Der vorliegende Band bietet eine Einführung in ein modernes, bildungstheoretisch fundiertes Konzept von Medienbildung. Dieses Konzept basiert auf der Einsicht, dass Sozialisation in der Moderne grundlegend und unhintergehbar medial erfolgt. Das hier entwickelte Modell einer „Strukturalen Medienbildung" beansprucht deshalb, die orientierenden Potenziale von Medien freizulegen. Es berücksichtigt biographieanalytische, identitätstheoretische und anthropologische Aspekte ebenso wie gesellschaftliche, kulturelle und sozialisatorische Zusammenhänge von Medienkulturen. Dabei werden Begriffe, Theoriemodelle, Methoden und exemplarische Analysen in drei ausgewählten aktuellen Feldern medialer Artikulation – Film, Fotografie und Internet – präsentiert.
AUS DEM INHALT
1 Einleitung 7
2 Strukturale Bildungstheorie und Strukturale Medienbildung 9
2.1 Historische und zeitdiagnostische Gehalte des Bildungskonzepts 9
2.1.1 Die Bildungstheorie Wilhelm von Humboldts 12
2.1.2 Das Konzept der Allgemeinbildung nach Wolfgang Klafki 13
2.2 Die Grundlogik von Bildung 15
2.2.1 Krisentypen der Moderne 16
2.2.2 Tentativität und Unbestimmtheit 18
2.2.3 Bildung vs. Lernen: einlerntheoretischer Exkurs 21
2.3 Bildung in der Wissensgesellschaft 26
2.4 Dimensionen Strukturaler Medienbildung 30
2.4.1 Vier Dimensionen lebensweldicher Orientierung 31
2.4.2 Mediale Artikulationen und
der Aufbau von Orientierungswissen 38
3 Audiovisuelle Artikulationsformen 41
3.1 Ein strukturaler Blick auf das Medium Film 41
3.2 Beispiel einer strukturalen Filmanalyse: Atom Egoyan: Ararat (2002)...43
3.2.1 Die Narrationsstruktur 45
3.2.2 Reflexionsoptionen durch Modalisierungen 50
3.2.3 Reflexionsoptionen durch Diskursivität 53
3.2.4 Zusammenfassung 57
3.3 Bildungsdimension Wissensbezug 60
3.4 Bildungsdimension Handlungsbezug 63
3.5 Bildungsdimension Grenzbezug 67
3.6 Bildungsdimension Biographiebezug 69
3.7 Vertiefung: Audiovisuelle "Erinnerungsbilder" 71
3.7.1 Mediale Inszenierungen von Erinnerung 71
3.7.2 Erinnerungsarbeit als Verfertigung von Vergangenheit 73
3.7.3 Erinnerungsarbeit im Film 75
4 Visuelle Artikulationsformen 95
4.1 Ein strukturaler Blick auf das Medium Bild 95
4.1.1 Bildobjekt, Bedeutung und Sinn 96
4.1.2 Fotografie aus bildungstheoretischer Perspektive 99
4.1.3 Methode der bildungstheoretisch-strukturalen
Bildinterpretation 101
4.2 Bildungsdimension Wissensbezug.~ 111
4.2.1 Rudolf Holtappel: Eisenheim-Siedlung 113
4.2.2 GuyTillim: Ntokozo (right) and His Brother
Vusi Tshabalala at Ntokozo's Place 126
4.3 Bildungsdimension Handlungsbezug 132
4.3.1 Dorothea Lange: Migrant Mother, Nipomo, California 133
4.3.2 Göran Gnaudschun: Longe - 44 Leningrad, o.T. #31 138
4A Bildungsdimension Grenzbezug 143
4.4.1 Hans Bellmer: Die Puppe 144
4.4.2 Mariko Mori: Birth of a Star 148
4.5 Bildungsdimension Biographiebezug 156
4.5.1 Nan Goldin: Nan after being battered 156
4.5.2 Imogen Cunningham: Self-portrait, Denmark 161
5 Neue Artikulations- und Partizipationsräume des Internet 169
5.1 Ein strukturaler Blick auf das Internet 169
5.1.1 Die Entwicklung der verschiedenen Anwendungen
und Subnetze des Internet 169
5.1.2 Die Entwicklung des Internet zum deliberativen Kulturraum... 173
5.1.3 Aktuelle Entwicklungstendenzen 179
5.2 Bildungsdimension Wissensbezug 185
5.2.1 Kollaborative Wissensprojekte: das Beispiel Wikipedia 185
5.2.2 Die Blogosphere: ein vernetzter Artikulationsraum 188
5-3 Bildungsdimension Handlungsbezug 191
5.3.1 Das Internet als Vergemeinschaftungsraum:
Online-Communities 191
5.3.2 Strukturale Online-Ethnographie 193
5.3.3 Neue Vergemeinschaftungsformen: Soziale Netzwerke 199
5.4 Bildungsdimension Grenzbezug 202
5.4.1 Leben in der Virtualitätslagerung 202
5.4.2 Strukturale Avatar-Ethnographie 208
5.5 Bildungsdimension Biographiebezug 224
5.5.1 Biographische Prozesse der Bedeutungs- und Sinnherstellung... 224
5.5.2 Erinnerungskulturen im Internet 229
5.5.3 Neue Biographisierungsformen im Internet 233
6 Schluss 239
7 Literatur 241
8 Stichwortregister. 253