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2.; Die Ehrfurcht Wesen und Wandel der Tugenden

[Studienausgabe]
Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Bollnow, Otto Friedrich
Verfasser*innenangabe: Otto Friedrich Bollnow
Jahr: 2009
Schriften / Bollnow, Otto Friedrich
Bandangabe: 2.
Mediengruppe: Buch
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Inhalt

Otto Friedrich Bollnow (1903-1991), Philosoph und Pädagoge, ist aus der Göttinger Dilthey-Schule hervorgegangen. Geprägt durch Jugendbewegung und Reformpädagogik des frühen 20. Jahrhunderts sowie durch ein Studium bei Martin Heidegger, blieb sein Denken zeitlebens bestimmt von der Spannung zwischen Lebensphilosophie und Existenzphilosophie sowie den Versuchen, hermeneutische und anthropologisch-phänomenologische Ansätze für Philosophie und Pädagogik fruchtbar zu machen.Die jetzt erscheinenden Bände 1-3 enthalten Schriften Bollnows zur philosophischen Anthropologie, zur Phänomenologie und Geschichte der Tugenden sowie zur praktischen Philosophie.Das Buch Die Ehrfurcht, das erstmalig 1947 und 1958 in 2. Auflage erschien, bezeichnete Bollnow als sein "wohl persönlichstes Buch", da es "ganz aus dem eigenen Erleben" heraus entstanden sei. Im Mittelpunkt dieses Versuchs einer Beschreibung und "philosophischen Erfassung des menschlichen Gefühlslebens", die sowohl den alltäglichen Sprachgebrauch als auch wortgeschichtliche Entwicklungen berücksichtigt, steht das Gefühl der Ehrfurcht, weil "von hier aus in besonders überzeugender Weise an entscheidende Wesenszüge des menschlichen Lebens herangeführt" werden kann.In Wesen und Wandel der Tugenden (1958) unternimmt Bollnow - ausgehend von der Überzeugung, dass "ein Kern menschlicher Grundhaltungen in ständig sich wandelnden geschichtlichen Situationen sich immer neu realisieren muß und so immer neue Gestalten annimmt" - eine zugleich historisch-vergleichende und am Leitfaden der Alltagssprache orientierte phänomenologische Beschreibung und Analyse der Tugenden.
 
Inhalt
 
Vorwort der Herausgeber zur Studienausgabe XIII
 
Zur Einführung in Band 2 XV
 
Die Ehrfurcht
 
Einleitung 3
 
Die Aufgabe einer philosophischen Behandlung der Gefühle 3
Die besonderen Schwierigkeiten bei der Behandlung der Ehrfurcht 4
Die Orientierung an der sprachlichen Weltauslegung 5
 
Die Achtung und verwandte Gefühle 9
 
Achtung und Liebe als die zwei Grundformen zwischenmenschlicher
Gefühlsbeziehungen 9
Die Kälte der Achtung und Verachtung gegenüber der Glut von
Liebe und Haß 10
Fälle des Widerstreits: verachtende Liebe und achtender Haß,
die Verschiedenheit des Wertbezugs 13
Klärung des Sprachgebrauchs 15
Formen der Verachtung 16
Der Respekt 19
Die Bewunderung 20
Die Verehrung 22
Die Sonderstellung der Achtung in der Welt der Gefühle 23
Kants Deutung der Achtung als "selbstgewirktes Gefühl" 25
Der Bezug auf den sittlichen Kern der Person 27
Die Spannung zum natürlichen Lebensuntergrund 28
Achtung und sittliche Freiheit 31
 
Die Ehrfurcht 33
 
Die Stellung der Ehrfurcht zu den bisher behandelten Gefühlen 33
Goethes These von der Unnatürlichkeit der Ehrfurcht 35
 
Ehrfurcht und Furcht, der spannungshafte Charakter des
ehrfürchtigen Abstands 36
Scham und Ehrfurcht 38
Die vier Formen der Ehrfurcht bei Goethe 40
Das tabu-Verhälmis 41
Das Leben als Gegenstand der Ehrfurcht 44
Das ehrfürchtige Schweigen 46
Die Erziehung zur Ehrfurcht, die Verletzlichkeit des Ehrwürdigen 49
Die Unergründlichkeit des Lebens 52
 
