Inhalt:
1860-1918 FRÜHE FOTOGRAFIEN Bilder vom Abendglanz des Osmanischen Reiches 6
1453 EROBERUNG KONSTANTINOPELS Lange widersteht die Metropole allen Angriffen - bis Sultan Mehmed II. ein Riesenheer ausrüstet 28
1494-1566 SÜLEYMAN DER PRÄCHTIGE Kein Monarch dieser Zeit ist mächtiger und reicher, und doch endet seine Herrschaftim Sohnesmord 48
1623-1651 HAREMSDAME KÖSEMMAHPEYKER Die Sultansmutter ist die heimliche Regentin - und die mächtigste Frau des Reiches 64
1683-1718 KAMPF GEGEN HABSBURG Wien ist das Einfallstor nach Zentraleuropa. 1683 stehen die Osmanen vor den Toren der Stadt 80
1803-1818 WAHHABITEN In den Weiten Arabiens erwächst den Osmanen ein neuer Gegner: glaubensstrenge Wüstenkrieger 99
1838-1841 ORIENTKRISE Nur das Eingreifen der Europäer rettet den Sultan gegen seinen gefährlichsten Rivalen 108
1898-1918 BAGDADBAHN Der Bau einer 1600 Kilometer langen Eisenbahnstrecke soll das Reich in die Neuzeit katapultieren 122
1915-1916 GENOZID AN DEN ARMENIERN Im Ersten Weltkrieg verstrickt sich die osmanische Regierung in eines der schlimmsten Staatsverbrechen des 20. Jahrhunderts 134
1908-1923 UNTERGANG UND NEUBEGINN Der Weltkrieg ist die finale Katastrophe des Osmanischen Reiches. Der General Mustafa Kemal wird dessen Erbe 148
Abendglanz eines Imperiums
Es ist eines der mächtigsten Weltreiche der Geschichte: Die osmanischen Sultane, einstige anatolische Nomadenfürsten, gebieten ein halbes Jahrtausend lang über ein Imperium, das sich von Ungarn bis Ägypten und vom Persischen Golf bis zur Ägäis erstreckt. Doch im 19. Jahrhundert beginnt ein langsamer Niedergang - und zerrieben zwischen den Ambitionen europäischer Nationen und dem Freiheitswillen der beherrschten Völker schwindet die Autorität der Dynastie
Entscheidung am Bosporus
Jahrhundertelang widersteht Konstantinopel, das Bollwerk des Christentums im Osten, allen muslimischen Eroberern. Doch 1453 strebt der Herrscher des um 1300 in Westanatolien entstandenen Osmanischen Reiches nach einem Platz in der Geschichte: Mehmed II. baut die mächtigste Kanone des Zeitalters, lässt eine Flotte übers Land schleppen und 100.000 Mann gegen die Mauern der Stadt anrennen
Allahs Schatten
Kaum ein türkischer Herrscher ist so klug und energisch - und lebt so lange. Fast ein halbes Jahrhundert regiert Süleyman. Er erweitert das Imperium bis nach Belgrad und Bagdad, kodifiziert Gesetze, beglaubigt mit seiner Prunkunterschrift zahllose Dokumente, häuft immense Reichtümer an, fördert Künstler. Doch seine Regentschaft endet im Sohnesmord - und trägt den Keim des Niedergangs in sich
Die heimliche Herrscherin
Es ist der geheimnisvollste Ort Istanbuls, unerreichbar für die Untertanen. Im Harem Ahmeds I. leben die schönsten Sklavinnen des Osmanischen Reiches. Ihre wichtigste Aufgabe: dem Sultan Söhne zu gebären. Doch die Gemächer im Innersten des Palastes sind auch Bühne für Intrigen und Machtkämpfe. Kösem Mahpeyker, die geschickteste der Konkubinen, steigt 1623 de facto zur Herrscherin des Imperiums auf - und hält sich 28 Jahre an der Macht
Duell an der Donau
150 Jahre lang ringen Osmanen und Habsburger miteinander. Immer wieder ziehen die Sultane nach Norden, immer wieder schlagen die Österreicher zurück. Dann, im März 1683, rüstet Mehmed IV. erneut gegen den Erzfeind. Das christliche Abendland ist zerstritten, Kaiser Leopold I. muss an mehreren Fronten kämpfen. Die Gelegenheit scheint günstig, Wien endlich zu erobern - und damit ein Einfallstor nach Mitteleuropa zu öffnen
Der Rivale
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts steigt in einer Provinz des Osmanischen Reiches eine neue Macht auf: Mehmed Ali, Analphabet und ehemaliger Straßenkämpfer, kommt als Truppenführer nach Ägypten und avanciert dort zum Gouverneur. Gut 30 Jahre später will er unabhängig werden - und führt Krieg gegen den Sultan. Nun greifen Europas Großmächte ein
Die eiserne Karawane
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts soll der abenteuerliche Bau einer 1600 Kilometer langen Bahnstrecke die Weltpolitik verändern: Deutsche Ingenieure errichten für Sultan Abdülhamid II. einen Schienenweg von Anatolien nach Bagdad. Das Osmanische Reich will mit dem Projekt modern werden - und der deutsche Kaiser seinen Einfluss bis in den Orient ausweiten
Ein verleugnetes Verbrechen
Im November 1914 tritt das krisengeschwächte Osmanische Reich in den Ersten Weltkrieg ein. Als sich ein halbes Jahr später eine kleine Gruppe von Armeniern gegen die türkische Herrschaft erhebt, antwortet die Regierung mit beispielloser Gewalt: Ihre Schergen treiben die Angehörigen der christlichen Minderheit in Todesmärschen Richtung Süden. Dabei sterben mehr als eine Million Menschen - ein Völkermord, den die Türkei bis heute leugnet (Verlagstext)