Von der Schnecke bis zum Weißen Hai: Weltweit statten Forscher Tausende von Tieren mit Sendern aus, um sie per Satellit und am Computer zu verfolgen und zu kontrollieren, die Ergebnisse sind auf den Facebook-Profilen der einzelnen Tiere in der Lebenschronik sofort für alle einsehbar.
Was wie Science-Fiction wirkt, ist längst Realität: Internationale Forschungsprojekte – unter Beteiligung des Max-Planck-Instituts – arbeiten mit Hochdruck an einem möglichst lückenlosen Internet der Tiere, um so ihre Fähigkeiten für den Menschen nutzbar zu machen. Doch in Zukunft werden nicht nur Wasserschlangen vor Tsunamis und Bergziegen vor Vulkanausbrüchen warnen, mit dem Internet der Tiere wird sich auch unser Verhältnis zur Natur radikal wandeln. Gerät das gesamte Tierreich zum weltumspannenden Kontrolllabor? Bleibt von der umherschweifenden Naturerkundung bald nur noch der Blick aufs Smartphone? Brauchen Tiere ein Recht auf Datenschutz, um vor Wilderern bewahrt zu werden?
Onlineexperte Alexander Pschera stellt das Internet der Tiere anschaulich und kenntnisreich vor und diskutiert die Gefahr der digitalen Entzauberung der Natur. Dabei kommt er zu dem überraschenden Schluss: Die neue Technik wird uns nicht von der Natur entfremden, sie schafft vielmehr ein neues Verhältnis der Nähe, das von Kenntnis und Achtsamkeit geprägt ist.
Inhalt
Martin Wikelski, Max-Planck-Institut für Ornithologie
Vorwort
Einleitung: Warum Rotkäppchen heute
ein Smartphone im Korb hat
Eine alte Geschichte in neuem Licht
Warum wir nur noch schöne Seelen sind
Im Labyrinth des postmodernen Naturbewusstseins
Warum wir wissen, ob eine Schwalbe
im Sturm Angst hat
Was im Internet der Tiere wirklich passiert
Warum es uns interessieren sollte,
wenn in China ein Frosch wandert
Die neue Generation der Nutztiere
Warum Alexander von Humboldt sich noch
nicht ausgeloggt hat...
Die Menschen hinter dem Internet der Tiere
... und warum auch Problembär Bruno
noch leben könnte
Uber neue Formen der Koexistenz
Warum Technik nicht böse und Natur nicht gut ist
Datenschutz für Tiere und die positiven Seiten
der Transparenz 9 6
Warum die Tiere immer Freunde der Menschen waren
Eine kleine Geschichte der Empathie 108
Warum man zum Gnu "Du" sagen darf
Das Internet als gemeinsamer Seinsraum 129
Warum es nach der Natur noch eine Natur gibt
Mensch und Tier im Zeitalter des Anthropozän 152
Danksagungen 175
Anmerkungen 176
Literaturverzeichnis 185
Verfasser*innenangabe:
Alexander Pschera
Jahr:
2014
Verlag:
Berlin, Matthes & Seitz
Aufsätze:
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Systematik:
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ISBN:
978-3-95757-014-7
2. ISBN:
3-95757-014-X
Beschreibung:
1. Aufl., 186 S. : Ill.
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Sprache:
Deutsch
Fußnote:
Literaturverz. S. 185 - [187]
Mediengruppe:
Buch