Die Übersetzung dieses Seminars schließt nicht nur die letzte Lücke in der Reihe der ersten acht Seminare (1953-1962), sondern stellt thematisch eine der relevantesten Ausarbeitungen im Gesamtwerk des Autors dar. Das für Lacan zentrale Konzept des Begehrens wird hier in einer unvergleichlichen Tiefe und Breite sowohl auf seine philosophischen Quellen (u.a. Spinoza und Hegel) als auch auf seine psychoanalytischen Anwendungen hin ausgearbeitet. Enthalten sind wesentliche Beiträge zur Theorie des Traums und seiner Deutung, zur spezifisch Lacan¿schen Auffassung vom Phantasma und zur existentiellen Bedeutung des Todes im Zusammenhang mit der Vaterschaft und einer revidierten Konzeption des Ödipuskomplexes.
Bekannt und berühmt ist dieses Seminar für die zentralen sieben Kapitel, die sich mit Shakespeares Hamlet befassen und in denen Lacan eine originelle Erklärung für das seltsame Agieren des Helden vorlegt. Der Autor geht weit über die klassischen psychoanalytischen Deutungen von Freud und Ernest Jones hinaus und zeigt sich auf der Höhe der literarischen und literaturtheoretischen Dimension des Werkes und seiner Rezeptionsgeschichte.
Inhalt
EINFÜHRUNG ............................................................................................... 7
I Konstruktion des Graphen................................................................. 9
II Zusätzliche Erklärungen ................................................................ 37
ÜBER DAS BEGEHREN IMTRAUM.....................................................59
III Der Traum vom gestorbenen Vater
»Er wusste nicht, dass er gestorben war« ...................................... 61
IV Der Traum der kleinen Anna........................................................... 83
V Der Traum vom »nach seinem Wunsch« gestorbenen Vater .... 107
VI Einführung in das Objekt des Begehrens..................................... 129
VII Die phallische Vermittlung des Begehrens................................... 149
ÜBER EINEN DURCH ELLA SHARPE ANALYSIERTEN
TRAUM .......................................................................................................... 173
VIII Die Botschaft des Hüstelns ........................................................... 175
IX Die Phantasie von dem bellenden Hund........................................ 199
X Das Bild vom umgedrehten Handschuh........................................ 223
XI Das Opfer der tabuisierten Dame................................................... 249
XII Das Lachen der unsterblichen Götter............................................ 275
SIEBEN LEKTIONEN / SEMINARSITZUNGEN ÜBER
HAMLET........................................................................................................301
XIII Die unmögliche Tat ........................................................................ 303
XIV Die Falle für das Begehren.............................................................. 323
XV Das Begehren der Mutter............................................................... 349
XVI Es gibt keinen Anderen des Anderen ............................................ 377
XVII Das Objekt Ophelia....................................................................... 397
XVIII Trauer und Begehren ..................................................................... 419
XIX Phallophanien ................................................................................ 439
DIE DIALEKTIK DES BEGEHRENS ................................................. 461
XX Das Fundamentalphantasma......................................................... 463
XXI Die Gestalt des Schnitts.................................................................. 485
XXII Schnitt und Phantasma ................................................................. 509
XXIII Die Funktion der subjektiven Spalte im perversen Phantasma . . . 529
XXIV Die Dialektik des Begehrens beim Neurotiker............................... 549
XXV Das Entweder ... Oder ... des Objekts.......................................... 567
XXVI Die Funktion des Splitting in der Perversion ................................. 589
SCHLUSS UND ÖFFNUNG .................................................................. 609
XXVII Auf dem Weg zur Sublimierung..................................................... 611
ANHÄNGE.................................................................................................... 633
Jacques-Alain Miller, Marginalia zum Seminar über das Begehren ......... 635
Verzeichnis der Eigennamen von Personen .................................................... 675