Spätestens als 1969 die ersten Menschen den Mond betraten, konnte es keinen Zweifel mehr geben: Der Trabant bestand nicht aus Eis, wie der österreichische Maschineningenieur Hanns Hörbiger behauptet hatte. Von 1894 an hatte er, einem »intuitiven« Impuls folgend, die sogenannte Welteislehre oder Glazialkosmologie entwickelt, die davon ausging, das Universum sei zu großen Teilen aus gefrorenem Wasser zusammengesetzt. Christina Wessely erzählt erstmals die schillernde Geschichte dieser kosmologischen Theorie, die bis in die 1940er Jahre ungeheure Popularität genoss und großen Einfluss ausübte – bis hin zu Hitler (»Ich neige der Welteislehre von Hörbiger zu«). Ihre reich dokumentierte und glänzend geschriebene Wissenschaftsgeschicht bettet Wessely ein in eine Reflexion über das Verhältnis und die gegenseitige Befruchtung von Wissenschaft und Pseudowissenschaft.
/ AUS DEM INHALT: / / /
Verführung 7
I.1894-1918: Entropische Zustände
Thermodynamik und Kälte um 1900 28
Die Welt aus Eis 39
Der Kosmos im Experiment 61
Hörbigers Glacial-Kosmogonie 69
Welteis-Männer 83
II. 1919-1931: Welteiszeit
Der Welteis-Verkäufer 89
Im Namen der Wissenschaft 126
Auf den eisigen Firnen der Logik 131
Ungleichzeitigkeit 148
Kosmotechnik 156
Der Dilettant als Experte 164
Phantastische Sachlichkeit 173
Kalter Meister 186
Mit dem Mond zum Mars
Max Valiers kosmotechnische Raumfahrtprojekte 197
III. 1932-1945: Genordetes Weltbild
Kompliziertes Vermächtnis
Ahnenerbe
Eisige Kälte, nordische Menschen
Welteislehre und NS-Wissenschaft
Schluss
A n m e r k u n g e n
Dank
Q u e l l e n
Literatur
A b b i l d u n g e n
Verfasser*innenangabe:
Christina Wessely
Jahr:
2013
Verlag:
Berlin, Matthes & Seitz
Aufsätze:
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Systematik:
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PI.MK, NN.S
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ISBN:
978-3-88221-989-0
2. ISBN:
3-88221-989-0
Beschreibung:
319 S.
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Fußnote:
Literaturangaben
Mediengruppe:
Buch