Sich verstecken - was bedeutet das tatsächlich? Und was bedeutete es für Jüdinnen und Juden, die in der Zeit des Nationalsozialismus, am Leben bedroht, entschieden, unterzutauchen?Wie viele waren sie, wer half ihnen, wie viele überlebten den Naziterror? Welche Auswirkungen hatte das jahrelange Verstecken auf die Psyche der Betroffenen und wie ging man nach dem Ende des Krieges mit den Überlebenden um?Brigitte Ungar-Klein beantwortet diese Fragen in der ersten umfassenden Studie über Verfolgte des NS-Regimes, die in Wien untertauchen konnten. Sie führte zahlreiche Interviews und Gespräche mit Überlebenden und deren Helferinnen und Helfern, den stillen Heldinnen und Helden, und verarbeitete unzählige schriftliche Quellen. Ungar-Klein erzählt die Geschichten der Untergetauchten und der Helfenden und bringt so erstmals ein verborgenes Universum ans Licht. (Verlagstext)
Inhaltsverzeichnis:
VORWORT 11
I. EINLEITUNG 15
II. SUCHE NACH DEN SPUREN DER VERBORGENEN 33
1. Überblick 33
2. Die Zentralregistrierung der Opfer des Naziterrors 35
3. Der U-Boot-Verband 45
4. Die Opferverbände 51
4.1. Der KZ-Verband 51
4.2. Relevanz der Fragebögen und Antragsformulare des KZ-Verbands als Quelle 56
5. Die Tagesrapporte der Gestapo-Staatspolizeileitstelle Wien 59
6. Entschädigungsanträge und Verfahrens verlauf im Rahmen der Opferfürsorge 66
7. »Wer ein Leben rettet...« - Die Auszeichnungsverfahren von Yad Vashem 73
8. Betroffene erzählen - Oral History 80
9. Weitere Informationsquellen 88
III. OBJEKTIVIERUNG UND AUSWERTUNG DER RECHERCHEN 92
1. Definition des relevanten Personenkreises 92
2. Demografische Daten der U-Boote 97
3. Unterkünfte und Wohnorte von U-Booten 103
4. Die Beziehung zwischen U-Booten und Helfern/Helferinnen 107
5. Demografische Daten der Helfer/Helferinnen 108
IV. LEBEN IM VERBORGENEN 112
1. Jüdisches Leben in Wien vor 1938 112
2. Vom »Anschluss« zum Novemberpogrom - Gründe, in Wien zu bleiben: Gewollt und ungewollt - Die Ersten tauchen unter 119
3. Die Situation der jüdischen Bevölkerung mit Beginn der Deportationen 128
4. Die Entscheidung, unterzutauchen 136
5. Der Alltag in der Illegalität - Quartiersuche, Gefahren und Suche nach Lösungen 145
6. Von Bezugsmarken bis zum täglichen Stammgericht im Wirtshaus. Von Schwarzarbeit und Schwarzhandel 160
7. »Und da sprang ich in den Donaukanal!« - Dramatische und
tragische Ereignisse 166
8. Besonders »menschenunwürdige« Unterkünfte und tragische Umstände 170
9. Krankheit - Tod - Geburt 174
9.1. Vom angesehenen Arzt zum »jüdischen Krankenbehandler« - Wichtige Helfer für U-Boote 177
9.2. »Eine Leiche im Keller« - Todesfälle im Verborgenen 184
9.3. »Sonderfall - Fritz Rottenberg - 5.IX.44 geb. Kind« -Als U-Boot geboren 187
10. Sie wollte keine überlebende Anne Frank sein - Lebensumstände von Kindern und Jugendlichen, die als U-Boote überlebt haben 191
11. »... und verwandelte mich vom Schmetterling zurück in eine Raupe« - Überleben mit einer falschen oder verfälschten Identität 200
12. »... da ich mit einer Liquidierung der restlichen
Juden rechnete.« - Die letzten Monate und Wochen als U-Boot 207
13. »Um Gottes willen, ich habe es überlebt ...« - Neubeginn - Freude und Trauer über das Ende 212
V. »... HAT SICH SEIT 1942 IN WIEN UNTERSTANDSLOS UMHERGETRIEBEN, UM SICH DER EVAKUIERUNG ZU ENTZIEHEN.« - GESCHEITERTE VERSUCHE, ALS
U-BOOT ZU ÜBERLEBEN 218
VI. »TAPFERE WIDERSETZLICHKEIT« - HILFESTELLUNG FÜR U-BOOTE 231
1. Allgemeine Voraussetzungen - Motive des Helfens 231
2. Hilfe durch Organisationen 236
2.1. Der »Stall« - Die erzbischöfliche Hilfsstelle für nichtarische Katholiken 238
2.2. Hilfe durch die Schwedische Mission Stockholm -
Die Schwedische Israelmission 242
3. »Du bleibst bei mir!« - Individuelle Hilfestellung 247
VII. »AUCH U-BOOTE SIND OPFER« - DER UMGANG ÖSTERREICHS MIT DEN OPFERN DER NS-VERFOLGUNG 261
VIII. ERLEBTES - AUFGESCHRIEBEN UND ERZÄHLT 279
1. Wilhelm Winterberg 279
2. Ida Hirschkron 287
3. Elisabeth Györi-Grohsmann 290
4. Adolf Springer 292
5. Rudolf Hönigsfeld 295
6. Paula Hönigsfeld (Wolfgang), geb. Jellinek 300
7. Friederike Neustadtl 303
8. Familie Embacher und Hermine Schwarz 329
9. Harry Turkof 337
10. Fritz Bihseliches 343
11. Robert Schindel Code: 4.4.44 354
IX. VERZEICHNISSE 367
1. Archive und Quellen 367
2. Literaturverzeichnis 367
3. Abbildungsverzeichnis 376