Angewandte Entwicklungspsychologie umfasst eine Vielzahl von Bereichen, die sich auf alle Altersgruppen und verschiedene Bedürfnis- und Lebenslagen von Menschen beziehen. Im Einzelnen veranschaulicht der Band den aktuellen Stand zur Entwicklungsdiagnostik, Sprachförderung, Förderung sozial-emotionaler Kompetenzen, Erziehungs- und Entwicklungsberatung, Frühförderung, Medienerziehung, Hochbegabtenförderung, Gewaltprävention, Vorbereitung auf die Elternschaft, Eintritt ins Berufsleben, Risiken des höheren Lebensalters und der Gesundheitsförderung im Alter. Der Band referiert neue Forschungsergebnisse sowie innovative Diagnose- und Interventionsverfahren. Er verdeutlicht die Relevanz einer Entwicklungspsychologie der Lebensspanne für die angemessene Bewältigung praktisch-psychologischer Arbeit.
/ AUS DEM INHALT: / / / 1. Kapitel: Angewandte Entwicklungspsychologie:
Ziele und Themen
Von Franz Petermann und Wolfgang Schneider
1 Einleitung 1
2 Ziele, Grundlagen und Inhalte 3
2.1 Ziele und Fragestellungen 3
2.2 Grundlagen der Angewandten Entwicklungspsychologie 5
2.3 Entwicklungsdiagnostik und entwicklungsorientierte Intervention . . . 6
2.4 Inhalte der Angewandten Entwicklungspsychologie 9
3 Illustration der Anwendungsperspektive 12
4 Ausblick 13
Literatur 14
Teil I: Frühe Kindheit
2. Kapitel: Entwicklungsdiagnostik
Von Franz Petermann und Thorsten Macha
1 Einleitung 19
2 Rahmenbedingungen der Entwicklungsdiagnostik 20
3 Zielsetzungen der Entwicklungsdiagnostik 22
4 Historischer Abriss der Entwicklungsdiagnostik 23
5 Psychologische Grundlagen der Entwicklungsdiagnostik 28
6 Die Bedeutung sonderpädagogischer Fragestellungen fur die Entwicklungs-
diagnostik 32
7 Die Bedeutung medizinischer Fragestellungen für die Entwicklungs-
diagnostik 34
XIV Inhaltsverzeichnis
8 Die Bedeutung der Verhaltensbeobachtung als entwicklungsdiagnostische
Informationsquelle 36
9 Konstruktionsmerkmale von Entwicklungstests 38
10 Ergebniswerte von Entwicldungstests 42
11 Güte von Entwicklungstests 43
12 Entwicklungsprognosen 46
13 Konsequenzen für die Angewandte Entwicklungspsychologie 48
Literatur 50
3. Kapitel: Frühdiagnostik und Interventionen im Frühbereich
Von Klaus Sarimski
1 Einleitung 61
2 Entwicklungspsychologische Grundlagen früher Interventionen 61
3 Frühdiagnostik 64
3.1 Früherkennung 64
3.2 Beurteilung der Entwicklungsstufe und zentraler Verhaltensmuster . . 65
3.3 Diagnostik von Familienbedürfnissen und -bedingungen 67
4 Entwicklungsförderung in der alltäglichen Eltern-Kind-Interaktion 70
4.1 Behinderungsspezifische Hindernisse 70
4.2 Wirksamkeit von Interaktionsberatungen 71
4.3 Begleitende Hilfen für Eltern 74
4.4 Zusammenhänge zum langfristigen Entwicklungsverlauf 76
5 Spezifische Zielgruppen 77
5.1 Kinder mit sozialem und biologischem Risiko 77
5.2 Kinder mit spezifischen Syndromen 79
5.3 Kinder mit Störungen aus dem autistischen Spektrum 80
6 Perspektiven des Systems früher Hilfen 82
Literatur 83
4. Kapitel: Sprachförderung
Von Sabine Weinert und Kathrin Lockl
1 Meilensteine und Bedingungen des Spracherwerbs 92
2 Sprachförderung bei typisch entwickelten Kindern 95
2.1 Natürliche Passungen zwischen sprachbezogenen Entwicklungs-
aufgaben und Sprachumwelt 95
Inhaltsverzeichnis XV
