Bruce Fink arbeitet hier das grundlegend Neue der Subjektivitätstheorie von Jacques Lacan heraus. Die spezifischen Termini der Lacanschen Psychoanalyse - wie jene des Anderen, des Objekts a, des Unbewussten, das strukturiert sei wie eine Sprache, der Alienation und Separation, der Vatermetapher, der Jouissance und der Geschlechterdifferenz - bekommen in diesem Zusammenhang eine plastische Bedeutung.
Fink bewahrt damit auch Lacans Psychoanalyse vor der Ausbeutung einzelner Aspekte durch gegenwärtige poststrukturalistische Theorien und stellt ihn, so Slavoj Zizek, »in die große Tradition der modernen Denker, die seit Descartes der Frage nachgingen, was es heißt, ein Subjekt zu sein«.
In seiner ausgewogenen Art der Darstellung ist Finks Buch eine der gewinnbringendsten Auseinandersetzungen mit der Theorie Lacans und bietet deutschsprachigen Lesern zugleich die Gelegenheit, den maßgeblichen Übersetzer der Werke Lacans ins Englische und einen der führenden amerikanischen Analytiker näher kennen zu lernen.
Inhalt
VORWORT .........................................................................................................9
TEIL EINS: DIE STRUKTUR: ALIENATION UND DER ANDERE
1 . SPRACHE UND ANDERSHEIT ............................................................ 21
Ein Versprecher des Anderen ..........................................................................21
Das Unbewusste ............................................................................................. 26
Fremdkörper ....................................................................................................31
2. DAS WESEN DES UNBEWUSSTEN DENKENS,
ODER WIE DER ANDERE >DENKT< ................................................35
Kopf oder Zahl ................................................................................................38
Zufälligkeit und Gedächtnis ..........................................................................41
Das Unbewusste versammelt ..........................................................................43
Wissen ohne Subjekt .......................................................................................46
3. DIE KREATIVE FUNKTION DES WORTS:
DAS SYMBOLI SCHE UND DAS REALE .........................................47
Trauma ..................... 49
Die Deutung trifft die Ursache........................................................................52
Die Unvollständigkeit der symbolischen Ordnung:
Das Loch [(W)hole] im Anderen...............................................................53
Knicke in der symbolischen Ordnung .......................................................... 55
Struktur versus Ursache.................................................................................. 56
TEIL ZWEI: DAS LACANSCHE SUBJEKT
4. DAS LACAN' SCHE SUBJEKT .............................................................61
Das Lacan’sche Subjekt ist nicht das »Individuum« oder das bewusste
Subjekt der anglo-amerikanischen Philosophie.......................................62
Das Lacan’sche Subjekt ist nicht das Subjekt der Aussage ..........................64
Das Lacan’sche Subjekt kommt nirgends im Gesagten vor ....................... 65
Die Flüchtigkeit des Subjekts..........................................................................68
Das Freud’sche Subjekt....................................................................................69
Das cartesianische Subjekt und seine Umkehrung........................................70
Lacans gespaltenes Subjekt ............................................................................72
Jenseits des gespaltenen Subjekts ................................................................... 74
5. DAS SUBJEKT UND DAS BEGEHREN DES ANDEREN .........77
Alienation und Separation .............................................................................. 77
Das vel der Alienation .............................................................................. 79
Begehren und Mangel in der Separation .............................................. 82
Die Einführung des dritten Terms ...........................................................84
Objekt a: das Begehren des Anderen ...................................................... 89
Eine weitere Separation: das Durchqueren des Phantasmas ....................... 92
Die Ursache subjektiveren: ein Zeiträtsel ............................................. 94
Alienation, Separation und das Durchqueren des Phantasmas im
analytischen Setting ...................................................................................98
6. DIE METAPHER UND DIE PRÄZIPITATION
DER SUBJEKTIVITÄT ..........................................................................101
Das Signifikat ................................................................................................104
Die zwei Seiten des psychoanalytischen Subjekts .......................................104
Das Subjekt als Signifikat ......................................................................104
Das Subjekt als Riss .............................................................................. 110
TEIL DREI: DAS LACANSCHE OBJEKT: LIEBE, BEGEHREN, JOUISSANCE
7. OBJEKT (A): URSACHE DES BEGEHRENS ............................117
»Objektbeziehungen« ...................................................................................118
Imaginäre Objekte, imaginäre Beziehungen......................................... 118
Der Andere als Objekt, symbolische Beziehungen .............................. 122
Reale Objekte, Begegnungen mit dem Realen.......................................126
Verlorene Objekte ......................................................................................... 130
Das Freud’sche Ding ..................................................................................... 132
Mehrwert, Mehrgenießen ............................................................................ 133
8. ES GIBT KEIN GESCHLECHTSVERHÄLTNIS ............................136
Kastration .......................................................................................................137
Der Phallus und die phallische Funktion .................................................... 140
»Es gibt kein Geschlechtsverhältnis« ...........................................................143
Die Unterscheidung der Geschlechter.................................................... 145
Die Formeln der Sexuierung ................................................................. 149
Eine Asymmetrie der Partner................................................................. 155
Die-Frau existiert nicht .......................................................................... 158
Männlich/Weiblich - Signifikant/Signifikantheit ................................ 161
Für sich selbst ein Anderes, jouissance des Anderen ............................163
Die Wahrheit der Psychoanalyse ...........................................................165
Existenz und Ex-sistenz .................................................................................166
Eine neue Metapher für die Geschlechterdifferenz.....................................167
TEIL VIER: DER STATUS DES PSYCHOANALYTISCHEN DISKURSES
9. DIE VIER DI SKURSE ................................................................................ 173
Der Diskurs des Herrn ................................................................................ 175
Der Diskurs der Universität..........................................................................176
Der Diskurs des Hysterikers ........................................................................177
Der Diskurs des Analytikers ........................................................................180
Die gesellschaftliche Situation der Psychoanalyse ...................................182
Es gibt keine Metasprache............................................................................ 183
1 0 . PSYCHOANALYSE UND WISSENSCHAFT ................................. 184
Wissenschaft als Diskurs .............................................................................. 184
Das Subjekt vernähen ...................................................................................185
Die Wissenschaft, der Diskurs des Hysterikers und die
psychoanalytische Theorie ..................................................................... 188
Die drei Register und unterschiedlich »gepolte« Diskurse ........................190
Formalisierung und die Übertragbarkeit der Psychoanalyse..................... 192
Der Status der Psychoanalyse ..................................................................... 193
Die Ethik der Lacan’schen Psychoanalyse ..................................................194
NACHWORT .......................................................................................................195
A N H A N G 1: DIE SPRACHE DES UNBEWUSSTEN ....................... 203
A N H A N G 2: DIE URSACHE BELAUERN ........................................... 219
GLOSSAR LACAN'SCHER SYMBOLE ..................................................229
DANKSAGUNG .................................................................................................. 232
BIBLIOGRAPHIE ..............................................................................................233
ANMERKUNGEN ..............................................................................................237
REGISTER ..............................................................................................................264