Existenzphilosophie und Pädagogik (1959), eines der bekanntesten Bücher Bollnows, untersucht „unstetige Formen der Erziehung“, wie Krise, Erweckung, Ermahnung, Appell und Beratung. Zentrum des Buches ist die ausführliche Behandlung des Begriffs der Begegnung, die auch das Verhältnis von Begegnung und Bildung einbezieht. Krise und neuer Anfang (1966) enthält eine Sammlung von Vorträgen zu ausgewählten Themen der pädagogischen Anthropologie, beispielsweise Die menschliche Bedeutung von Krise und Kritik, Der neue Anfang und das Problem der Verjüngung sowie Sicherheit und Frieden als Aufgabe der Erziehung.
Inhalt
Vorwort der Herausgeber zur Studienausgabe
Zur Einführung in Band 8
Existenzphilosophie und Pädagogik. Versuch über
unstetige Formen der Erziehung
Einleitung
1. Die pädagogische Situation der Gegenwart
2. Die Veränderung im Bild vom Menschen
3. Die Existenzphilosophie als Ansatzpunkt
4. Zwei Grundauffassungen von der Erziehung
5. Die Möglichkeit unstetiger Formen in der Erziehung
6. Die Fragestellung der folgenden Untersuchungen
I. Die Krise
1. Unstetige Vorgänge in der leiblichen und seelischen Entwicklung
2. Die Frage nach dem Wesen der Krise
3. Die Krise in der Krankheit
4. Die sittliche Krise
5. Die Stellung der Krise im Leben
6. Das pädagogische Verhalten zur Krise
7. Die Unstetigkeiten auf intellektuellem Gebiet
II. Die Erweckung
1. Die Erweckung als pädagogischer Begriff
2. Der leiblich-sinnliche Vorgang
3. Erweckung als religiöser Begriff
4. Die pädagogische Seite der Erweckung
5. Maria Montessori
6. Abschluß
III. Die Ermahnung 51
1. Die Fragestellung 51
2. Ermahnung und Erinnerung 53
3. Befehl, Ermahnung und Appell 55
4. Die Verschiebung im Lauf der menschlichen Entwicklung 57
5. Die Abhängigkeit der Ermahnung von den anthropologischen
Voraussetzungen 58
6. Die Predigt 60
7. Die anthropologischen Voraussetzungen der Ermahnung 62
8. Bildsamkeit und Ermahnung 63
9. Die Strafe 65
IV. Die Beratung 67
1. Die Lebensfunktion der Beratung 67
2. Beratung und Entscheidung 69
3. Fehlformen des Verhaltens 71
4. Beratung als Erziehung 72
V. Die Begegnung 75
A. Der Begriff der Begegnung 75
1. Die Begegnung als Schlüsselwort unserer Zeit 75
2. Die erste Stufe des neueren Begegnungsbegriffs 76
3. Die zweite Stufe des neueren Begegnungsbegriffs 81
4. Der Unterschied zwischen den beiden Begegnungsbegriffen 84
5. Der existentielle Begriff der Begegnung 85
B. Die Begegnung innerhalb der geistigen Welt 88
1. Die Erweiterung des Begegnungsbegriffs 88
2. Der Mensch im Widerstreit der geschichtlichen Möglichkeiten 88
3. Die Notwendigkeit einer Stellungnahme 90
4. Verstehen und Werten 91
5. Weltanschauung und wissenschaftlicher Geist 93
6. Der geisteswissenschaftliche Begriff der Begegnung 95
7. Die Veränderung im Bild der geistigen Welt 97
8. Die Fülle des Lebens und die Ausschließlichkeit der Existenz 99
9. Die Notwendigkeit einer geduldigen Arbeit in die Breite 100
C. Die Begegnung als pädagogisches Problem 103
1. Der Gegensatz von Begegnung und Bildung 103
2. Das Ergänzungsverhältnis von Begegnung und Bildung 105
3. Die Unmöglichkeit einer pädagogischen Methodisierung der Begegnung... 106
4. Die Übertragbarkeit des Begegnungsbegriffs auf weitere Bereiche 108
5. Die Begegnung mit dem Lehrer 111
VI. Wagnis und Scheitern in der Erziehung 113
1. Das Wagnis als Wesensmoment der Erziehung 113
2. Versuch, Risiko und Wagnis 115