2.2 Sprachumwelt und Spracherwerb: Korrelative Befunde 97
2.3 Optimierung der Sprachumwelt: Trainingsstudien zur Förderung
des Spracherwerbs bei typisch entwickelten Kindern 100
3 Förderung der Sprache bei Kindern mit Spracherwerbsstörungen 103
3.1 Vielfalt der Störungsbilder bei sekundären und primären
Sprachstörungen 104
3.2 Sprachliche Umwelt und Interaktionen mit Kindern mit
(unterschiedlichen) Entwicklungsproblemen 105
3.3 Förderung der Sprache bei spezifisch-sprachgestörten Kindern 106
3.3.1 Evaluative Trainingsforschung 107
3.3.2 Frühförderung von Risikokindern durch Optimierung
natürlicher Lehr-Lernsituationen 111
3.3.3 Therapeutische Ansätze bei spezifisch-sprachgestörten Kindern . . 112
4 Sprachförderung bei Kindern mit Migrationshintergrund 119
4.1 Bilingualismus und Zweitspracherwerb 119
4.2 Programme zur Sprachförderung 123
Literatur 126
5. Kapitel: Förderung sozial-emotionaler Kompetenzen
Von Silvia Wiedebusch
1 Sozial-emotionale Fertigkeiten von Kindern 135
2 Störungen sozial-emotionaler Kompetenzen 136
2.1 Bezüge zum Sozialverhalten 136
2.2 Bezüge zu schulischem Verhalten 137
2.3 Bezüge zur psychischen Gesundheit 138
3 Diagnostik sozial-emotionaler Fertigkeiten im Kindesalter 140
3.1 Ablauf des diagnostischen Prozesses 141
3.2 Screening-Verfahren 142
3.3 Diagnostische Verfahren 143
4 Interventionen zur Förderung sozial-emotionaler Kompetenzen 145
4.1 Interventionsziele 145
4.2 Ausgewählte Förderprogramme für Kindergarten-und Vorschulkinder . . 147
4.2.1 Emotions Course 147
4.2.2 Verhaltenstraining im Kindergarten. Ein Programm zur
Förderung sozial-emotionaler Kompetenz 149
4.3 Ausgewählte Förderprogramme für Schulkinder 150
4.3.1 Promoting Alternative Thinking Strategies - Curriculum 151
4.3.2 Curriculum "Fit und stark furs Leben" - Klassen 1 bis 2 152
4.3.3 Verhaltenstraining fur Schulanfänger 153
5 Ausblick 155
Literatur 156
XVI Inhaltsverzeichnis
6. Kapitel: Erziehungs- und Entwicklungsberatung
für die frühe Kindheit
Von Ute Ziegenhain
1 Frühe Kindheit als (Entwicklungs-)Phase hoher Herausforderung
für Eltern 163
2 Entwicklung von Kindern und der Einfluss von Erziehung 164
3 Erziehungs- und Entwicklungsberatung 167
3.1 Konzeptuelle Grundlagen 167
3.2 Problembereiche beim Kind 169
3.3 Minimalstandards elterlicher Erziehungs- und Beziehungs-
kompetenzen 173
3.4 Intuitives Elternverhalten und Einflussfaktoren auf elterliche
Erziehungs- und Beziehungskompetenzen 177
4 Erziehungs- und Entwicklungsberatung in der Praxis 180
4.1 Ebenen präventiver Interventionen 180
4.2 Formen und Institutionen von Beratung 181
4.3 Beispiele spezifischer Angebote fur die frühe Kindheit in
Deutschland 185
4.4 Beratungs- und Frühförderprogramme 188
5 Schlussfolgerungen 192
Literatur 193
7. Kapitel: Frühe Förderung von Kindern in Tages-
einrichtungen
Von Petra Strehmel
1 Einleitung 205
2 Entwicklungslinien der frühen Förderung von Kindern in Tages-
einrichtungen 207
2.1 Traditionelle Ansätze der Kindergartenpädagogik 207
2.2 Curriculumentwicklung und Situationsansatz in Deutschland:
Die Empfehlungen des Deutschen Bildungsrats 209
2.3 Historische Perspektiven: Bildung und Erziehung in Kindergärten
der DDR 211
2.4 Internationale Konzepte und Programme zur Förderung von Kindern
in Tageseinrichtungen 212