Formen der Scham 55
 
Zwei Grundformen der Scham 55
Rückblick auf die Wortgeschichte 57
Die zurückblickende Scham 57
Scham und Reue 59
Die Bedeutung der Scham für die Ausbildung des Bewußtseins 61
Die vorausblickende Scham 63
Sich-genieren und Sich-zieren 65
Befangenheit und Verlegenheit 67
Scheu und Schüchternheit 69
 
Die ehrfürchtige Scham 73
 
Die Scham als Hemmung 73
Die objektive Bedeutung, Scham und Schande 74
Die individualpsychologische Deutung, Scham und Eitelkeit 76
Die Leibesscham 78
Die Scham des Erblickenden und die Scham des Erblickten 80
Die Prüderie 83
Die seelische Scham 84
Die Unwillkürlichkeit der Schamregung 86
Die Scham als Schutz des inneren Bereichs 88
Die Mehrdeutigkeit des Hemmungsbegriffs 89
Die Scham als Schutz des schaffenden Lebens 91
Das Verhältnis zu früheren Überlegungen, Beseitigung scheinbarer
Widersprüche 92
Die Entsprechung von Scham und Ehrfurcht 93
Die Notwendigkeit einer Überwindung der Scham im Existentiellen 95
 
Die Ironie 99
 
Der Zusammenhang mit dem Bisherigen, Ironie und Schweigen 99
Die pädagogische Ironie 99
Ironie als Waffe 101
Der ironische Jargon 104
Die ironische Lebenshaltung, Ironie und Verstellung 105
Die Furcht vor der Fixierung 107
Ironie als spielerisches Erproben neuer Möglichkeiten 109
Das Problem der Endlichkeit (Kierkegaard) 110
Das romantische Gefühl der Freiheit 112
Der Schwebecharakter der Ironie 113
Der ironische Abstand 115
Die Ironie der Ehrfurcht 117
Die ironische Leichtigkeit, das Lächeln 118
Die existentiellen Grenzen der ironischen Haltung 119
 
Nachwon 121
 
Wesen und Wandel der Tugenden
 
Einleitung: Vom Wandel der Tugenden 125
 
1. Das absinkende Verständnis für manche Tugenden 125
2. Der Wandel im Verständnis des Wortes Tugend 127
3. Das Auftauchen neuer Tugenden 128
4. Die Aufgabe einer Phänomenologie der Tugenden 130
 
I. Das Wesen der Tugend 133
 
1. Die drei Zweige der Ethik 133
2. Der Begriff der Tugend 134
3. Die Tugendsysteme 137
4. Der phänomenologische Ansatz 138
5. Der geschichtliche Gesichtspunkt 140
6. Das ethische Problem 141
 
II. Die bürgerlichen Tugenden 143
 
1. Die Wichtigkeit der elementaren Grundlagen 143
2. Der Begriff der bürgerlichen Tugenden 144
3. Die Ordnung 145
a) Die Ordnung als Muttertugend 145
b) Die Gefahren der Ordnung 146
c) Die anthropologische Funktion 147
d) Der romantische Ordnungsbegriff 148
e) Die Polarität der beiden Ordnungsbegriffe 149
4. Die Sparsamkeit 151
a) Die Lebensfunktion der Sparsamkeit 151
b) Die Vorsorge für die Zukunft 152
c) Der Geiz und das Problem des Habens 153
d) Die rechte Mitte 155
5. Die Reinlichkeit 157
 
III. Der Fleiß 159
 
1. Die Vorzugsstellung des Fleißes bei Geulincx 159
2. Der Fleiß als Eifer 160
3. Fleiß und Arbeit 162
4. Die Bewertung in der Aufklärung 164
5. Die Kritik in der Romantik 166
6. Die Relativierung der gegensätzlichen Standpunkte 168
7. Die anthropologische Funktion des Fleißes 169
 
IV. Die irrationale Haltung 171
 
1. Die verschiedenen Möglichkeiten einer unbürgerlichen Einstellung 171
2. Das Verlangen nach neuer Ursprünglichkeit des Lebens 173
a) Die Unmittelbarkeit 173
b) Die Ursprünglichkeit 173
c) Die Lebendigkeit 174
3. Die sittliche Wertung 175
4. Der Geist der Unbedingtheit 177
5. Maß und Übermaß 17g
 
