Die Untersuchungen zur Entwicklung des Moralbewusstseins sind nicht nur grundlegend für die weitere psychologische Forschung, sondern geben auch Aufschluss über die soziologischen und sozialpsychologischen Aspekte von Piagets Frühwerk.
Gibt es im Verlauf der Kindheit eine lineare Entwicklung moralischer Empfindungen und Urteile? Anhand des Verhaltens und Regelbewusstseins spielender Kinder versucht Jean Piaget zu zeigen, dass ein grundlegender Wandel von einem autoritären zu einem demokratischen Moralkodex stattfindet, sofern dieser Prozess nicht gestört wird. Ausführlich diskutiert Piaget die verschiedenen Aspekte und Bedingungen dieser moralischen Transformation, die von eminenter sozialer Bedeutung ist. Denn die Frage nach der kindgerechten Entwicklung des moralischen Urteils bildet in diesem Konzept die Schnittstelle für die Möglichkeit einer Autonomie des Individuums und der demokratischen Gesellschaftsordnung.
AUS DEM INHALT
Einführung von Thomas Kesselring 9
Vorwort 19
ERSTES KAPITEL
Die Spielregeln
§ 1: DIE REGELN DES MURMELSPIELS 28
§ 2: DIE BEFRAGUNG DER KINDER UND
IHRE ALLGEMEINEN ERGEBNISSE 37
§ 3: DAS PRAKTIZIEREN DER REGEL 44
1. Die ersten zwei Stadien 44
2. Das dritte und vierte Stadium 57
§ 4: DAS REGELBEWUSSTSEIN 67
1. Die beiden ersten Stadien 67
2. Das dritte Stadium 82
§ 5: EIN SPIEL DER MÄDCHEN - "ILET CACHANT" 96
§ 6: SCHLUSSFOLGERUNGEN 105
1. Die motorische Regel und die beiden Arten des Respekts 105
2. Der Respekt vor der Gruppe oder der Respekt vor den
Personen - die Suche nach einer Leithypothese 123
ZWEITES KAPITEL
Zwang der Erwachsenen und moralischer Realismus
§ 1: DIE METHODE 138
§ 2: DIE OBJEKTIVE VERANTWORTLICHKEIT 148
1. Ungeschicklichkeit und Diebstahl 148
2. Die Lüge 168
3. Die Lüge und die beiden Typen des Respekts 194
§ 3: SCHLUSSFOLGERUNGEN 207
1. Der moralische Realismus 207
2. Allgemeine Schlussfolgerung 229
DRITTES KAPITEL
Die Kooperation und die Entwicklung
des Gerechtigkeitsbegriffs
§ 1: DAS PROBLEM DER SANKTION UND
DER RETRIBUTIVEN GERECHTIGKEIT 237
§ 2: DIE KOLLEKTIVE UND ÜBERTRAGBARE
VERANTWORTLICHKEIT 272
§ 3: DIE "IMMANENTE GERECHTIGKEIT" 292
§ 4: DIE DISTRIBUTIVE UND DIE RETRIBUTIVE
GERECHTIGKEIT 305
§ 5: GLEICHHEIT UND AUTORITÄT 320
§ 6: DIE GERECHTIGKEIT UNTER KINDERN 340
§ 7: SCHLUSSFOLGERUNG -
DER GERECHTIGKEITSBEGRIFF 360
VIERTES KAPITEL
Die beiden Arten der kindlichen Moral und
die Typen der gesellschafdichen Beziehungen
§ 1: DÜRKHEIMS UND FAUCONNETS THESEN ÜBER
DIE VERANTWORTLICHKEIT 379
§ 2: DÜRKHEIMS LEHRE VON DER MORALISCHEN
AUTORITÄT 394
1. Einleitung 394
2. Die moralische Erziehung 407
§ 3: BOVETS THEORIE 427
§ 4: BALDWINS SICHTWEISE 444
§ 5: SCHLUSSFOLGERUNGEN 454
Literaturverzeichnis 467
Sachregister 470
Personenregister 475
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Verfasser*innenangabe:
Jean Piaget. Aus dem Franz. übers. von Lucien Goldmann und Hans Aebli. Vollst. überarb. von Richard Kohler . Mit einer Einführung von Thomas Kesselring
Jahr:
2015
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Bandangabe:
3.
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Systematik:
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PI.HEK
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ISBN:
978-3-608-94813-4
2. ISBN:
3-608-94813-9
Beschreibung:
Vollst. durchges., überarb. und erw. Neuausg., 477 S.
Schlagwörter:
Entwicklung, Kind, Moralisches Urteil, Child (eng), Childhood (eng), Children (eng), Entwicklungsstadium, Kinder, Kindesalter, Kindheit, Kindschaft, Ursprung <Entwicklung>
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Sprache:
Deutsch
Originaltitel:
Le jugement moral chez l'enfant <dt.>
Fußnote:
Literaturverz. S. 467 - 469
Mediengruppe:
Buch