2.5 Neuere Entwicklungen in Deutschland: "Nationale Qualitätsinitiative"
und Bildungsprogramme der Länder 215
2.6 Zusammenfassung und Zwischenfazit 218
Inhaltsverzeichnis XVII
3 Effekte der frühen Förderung von Kindern in Tageseinrichtungen 219
3.1 Ein Rahmenmodell zur Qualitätsentwicklung von Kindertages-
einrichtungen 220
3.2 Entwicklungspsychologische Untersuchungsansätze und Studien . . . . 222
3.3 Forschungsergebnisse 224
3.3.1 Dauer der Betreuung, Strukturmerkmale und Management . . . 224
3.3.2 Prozessqualität 225
3.3.3 Spezifische Förderprogramme und Förderinstrumente 226
4 Fazit und Ausblick 228
Literatur 230
8. Kapitel: Früherkennung und Prävention von
Lese-Rechtschreibschwierigkeiten
Von Wolfgang Schneider und Peter Marx
1 Grundlagen 237
1.1 Begriffsklärung 237
1.2 Relevanz der Prävention von Lese-Rechtschreibschwierigkeiten (LRS) . . 239
1.3 Prozesse des Lesens und Rechtschreibens und relevante Vorläufer-
fertigkeiten 240
2 Möglichkeiten der frühen Risiko-Diagnose 244
2.1 Risiko-Screenings im Vorschulalter 245
2.2 Risiko-Screenings zu Schulbeginn 247
3 Vorschulische Förderung der phonologischen Bewusstheit 249
4 Prävention zu Beginn der Schulzeit 256
5 Förderung im Bereich Grammatik 258
6 Leseumwelt/Förderung von Lesemotivation und Leseinteresse 260
7 Abschließende Diskussion 263
Literatur 267
9. Kapitel: Vorschulische Förderung mathematischer
Kompetenzen
Von Kristin Krajewski
1 Entwicklung mathematischer Kompetenzen 275
1.1 Entwicklungsmodell früher mathematischer Kompetenzen 275
1.1.1 Ebene I: Entwicklung numerischer Basisfertigkeiten 275
1.1.2 Ebene II: Erwerb des Anzahlkonzepts 277
XVIII Inhaltsverzeichnis
1.1.3 Ebene III: Verständnis für Anzahlrelationen 279
1.1.4 Im Entwicklungsmodell enthaltene Annahmen 279
1.2 Bedeutung der frühen Mengen-Zahlen-Kompetenz für die
mathematischen Schulleistungen 280
1.2.1 Mengen-Zahlen-Kompetenz als Prädiktor mathematischer
Schulleistungen 280
1.2.2 Schwache Mengen-Zahlen-Kompetenz als Symptom von
Rechenschwierigkeiten 282
1.3 Bedeutung von Gedächtnisleistungen für mathematische
Kompetenzen 283
1.3.1 Einflüsse des Arbeitsgedächtnisses 283
1.3.2 Bedeutung des schnellen Zugriffs auf das Langzeitgedächtnis . . 284
2 Vermittlung mathematischer Kompetenzen 285
2.1 Anforderungen an mathematische Förderung 285
2.2 Bedeutung von abstrakt-symbolischen Darstellungsmitteln 286
2.3 Bedeutung sprachlicher Formulierungen 288
2.3.1 Unregelmäßigkeit der deutschen "Zahlensprache" 288
2.3.2 Unregelmäßigkeit quantitativer Begriffe 291
2.3.3 Sprachabhängige Schwierigkeit von Textaufgaben 292
3 Vorschulische Förderung mathematischer Kompetenzen 292
3.1 Förderung grundlegender Kompetenzen 294
3.1.1 Förderung des präzisen Anzahlkonzepts (Ebene lib) 294
3.1.2 Ungeeignete Förderung des Anzahlkonzepts 295
3.1.3 Förderung von Basisfertigkeiten und unpräzisem Anzahlkonzept
(Ebenen I bis Ha) 296
3.2 Förderung höherer Mengen-Zahlen-Kompetenzen (Ebenen lib bis I I I ) . . 296
3.2.1 Notwendigkeit der Förderung höherer Mengen-Zahlen-
Kompetenzen 296
3.2.2 Internationale Förderstudien 297
3.2.3 Das Förderprogramm "Mengen, zählen, Zahlen" 299
4 Resümee 300
Literatur 301
Teil II: Mittlere und späte Kindheit
10. Kapitel: Motivationsförderung
Von Regina Vollmeyer
