Die Erstaufführung mit Johann Nestroy in der Rolle des „Schnoferl“ fand am 24.11.1841 im Theater an der Wien statt. Es dauerte Jahrzehnte ehe man sich daran wagte eine Wiederaufführung durchzuführen. Der ausschlaggebende Grund dafür war die für damalige Zeiten sensationelle Darstellung der Hauptrolle durch Nestroy. Die junge Frau des verstorbenen Kornhändlers Erbsenstein erwägt den wesentlich jüngeren Herrn von Gigl zu heiraten. Der auserwählte Bräutigam lässt sich in letzter Zeit aber immer seltener im Hause des Spekulanten Kauz, Frau Erbsenstein ist dessen Nichte, blicken. Um die Hintergründe und den Lebenswandel von Gigl zu überwachen, wurde der Winkelagent Schnoferl verpflichtet. Am Tage der geplanten Verlobungsfeier erscheint dieser im Hause Kauz um über seine Recherchen zu berichten. Seine Ausführungen werden auch durch Herrn Kauz mitgehört, es darf allerdings nicht verwundern, dass es keine Neuigkeiten gibt, da Schnoferl mit Gigl befreundet ist. Es bleibt also Frau Erbsenstein unbekannt, was ihr Bräutigam treibt, wo er sich aufhält und mit wem er verkehrt. Nebenbei erfährt man, dass im Büro des Spekulanten Kauz ein Einbruch verübt wurde. Aus der Kasse fehlen einhundertzwanzigtausend Gulden, die dieser aus einer Erbschaft der Frau Strutzmann und deren Töchter verwahren sollte. Nach und nach treffen die zur an diesem Tage stattfindenden Verlobungsfeier von Frau von Erbsenstein und Herrn von Gigl geladenen Gäste ein. Endlich erscheint auch der Bräutigam und erforscht bei Kauz und Schnoferl ob die Vernachlässigung seiner Zukünftigen Anzeichen für eine Sturmwarnung erkennen lassen. Vor der Verlobungsfeier ist auch noch der Ehekontrakt zu unterfertigen, der jedoch, aus welchem Grunde auch immer nochmals verändert wurde. Kaum ist Gigl mit Schnoferl allein, gesteht er diesem den Grund für sein Verhalten. Thekla einem „Mädl aus der Vorstadt“ gehört sein Herz. Er gibt seiner Verzweiflung Ausdruck, dass die Suche nach der Verschwundenen ergebnislos verlaufen ist. Allerdings ahnt er nicht, dass er ihr in Kürze jenem holden Wesen wieder gegenüberstehen wird, die er vor den Nachstellungen und Zudringlichkeiten eines Mannes bewahrt hat. Kurz darauf erscheint Thekla um bei Frau von Erbsenstein die bestellten Stickereien zu liefern. Die Folgen des überraschenden Wiedersehens sind unabsehbar. Gigl versucht von Thekla die Gründe für ihr plötzliches Verschwinden zu ergründen, andererseits erfährt diese von der bevorstehenden Verlobung. Gibt es einen Ausweg aus dem sich anzeichnenden Desaster der Gefühle. Also fällt Herr von Gigl in Ohnmacht und zur Wahrung des Ansehens folgt Frau von Erbsenstein diesem Vorbild. Die ungeduldigen Gäste werden von Schnoferl über das Missgeschick informiert und die Gesellschaft bringt lautstark „Ah! Dasa is a Malheur!, das Bedauern zum Ausdruck. In der Wohnung des Hemdenmachers Knöpfel, diese ist gleichzeitig auch die Schneiderwerkstätte, sind die Näherinnen unter der Aufsicht von Madame Storch, der Schwester von Knöpfel an der Arbeit. Schnoferl ist im Hause Knöpfel wohlbekannt. Er wird von allen herzlich begrüßt, allerdings kann er sich den Vorwurf von Sabine, Peppi und Rosalie, er hätte sich in letzter Zeit rar gemacht, nicht ersparen. Natürlich versuchen die Mädchen den Grund für das überraschende Erscheinen Schnoferls zu erforschen. Letzteres erklärt er damit, er mache sich Sorgen um seinen unglücklichen Freund. Mitleid heischende Fakten und die Erklärungen, er ist schön und nicht unbemittelt, erwecken rasch das Interesse und Mitgefühl. So kann es nicht ausbleiben, dass Schnoferl Gigl, den er im naheliegenden Kaffeehaus deponiert hat, holt und im Hause Knöpfel präsentiert. Als überraschend auch Kauz bei Knöpfel erscheint, stellt sich heraus, dass er derjenige ist, der Madame Storch heimlich nachgestiegen ist. Um das Interesse an seiner Person zu steigern, regt er aus dem Stegreif die Abhaltung eines „Großen Souper“ an. Sofort wird er mit einer langen Liste zum Einkaufen losgeschickt. Dass sich zufälligerweise Thekla im Hinterhaus eingemietet hat und von Madame Storch eingeladen wird, sollte nicht verwunderlich sein. Trotz anfänglichen Widerspruch lässt sie sich letztendlich zur Teilnahme am Souper bewegen. Es kann, wie nicht anders zu erwarten, nicht ausbleiben, dass Thekla mit Gigl zusammentrifft. Als auch noch Frau von Erbsenstein auf der Suche nach ihrer Konkurrentin im Haus Knöpfel auftaucht und den Anwesenden die Eröffnung macht, Thekla ist die Tochter des Diebes Stimmer, der die Kasse von Kauz aufgebrochen hat, scheint sich eine Katastrophe anzubahnen. Thekla sinkt mit den Worten „Ich kann nicht mehr“ in die Arme von Schnoferl, während Frau von Erbsenstein die Wohnung triumphierend verlässt. Der nach Vergnügen und Affären strebende Kauz hat sowohl Madame Storch und die Mädchen, als auch Herrn Knöpfel zu einem Gartenfest eingeladen, auf dem auch Gigl und Schnoferl anwesend sind. Überraschend erscheint auch Frau von Erbsenstein auf dem Fest. Schnoferl der sie insgeheim seit Jahr und Tag begehrt, fasst sich ein Herz und erklärt ihr seine Liebe. Somit endet die G’schicht mit einer Aussöhnung, Gigl schließt Thekla in die Arme, Schnoferl die Frau von Erbsenstein und ein Brief enttarnt Herrn Kauz als Auftraggeber des Kassenbruchs durch seinen Freund Käfer. Damit ist die Welt, Kauz erklärt, dass er das Erbschaftsgeld nur verlegt hatte, wieder völlig in Ordnung. (Verlagstext, Synopsis)
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Verfasser*innenangabe:
von Johann Nestroy und Tilde Binder. Musik von Adolf Müller sen. u. Max Schönherr. Mit Susi Nicoletti ; Peter Weck ; Hugo Gottschlich ; Elfriede Ott u.a.
Jahr:
2011
Aufsätze:
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Bandangabe:
Vol. 4.
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Systematik:
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CD.DD.D
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ISBN:
978-3-900149-11-6
2. ISBN:
3-900149-11-9
Beschreibung:
2 CDs (88 Min.)
Mediengruppe:
Compact Disc