbau 101
5. Die RisKids Förderbausteine: 104 praktische
Beispiele zur Förderung von Risikokompetenz! 103
6. Nachwort 209
7. Literatur 211