1 Motivationstheorien 307
1.1 Erwartungs-Wert-Modelle 308
1.2 Motivationale Orientierung und Bezugsnormen 309
1.3 Selbstwirksamkeit 311
Inhaltsverzeichnis XIX
1.4 Selbstbestimmung 313
1.5 Leistungsmotivation 313
2 Entwicklung von Motivation 315
2.1 Entwicklung der Wahrnehmung eigener Fähigkeiten 315
2.1.1 Das Fähigkeitskonzept von Kindergartenkinder im Vergleich
zu 7- bis 8-Jährigen 315
2.1.2 Das Fähigkeitskonzept von 10- bis 12-Jährigen 316
2.2 Die Entwicklung von Selbstwirksamkeit und Motivationaler
Orientierung 317
2.3 Die Entwicklung der Leistungsmotivation 317
3 Förderung der Komponenten von Motivation 318
3.1 Förderung von Motivationaler Orientierung und Bezugsnormen . . . . 319
3.2 Förderung von Selbstwirksamkeit 319
3.3 Förderung bei Furcht vor Misserfolg (Leistungsmotivation) 320
3.4 Förderung von Selbstbestimmtheit 322
3.4.1 Förderung kausaler Autonomie 322
3.4.2 Autonomieunterstützung im Schulunterricht 322
3.4.2 Lesetraining mit motivationaler Unterstützung 323
4 Zusammenfassung und Ausblick 324
4.1 Steigerung der Effektivität von Trainings 325
4.2 Forschungsziele im Bereich Motivationsförderung 326
Literatur 326
11. Kapitel: Mediennutzung, Medienwirkung und
Medienkompetenz bei Kindern und Jugendlichen
Von Gerhild Nieding und Ute Ritterfeld
1 Definition von Medien 331
2 Entwicklungspsychologische Medienforschung 333
3 Mediennutzung im Kindesalter 334
3.1 Methoden der Mediennutzungsforschung 335
3.2 Spezifische Mediennutzung 337
3.2.1 Printmedien 339
3.2.2 Audiophone Medien 340
3.2.3 Bildschirmmedien 341
3.2.4 Digitale, interaktive Medien 342
4 Medienkompetenz: Die Entwicklung der medialen Zeichenkompetenz . . . 344
4.1 Entwicklung des Bildverstehens 345
4.2 Entwicklung des Filmverstehens 347
4.3 Entwicklung des Verstehens von Benutzeroberflächen 350
XX Inhaltsverzeichnis
5 Medienwirkung 352
5.1 Film und Fernsehen 352
5.1.1 Aktive oder passive Verarbeitung 352
5.1.2 Aufmerksamkeit zu Programmattributen 353
5.1.3 Fernsehen und kognitive Leistungen 354
5.1.4 Bildungsprogramme 356
5.1.5 Mit welchem Medium lernen wir besser: Film oder andere
Medien? 358
5.1.6 Der Aufbau mentaler Situationsmodelle beim Filmverstehen . . 360
5.1.7 Reaktionen auf beängstigende Filminhalte 362
5.1.8 Gewalt im Fernsehen und aggressives Verhalten 363
5.2 Hörmedien 364
5.3 Digitale Spiele 365
6 Sozialer Kontext 367
7 Zukunftstrends 370
Literatur 372
12. Kapitel: Förderung intellektueller Kompetenz
Von Elmar Souvignier
1 Einleitung 389
2 Intellektuelle Kompetenz 390
3 Förderung kognitiver Grundfunktionen 390
3.1 Gedächtnis 391
3.2 Aufmerksamkeit 392
3.3 Intelligenzleistungen 393
4 Förderung bereichsspezifischer kognitiver Leistungen 395
4.1 Instruktionspsychologische Rahmenkonzeptionen von Förder-
programmen 395
4.2 Lesen 399
4.3 Schreiben 402
4.4 Rechnen und Problemlösen 405
5 Ausblick 407
Literatur 408
13. Kapitel: Schulversagen
Von Claudia Mähler, Marcus Hasselhorn und Dietmar Grube
1 Das Phänomen Schulversagen 413
2 Mögliche Ursachen für Schulversagen 415
2.1 Lernbehinderung 416
Inhaltsverzeichnis XXI
2.2 Teilleistungsstörungen 419
2.2.1 Lese-Rechtschreibstörung 420
2.2.2 Rechenstörung 423
2.3 Aufmerksamkeitsstörungen 424
2.4 Komorbidität der verschiedenen Störungen und Belastungen 427...