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Die Entstehung des transzendenten Kapitalismus

Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Hirschle, Jochen
Verfasser*innenangabe: Jochen Hirschle
Jahr: 2012
Verlag: Konstanz, UVK
Mediengruppe: Buch
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Inhalt

 
Verlagstext:
Mit der Konsumgesellschaft erschafft der Kapitalismus eine Gesellschaftsordnung, in deren Zentrum nicht mehr die Produktionsstätte steht. Denn während die industriellen Produktionsstätten immer mehr in Billiglohnländer ausgelagert werden, arbeitet die moderne Ökonomie unter Hochdruck mit den Mitteln von Werbung, Produktdesigns und Konsumarchitekturen an der imaginativen Verklärung der Waren. Sie erzeugt eine transzendente Welt, die zur strukturellen und kulturellen Basis des sozialen Lebens wird.
Die Produkte in den westlichen Industrienationen treffen schon lange nicht mehr auf ein hinreichendes Maß natürlicher oder tradierter Bedürfnisse von Individuen, die deren Konsum motivierten. Die Wirtschaft muss daher, will sie nicht in Rezession und Krisen versinken, mit ihren eigenen Mitteln den Grundstein für die Erzeugung der Nachfrage legen: Vor unseren Augen verwandelt sich so der öffentliche Raum in eine Konsumwelt aus Shopping Malls, Brand Stores, Multiplex Kinos, Kaffeebars, Clubs, Restaurantketten und Freizeitparks, und zieht das Leben der Menschen in den Bann von Markenprodukten und Konsumpraktiken.
Die Wirtschaftssoziologie nimmt diese Veränderungen kaum zur Kenntnis, sie verharrt in ihrer Analyse des Kapitalismus aus der Perspektive der Produktionsfaktoren. Dabei hat sich die moderne Ökonomie längst von ihrem einstigen Epizentrum, der Produktionsstätte als »stahlhartem Gehäuse der Hörigkeit«, verabschiedet. Jochen Hirschle analysiert die Umrisse des neu entstandenen Systems und reintegriert es als soziale Tatsache im Sinne Émile Durkheims in die Soziologie.
Stimmen zum Buch:
"Die von Jochen Hirschle vorgelegte Abhandlung besticht durch den Einbezug eines breiten Feldes von soziologischen Theorieansätzen zur Deutung und Erklärung von grundlegenden Veränderungen des kapitalistischen Systems. Er vermag die Bedeutung einer Vielzahl von soziologischen Konzepten für das Verständnis der aktuellen Gesellschaft in einer gut lesbaren Form zu zeigen. Dazu gebührt dem Autor der Dank der soziologischen Disziplin.
 
Auf der anderen Seite gelingt es dem Autor nicht, das von ihm propagierte Konzept des transzendenten Kapitalismus systematisch zu entwickeln und mit wissenschaftlicher Präzision darzustellen. Viele Begriffe bleiben zu unklar oder werden mit leicht veränderten Bedeutungen verwendet, weil sie nicht von ihrem Herkunftskontext in der Literatur abgelöst werden. Auch der an sich löbliche Versuch, die komplexen Zusammenhänge in verschiedenen Schaubildern darzustellen leidet an begrifflichen Unklarheiten (beispielsweise wenn in Abbildung 10 der Übergang zur Konsumgesellschaft mit dem Oberbegriff des Marketing versehen wird).
 
Das Grundkonzept des transzendenten Kapitalismus gibt sicher wertvolle Denkanstösse und weist den Weg zu verschiedenen Vordenkern, es müsste wie angedeutet aber präzisiert und mit gezielteren empirischen Belegen versehen werden. Die beigezogenen Statistiken haben meiner Meinung nach zwar einen illustrativen Wert, sind für eine empirische Überprüfung des Konzeptes des transzendenten Kapitalismus aber nur beschränkt geeignet.
 
Schliesslich fällt angesichts der Breite der beigezogenen Literatur auch auf, dass eine fundierte Auseinandersetzung mit der traditionellen marxistischen Kapitalismusanalyse fehlt und (allenfalls damit im Zusammenhang), dass auf Aspekte der materiellen Ungleichheit zwar teilweise hingewiesen, sie aber als Grundmerkmal kapitalistischer Gesellschaften gerade auch im Konsumbereich zu wenig reflektiert werden."
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/ AUS DEM INHALT: / / /
Abbildungs- und Tabellenverzeichnis 6
Einleitung: Die Zukunft einer Illusion 7
1 Modernisierung 19
1.1 Das Dreistadiengesetz: Auguste Comte 22
1.2 Sozialer Wandel als Evolution: Herbert Spencer 28
1.3 Arbeitsteilung und Integration: Emile Dürkheim 35
1.4 Die religiösen Grundlagen der ökonomischen Moderne: Max Weber 41
1.5 Systemische Evolution: Talcott Parsons 53
1.6 Systematisierung und Kritik 67
2 Von der Produktions- zur Konsumgesellschaft 75
2.1 Die zerstörte Ordnung: Karl Polanyi 75
2.2 Die disparate Ordnung: Daniel Bell 80
2.3 Die revidierte Ordnung: John K. Galbraith und Jean Baudrillard 92
2.4 Die wiedergefundene Ordnung: Mary Douglas und Baron Isherwood 108
2.5 Zusammenfassung 118
3 Der transzendente Kapitalismus 123
3.1 Von der protestantischen Ethik zur kapitalistischen Transzendenz 123
3.2 Wirtschaftswachstum und Konsum 133
3.3 Der Wert der Waren 139
3.4 Konsum als soziale Praxis 149
3.5 Die generative Matrix des Sozialen 165
3.6 Rekonstruktion 184
Literatur 193
 
 
 

Details

Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Hirschle, Jochen
Verfasser*innenangabe: Jochen Hirschle
Jahr: 2012
Verlag: Konstanz, UVK
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Systematik: Suche nach dieser Systematik GW.AP
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ISBN: 3-86764-386-5
2. ISBN: 978-3-86764-386-3
Beschreibung: 203 S. : graph. Darst.
Schlagwörter: Kapitalismus, Konsumgesellschaft, Marketing, Soziale Funktion, Transformation, Werbung, Absatzplanung, Absatzpolitik, Absatzwirtschaft, Gesellschaftliche Funktion, Kapitalistische Gesellschaft , Kapitalistische Wirtschaft , Kapitalistisches Gesellschaftssystem , Kapitalistisches Wirtschaftssystem, Konsumgütermarketing, Marketingpolitik, Sozialfunktion, Verbrauchsgut / Marketing, Verbrauchsgütermarketing, Verkaufsplanung
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Sprache: Deutsch
Fußnote: Literaturverz. S. 193 - 203
Mediengruppe: Buch