Die Finanzwelt hält die »Wirtschafts- und Finanzfragen sind zu ernst, um sie den Wirtschafts- und Finanzexperten zu u?berlassen«, sagt Christian Chavagneux. Um die Antworten der Regierungen auf die gegenwärtige Krise beurteilen zu können, müssen wir verstehen, welche Mechanismen generell bei Krisen am Werk sind. Dazu nimmt der renommierte Wirtschaftsjournalist neben der gegenwärtigen vier weitere große Finanzkrisen unter die Lupe: die holländische Tulpenkrise des 17. Jahrhunderts, die Mississippi-Spekulation John Laws im 18. Jahrhundert, die US-amerikanische Krise von 1907 und die Weltwirtschaftskrise von 1929. Er beleuchtet die jeweilige historische, politische und gesellschaftliche Situation und arbeitet Schritt für Schritt die Gemeinsamkeiten heraus. So erfahren wir unter anderem, dass Derivate und Leerverkäufe nicht erst heute erfunden wurden, und bekommen Antworten auf die Fragen, welche Mechanismen zu einer Finanzkrise führen, welche Rolle dabei soziale Ungleichheit und Ideologie spielen und welche Maßnahmen wirklich zu einer größeren Finanzstabilität führen. (Verlagstext)
Stimmen zum Buch:
»Ein kenntnisreiches Buch, welches einen faszinierenden und zugleich erschreckenden Einblick in die Absurditäten der Finanzwelt liefert.«
Matthias Jakob, Media-Mania.de, 30. September 2013
»Da es aber nach Ansicht von Chavagneux ungewiss ist, ob die staatlichen Regulierer den Finanzsektor tatsächlich kontrollieren wollen und können, setzt er darauf, dass sich die Zivilgesellschaft als Gegengewicht zur Finanzlobby formiert. Beispielhaft verweist er auf die Gründung der ersten entsprechenden EU-weiten Nichtregierungsorganisation Finance Watch.«
Natalie Wohlleben, Portal für Politikwissenschaft, 12. September 2013
»Warum schenkt man den Warnern niemals Gehör? Der französische Ökonom André Orléan spricht von ›Blindheit vor der Katastrophe‹ und nennt drei verstärkende Faktoren: Zum einen glauben wir, es sei diesmal alles anders. Der zweite Fakor ist das Vertrauen in die ›Weisheit der Masse‹. ›Der dritte Faktor schließlich‹, schreibt Chavagneux, ›beruht auf der widerlegten Vorstellung, dass Menschen, die viel Geld verdienen, zwingend intelligent sein müssten und sich […] kaum irren könnten.‹ Die Lehre, die man daraus ziehen kann: Lassen wir uns doch von denen mit den dicken Konten nicht mehr für dumm verkaufen!«
Christoph Pfluger, Zeitpunkt, September 2013
»In seinem gut lesbaren Buch schlüsselt der Wirtschaftsjournalist [Christian Chavagneux] die Entwicklung der Finanzindustrie auf und konzentriert sich dabei auf historische Krisenereignisse. […] An einigen Stellen liest sich das Buch wie ein dokumentarischer Wirtschaftskrimi.«
Florian Schmid, rbb-inforadio, 28. Juni 2013
/ AUS DEM INHALT: / / / 9 Das trunkene Schiff 10 Die unbelehrbaren Ökonomen 11 Aus Erfahrung lernen 13 Das Krisenschema 15 Die Regulierung des Finanzsektors 1Kapitel 17 Die Tulpenspekulation zwischen Wahrheit und Dichtung 20 Die Versteigerung von Alkmaar 21 Eine Spekulation der Reichen 24 Der "Windhandel" 29 Der Crash und die Untätigkeit der Behörden 31 Eine Gesellschaftskrise2Kapitel 33 John Law, ein Abenteurer im Reich der Finanzen 34 Ein Duell, Spielhöllen und andere Abenteuer 37 Das Problem der Staatsschulden 39 Laws schöne Ideen 42 Die Gründung der Banque Générale 45 Anfang und Umsetzung des Systems 50 Vor- und Nachteile der Spekulation 53 Der Zusammenbruch 56 Laws letzte Jahre3Kapitel 63 Die Panik von 1907 65 Finanzpiraten: die Heinze-Brüder 68 Der Dominoeffekt 70 Ein ungünstiges Umfeld 72 Eine schlecht regulierte Innovation: die Trusts 74 Die Panik bricht aus 76 JPMorgan übernimmt das Ruder 79 Vier goldene Federn für eine Zentralbank 83 Die Krise von 1929: Ein Wendepunkt der Finanzgeschichte 84 Der Drang zur Spekulation 88 Betrüger vor Gericht, 1Akt: Ponzi betritt die Bühne 90 Betrüger vor Gericht, 2Akt: Kreuger, der Zündholzkönig 93 Der Preis der Innovationen 95 Die Verschuldung explodiert 97 Eine Krise des globalisierten Finanzsystems 101 Die Pecora-Kommission 106 Der Ruf nach Regulierung 108 Vier Jahre politischer Kampf 110 Der steinige Weg zum Bankengesetz 113 Wie Roosevelt Carter Glass ausmanövriert 116 Roosevelts drei Lektionen5Kapitel 121 Was ist eine Finanzkrise? 122 Am Anfang war die Gleichgewichtsstörung 125 Unkontrollierte Innovationen 130 Deregulierung - gefordert oder bekämpft 132 Die Nebeneffekte der Profitgier, 1Akt: die Kreditblase 134 Die Nebeneffekte der Profitgier, 2Akt: schlechtes Risikomanagement 149 Die Nebeneffekte der Profitgier, 3Akt: Der Betrug greift um sich 159 Die Ungleichheit: Wasser auf die Krisenmühlen 170 Blindheit vor der Katastrophe 173 Wie die Staaten den Finanzsektor retteten 182 Die Eurozone in der Staatsschuldenfalle 193 Kasten: Ein schlechtes Krisenmanagemen 6Kapitel 197 Die Zeit der Regulierung 200 Innovationen beherrschen 202 Wie reguliert man die Derivate? 207 Und die Verbriefung? 208 Eine neue weltweite Finanzkontrolle 211 Kreditblasen vermeiden: Spekulation teurer machen 218 Kreditblasen besser überwachen 222 Die Hedgefonds 223 Blockaden vermeiden: Liquidität kontrollieren 226 Die Banken sollen zahlenMöglichkeit 1: eine Steuer 227 Die Banken sollen zahlenMöglichkeit 2: CoCo-Bonds 229 Die Banken sollen zahlenMöglichkeit 3: Living wills 232 Die Kontrollstrukturen - das schwarze Loch der Bankenregulierung 236 Wer legt den Betrügern das Handwerk? 238 Schlecht kontrollierte Boni 241 Können sich die Ökonomen ändern?Fazit 243 Lehren aus der größten Finanzkrise der Geschichte 246 Die entscheidende Rolle der Regulierer 248 Von Mills über Zola bis Minsky