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Stimme 2022; 123

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Jahr: 2022
Stimme 2022
Zählung: 123
Mediengruppe: Zeitschrift
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Inhalt

STIMME #123/2022 - Minority Stress – Gesundheitliche Folgen der Diskriminierung
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Wer im Alltag Vorurteilen und Feindseligkeiten ausgesetzt ist, auf Bewerbungen öfter Absagen bekommt oder etwa erfahren muss, dass die kürzlich inserierte Wohnung schon vergeben sei, ist mit großer Wahrscheinlichkeit Angehörige:r einer sozialen Minderheit. Diskriminierungsformen wie Rassismus, Antisemitismus, Homophobie oder Ableismus schreiben sich in die Psyche der Betroffenen ein.
Minority Stress beschreibt die erhöhte Stressbelastung für stigmatisierte Minderheitenangehörige und deren negative Folgen auf ihre psychische und körperliche Gesundheit. Erstmals 2003 durch den US-amerikanischen Sozialpsychologen Ilan H. Meyer bei lesbischen, schwulen und bi-Personen untersucht, bezieht sich das Modell auf den zusätzlichen Stress, den Angehörige marginalisierter Gruppen aufgrund von Feindseligkeiten im Alltag und struktureller Diskriminierung erfahren. Permanente Angst vor verbalen und physischen Übergriffen sowie mögliche internalisierte Ablehnung gegenüber der eigenen Gruppe verstärken die psychische Belastung. Auch der Verlust von Ressourcen, Einflussmöglichkeiten und Status in Folge der Stigmatisierung kann sich auf die Gesundheit auswirken.
Studien zu Minority Stress konzentrieren sich bis heute hauptsächlich auf LGBTIQ+-Personen, trotzdem ist das Modell ebenso gut auf andere minorisierte Gruppen anwendbar: Menschen mit Migrations- oder Fluchtgeschichte, ethnische Minderheiten, People of Colour, Menschen mit Behinderung u. v. m. Der US-amerikanische Psychologieprofessor Robert T. Carter etwa spricht mit race-based-traumatic-stress(2007) vom ständigen seelischen Schmerz als Folge rassistischer Diskriminierung.
Im aktuellen Schwerpunkt setzen sich Expert:innen aus wissenschaftlicher, therapeutisch-analytischer und Betroffenensicht mit dem Stress der Minderheiten und der Verantwortung der Psychotherapie auseinander.
Leonore Lerch, Vorsitzende des Wiener Landesverbands für Psychotherapie,forscht und arbeitet seit Jahren zu rassismus- und gesellschaftskritischer Psychotherapie. In ihrem Beitrag ermöglicht sie einen Einblick in die Forschungslage zu Minority Stress. Esther Hutfless, Psychoanalytiker:in und Philosoph:in, plädiert für eine plurale und intersektionale Psychoanalyse durch Miteinbeziehung gesellschaftlicher Machtverhältnisse ins „Behandlungszimmer“.
In einem sehr persönlichen Gespräch tauschen sich Persson Perry Baumgartinger und Alex Jürgen* über nicht enden-wollende Alltagsverletzungen bei trans*, inter* und nichtbinären Personen aus und schildern manche ihrer Überlebensstrategien.
Die Musiktherapeut:innen Miriam Adolf, Julia Fent und Jo*hanna Russ reflektieren die Verwobenheit von Musiktherapie mit gesellschaftlichen Normen und Machtverhältnissen. „Reden wir drüber!“, plädiert Michaela Lödler vom Tiroler Monitoringausschuss für die Überwachung der Rechte von Menschen mit Behinderungen – und weist auf die Wichtigkeit der Worte im Sprechen über psychische Beeinträchtigungen hin.
 
Gäste des Stimme-Talks sind drei Therapeut:innen, die mit Geflüchteten, Migrant:innen und NS-Überlebenden bzw. ihren Nachkommen arbeiten. Sanda Schmidjell (Peregrina), Klaus Ottomeyer (Aspis) und Linda Açikalin (Miteinander Lernen) sprechen mit Cornelia Kogoj über die Herausforderungen ihrer Arbeit und Forderungen an die Politik.

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