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2.; Exit!

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Jahr: 2005
Bandangabe: 2.
Reihe: Exit!; 2
Mediengruppe: Buch
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Inhalt

 
Stimmen zum Buch:
Petra Haarmann untersucht in ihrem Artikel »Das Bürgerrecht auf Folter« nicht nur die aus Guantanamo Bay und anderen Militärgefängnissen bekannt- gewordenen grausigen Folterbilder. Sie weist gleichzeitig nach, daß die hierzulande im Zusammenhang mit dem Entführungsfall Jakob von Metzler begonnene Kampagne zur Aufhebung des Folterverbotes schon seit Jahren Gegenstand juristischer Fachdebatten ist. Bereits 1992 wurde von dem Systemtheoretiker Niklas Luhmann vorgeschlagen, im Falle der Gefangennahme von Terroristen vor internationalen Gerichten zum Zwecke der Aussageerpressung Folter zuzulassen. Luhmanns Vorschläge gingen schon sehr ins Detail: »Fernsehüberwachung der Szene in Luxemburg und Genf, telekommunikative Fernsteuerung«. Petra Haarmann analysiert ausführlich die Entstehung des bürgerlichen Rechts und weist nach, daß es sich bei diesen Folterphantasien mitnichten um die Entgleisung einzelner oder um Rückfälle ins finsterste Mittelalter handelt: Bürgerliches Recht und bürgerliche Freiheiten konnten von Beginn an in »Notsituationen« mißachtet werden. Daß bürgerliche Theoretiker heute das Recht auf Folter propagieren, spricht Bände zum Zustand dieser Gesellschaft.
Frank Rentschler erweitert in seinem Beitrag »Das Geschlecht des aktivierenden Staates« seine bereits in Exit! Nr. 1 angestellten Überlegungen zu den Folgen des unter dem Namen Hartz IV bekannten Gesetzpaketes. Er weist nach, daß nach Durchsetzung der totalen Verfügbarkeit des Individuums das traditionelle Geschlechterverhältnis zugunsten eines (männlichen) Ein-Geschlechtermodells praktisch aufgehoben wurde. Die dadurch herausgeforderte feministische Bewegung kann jedoch mit dem Rollback wohlfahrtsstaatlicher Einrichtungen nicht umgehen: Nachdem emanzipatorische Vorstellungen zur Aufhebung der Geschlechterrolle sich nicht durchsetzen konnten, neigen viele Aktivistinnen dazu, die Verschlechterung weiblicher Lebensverhältnisse tatenlos hinzunehmen.
Die Zeitschrift enthält außerdem den zweiten Teil des Beitrages »Die Substanz des Kapitals«, in dem Robert Kurz die frühen marxistischen Krisentheorien analysiert. Jörg Ulrich setzt sich mit dem (unvollendeten) Aufsatz Walter Benjamins »Kapitalismus als Religion« aus dem Jahre 1921 auseinander. Roswitha Scholz polemisiert in ihrem Beitrag »Der Mai ist gekommen« scharfzüngig gegen die Entwicklung, die die Rest-Krisis-Gruppe nach der Spaltung in Frühjahr 2004 genommen hat.
Quelle: Gerd Bedszent, Junge Welt
 
/ AUS DEM INHALT: / / / Jörg Ulrich: Gott in Gesellschaft der Gesellschaft
- Über die negative Selbstbehauptung des Absoluten
Petra Haarmann: Das Bürgerrecht auf Folter -
Zur Geschichte des Verhältnisses von Marter,
Wahrheit und Vernunft
Frank Rentschler: Das Geschlecht des akivierenden
Staates - Entfesselung männlicher
Konkurrenzsubjekte und Erzeugung rechtloser
Dienstbotinnen
Roswitha Scholz: Der Mai ist gekommen - Ideologische
Verarbeitungsmuster der Krise in "wertkritischen"
Kontexten
Carsten Weber: Ein Problem positivistischer
Eigenart - Das Elend der traditionsmarxistischen
Antikritik am Beispiel des Haug-Schülers Alexander
Gallas
Robert Kurz: Die Substanz des Kapitals, Zweiter
Teil - Das Scheitern der arbeitsontologischen
marxistischen Krisentheorie und die ideologischen
Barrieren gegen die Weiterentwicklung
radikaler Kapitalismuskritik
Jörg Ulrich: Die Theologie des automatischen
Subjekts - Anmerkungen zu Christian Höners
"Die Realität des automatischen Subjekts"
Udo Winkel:
Weiterwursteln - Zur Lage der Soziologie
Zur Neuherausgabe der Marxschen Frühschriften
Zur Neuherausgabe von Max Webers "Die
protestantische Ethik und der Geist des Kapitalismus
 

Details

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Jahr: 2005
Bandangabe: 2.
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Systematik: Suche nach dieser Systematik GW.AP
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ISBN: 978-3-89502-196-1
2. ISBN: 3-89502-196-2
Beschreibung: 220 S.
Reihe: Exit!; 2
Beteiligte Personen: Suche nach dieser Beteiligten Person Ulrich, Jörg; Haarmann, Petra; Scholz, Roswitha; Weber, Carsten; Kurz, Robert
Sprache: Deutsch
Fußnote: Literaturangaben
Mediengruppe: Buch