3. Die Übertragung auf die Erziehung 118
4. Ein einfaches Beispiel als Ausgangspunkt 119
5. Das Wagnis im Einsatz der Autorität 121
6. Das Wagnis des Vertrauens 122
7. Das Wagnis der deckungslosen Offenheit 125
8. Das Scheitern 127
Krise und neuer Anfang. Beiträge zur pädagogischen
Anthropologie
Vorwort 133
1. Die menschliche Bedeutung von Krise und Kritik 135
A. Die Bedeutung der Krise 135
1. Die Fragestellung 135
2. Die Lebenskrise 136
B. Die Kulturkritik 138
1. Die Kulturkritik als Selbstkritik 138
2. Die Kritik an der Kulturkritik 140
3. Der Sinn des "Zurück zur Natur!" 142
4. Der Doppelsinn des Wortes "natürlich" 144
5. Das drohende Chaos 145
6. Der bleibende Sinn der Kulturkritik 147
7. Die Rückkehr zum Ursprung 148
C. Die Bedeutung der Kritik 150
1. Die Frage nach der anthropologischen Bedeutung der Kritik 150
2. Erkenntnistheoretischer Exkurs 151
3. Erziehung zur Urteilsfähigkeit 153
4. Der Zusammenhang von Krise und Kritik 154
II. Der neue Anfang und das Problem der Verjüngung 157
1. Das Verlangen nach einer neuen Jugend 157
2. Möglichkeiten des neuen Anfangs 158
3. Die Korrektur der Fehler 160
4. Das tiefere Problem 162
5. Der Kampf gegen Gewohnheit und Ermüdung 163
6. Der Ursprung als Wesensursprung 165
7. Die Verjüngung als Aufgabe 167
III. Das hohe Alter 169
1. Die Aufgabe einer Gerontagogik 169
2. Die eigne Vollkommenheit des Alters 170
3. Wesenszüge des Alters 173
4. Die Alterswerke der Künstler 176
5. Das Alter als Krise 178
IV. Der Tod des andern Menschen 181
1. Das Todesproblem 181
2. Teilnahme am Sterben des andern und das Betroffen-sein
durch dessen Tod 182
3. Unmittelbare Zeugnisse 184
4. Formen des Verlusts 186
5. Die Verengung der Welt beim Tod des nahen Menschen 187
V. Sicherheit und Frieden als Aufgabe der Erziehung 189
1. Das Ideal des ewigen Friedens 189
2. Objektiver und subjektiver Charakter 191
3. Die Einsicht in den Wert des Friedens 193
4. Die Erziehung zur friedfertigen Gesinnung 195
5. Die Verflechtung zwischen den beiden Aufgaben 200
6. Macht und Grenzen der Erziehung 202
VI. Die Wandlung in der Auffassung vom Menschen im 19. Jahrhundert.. 205
1. Die Fragestellung 205
2. Der Begriff der Person 206
3. Die Persönlichkeit 207
4. Die Bildungsidee 209
5. Die Individualität 211
6. Die Wendung nach innen 213
7. Neue Ansätze 215
8. Die innere Einheit der neuen Bewegung 220
VII. Erziehung und Leben 223
1. Die Erziehung als Funktion des Lebens 223
2. Beispiel: Kerschensteiners Grundaxiom des Bildungsprozesses 226
3. Demokratie und Erziehung 229
4. Der lebensphilosophische Standpunkt 231
VIII. Pädagogische Forschung und philosophisches Denken
in Deutschland 233
A. Die Verselbständigung der Pädagogik als Wissenschaft 233
1. Das Verhältnis zur Psychologie und Soziologie 233
2. Die pädagogische Tatsachenforschung 236
B. Hauptthemen der gegenwärtigen Pädagogik 240
1. Das Verhältnis von Theorie und Praxis 240
2. Die Geschichte der Pädagogik 241
3. Die funktionale Erziehung 242
4. Die Kulturpädagogik 244
5. Die Kritik an der klassischen Bildungsidee 245
6. Das exemplarische Lehren 247
7. Die Fruchtbarkeit der phänomenologischen Methode 249
IX. Abschied von der Antike? 253
X. Über den pädagogischen Sinn des Ereignisbegriffs 257
Quellennachweis 263
Ergänzende Texte
Begegnung und Bildung (1955) 269
Das Problem der Begegnung (1984) 287
Der Erfahrungsbegriff in der Pädagogik (1968) 297
Drucknachweise 327