Mit über neunzig Jahren wendet sich Margarete Mitscherlich, die Grande Dame der deutschen Psychoanalyse, die unermüdliche Aufklärerin, mit großer Entschiedenheit nochmals den großen Fragen ihres Lebens zu: Dem Vergessen und Verdrängen und der Unfähigkeit der Deutschen zu trauern; der Emanzipation im weitesten Sinne, also der Befreiung von Denkeinschränkungen, Vorurteilen, Ideologien, aber auch im engeren Sinne der Emanzipation der Frau und ihrer Stellung in der Gesellschaft; den Geschlechterrollen, männlichen und weiblichen Werten. Zugleich reflektiert sie das Älter- und Altwerden und beschreibt mit großer Offenheit, wie es ihre Sicht auf die Dinge prägt. Ein bewegendes Zeugnis lebendiger Zeitgeschichte. (I-10/19-C3) (GMK ZWs / BG)
Inhalt
Vorwort von Alice Schwarzer:
Auf den Spuren des eigenen Lebens
I. Herkommen
Mein Leben und meine Zeit 15
II. Wofür und wogegen sich lohnte zu kämpfen
Erinnern, Wiederholen, Durcharbeiten:
Medizin und Antisemitismus 43
Erinnern, Vergessen und Verdrängen 62
Androgynie, Gynandrie oder was sonst? . . . . 78
Liebe, Sex und Psychotherapie 101
Das Ende der Friedfertigkeit? Nachdenken über
männliche und weibliche Werte 119
Angst vor Emanzipation 140
Der Frieden beginnt in der Familie 164
III. Alter und Tod
Lebenswerk und Lebenssinn 183
Kindertotenlieder von Gustav Mahler 211
Die Radikalität des Alters:
Starrsinn oder Furchtlosigkeit? 227
Margarete Mitscherlich und Alice Schwarzer:
Ein Gespräch 241
Anmerkungen 261
Nachweise 269