V. Die Tapferkeit 181
 
1. Der Zusammenhang mit den irrationalen Tugenden 181
2. Die bürgerliche Tapferkeit 182
3. Mut und Tapferkeit 183
4. Die Kühnheit 185
5. Die drei Tugenden der Zauberflöte 186
a) Die Verschwiegenheit 186
b) Die Duldsamkeit 187
c) Die Standhaftigkeit 188
d) Der innere Zusammenhang der drei Tugenden 189
 
VI. Die Besonnenheit 191
 
1. Die neue Fragestellung 191
2. Die Stellung der Besonnenheit unter den Platonischen Tugenden 193
3. Unmäßigkeit, Leichtsinn, Unüberlegtheit 194
4. Die Besinnung 195
5. Die Nähe zur Vernunft 196
6. Besonnenheit und Selbstbeherrschung 197
 
VII. Klugheit und Weisheit 199
 
1. Die Klugheit 199
2. Dummheit und Torheit 202
3. Die Weisheit 204
4. Verstand und Vernunft 205
5. Der Verstand 207
6. Die Vernunft 208
 
VIII. Die Gelassenheit 211
 
1. Ruhe und Gelassenheit 211
2. Ruhe und Bewegung 211
3. Die innere Ruhe 213
4. Die gelassene Haltung 213
5. Das religiöse Grundgefühl 215
 
DL Die Bescheidenheit 217
 
1. Die Bescheidenheit als Zug des modernen Lebens 217
2. Ein verbreitetes Mißverständnis 218
3. Die natürliche Wertung 219
4. Die neuartige Wertung in der Bescheidenheit 221
5. Die Bescheidenheit als Tugend des Maßes 222
6. Die Demut 223
7. Die innere Sicherheit des Bescheidenen 225
 
X. Die Wahrhaftigkeit 229
 
1. Die zersetzenden Wirkungen der Unwahrhaftigkeit 229
2. Die späte Entstehung der Wahrhaftigkeit 230
3. Wahrheit und Wahrhaftigkeit 231
4. Die Ehrlichkeit 233
5. Die Aufrichtigkeit 234
6. Die Offenheit 235
7. Die Echtheit 237
8. Das Besondere der Wahrhaftigkeit 238
9. Ein Einwand Sartres 240
 
XI. Die Treue 245
 
1. Einleitung 245
2. Gewohnheit, Ausdauer und Beständigkeit 246
3. Formen der Treue 248
4. Grenzen der Treue 250
5. Das Versprechen 252
6. Die Selbstwerdung im Halten des Versprechens 255
7. Die Unmöglichkeit einer Treue zum Bösen 257
8. Die Abhängigkeit vom Vertrauen des andern 258
 
XII. Das Vertrauen 261
 
1. Der Vertrauensschwund in der Gegenwart 261
2. Sprachliche Besinnung 262
3. Das Wagnis im Vertrauen 263
4. Die Bedeutung in der kindlichen Entwicklung 264
5. Der Geschenkcharakter des Vertrauens 266
 
 
XIII. Die Gerechtigkeit 269
 
1. Die Gerechtigkeit als oberste Tugend 269
2. Aristoteles 272
3. Piaton 273
4. Der biblische Begriff des Gerechten 276
5. Nicolai Hartmann 278
6. Maß und Gerechtigkeit 278
 
Abschluß 281
 
Nachwort 283
 
Drucknachweise 285
 
 

Details

Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Bollnow, Otto Friedrich
Verfasser*innenangabe: Otto Friedrich Bollnow
Jahr: 2009
Übergeordnetes Werk: Schriften / Bollnow, Otto Friedrich
Bandangabe: 2.
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Systematik: Suche nach dieser Systematik PI.T
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ISBN: 978-3-8260-3931-7
2. ISBN: 3-8260-3931-9
Beschreibung: XVIII, 285 S.
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Abweichender Titel: Die Ehrfurcht - Wesen und Wandel der Tugenden
Mediengruppe: Buch