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Sensibel

über moderne Empfindlichkeit und die Grenzen des Zumutbaren
Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Flaßpöhler, Svenja
Verfasser*innenangabe: Svenja Flaßpöhler
Jahr: 2021
Verlag: Stuttgart, Klett-Cotta
Mediengruppe: Buch
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Inhalt

"Sensibilität ist eine zivilisatorische Errungenschaft. Im Kampf um Anerkennung unterdrückter Gruppen spielt sie eine wichtige Rolle. Aber sie kann auch vom Progressiven ins Regressive kippen. Über diese Dialektik müssen wir nachdenken, um die gesellschaftliche Polarisierung zu überwinden." Svenja Flaßpöhler
Mehr denn je sind wir damit beschäftigt, das Limit des Zumutbaren neu zu justieren. Wo liegt die Grenze des Sagbaren? Ab wann ist eine Berührung eine Belästigung? Svenja Flaßpöhler tritt einen Schritt zurück und beleuchtet den Glutkern des Konflikts: die zunehmende Sensibilisierung des Selbst und der Gesellschaft. Menschheitsgeschichtlich steht die Sensibilisierung für Fortschritt: Menschen schützen sich wechselseitig in ihrer Verletzlichkeit, werden empfänglicher für eigene und fremde Gefühle, lernen, sich in fremde Schicksale hineinzuversetzen und mit anderen zu solidarisieren. Doch diese Entwicklung hat eine Kehrseite: Anstatt uns zu verbinden, zersplittert die Sensibilität die Gesellschaft. Erleben wir gerade den Kipppunkt fortschreitender Sensibilisierung? Svenja Flaßpöhler erzählt die Geschichte des sensiblen Selbst aus philosophischer Perspektive, beleuchtet die zentralen Streitfragen der Zeit und arbeitet den Grund für die prekäre Schieflage heraus: Weil die Widerstandskraft bis heute mit kalter Verpanzerung assoziiert wird, gilt sie als Feindin der Sensibilität. Aber stimmt das? "Sensibel" ist ein hochaktuelles Buch, das die Sensibilität dialektisch durchleuchtet und zu dem Schluss kommt: Die Resilienz ist die Schwester der Sensibilität. Die Zukunft meistern können sie nur gemeinsam.
 
INHALT
 
EINLEITUNG 13
Der Riss in der Gesellschaft 15 . Aktive und passive Sensibilität 16 . Leiblich, psychisch, ethisch, ästhetisch: die vier Dimensionen der Sensibilität 26 . Ziel dieses Buches 28
 
I PROZESS DER SENSIBILISIERUNG 29
Geschichte der Zivilisation mit Norbert Elias 31 . Das sensible Selbst 34 . Verfeinerung des Verhaltens 38 . Disziplinierung und Empfindsamkeit 40
Höhepunkt als Kipppunkt? 42
 
II DIE KRAFT DER WUNDE 47
Resilient oder sensibel: Selbsttest 49 . Nietzsche contra Lévinas: ein Streitgespräch 51 . Problematische Verabsolutierungen 56 . Sensible Resilienz 58
Resiliente Sensibilität? 60
 
 
III DAS JAHRHUNDERT DER EMPATHIE 63
MeToo avant la lettre 65 . David Hume und die Gefühlsansteckung 69 . Rousseaus Feminisierung der Moral 77 . Empfindsamkeit mit Sade 86 . Höhere Stufe der Zivilisation? 90
 
IV DIE GEWALT IN UNS 93
Freud und das unvergängliche Primitive 95 . Ernst Jüngers inneres Erlebnis 99 . Schmerz als Konstanzprinzip 102 . Die Gewalt der Disziplinierung 105 .
Kalte Persona und Ich-Panzer 110 . Was ist ein Opfer? 113
 
V TRAUMA UND TRIGGER 115
Der Organismus als Bläschen 117 . Opfer: Vom Zählen zum Erzählen 119 . Vom Trieb zum Trigger: die posttraumatische Belastungsstörung 123 . Algophobie? 126
 
VI SPRACHSENSIBILITÄT 129
Realitätseffekte 131 . Derrida und Butler: Spiel als Widerstand 134 . Verletzende Rede 136 . Kontextsensitivität 138 . Ambivalenz der Sprache 142 .
Anmaßender Anspruch? 144
 
VII DIE GRENZEN DER EINFÜHLUNG 145
In einer anderen Haut 147 . Verschlossenes Ich: Thomas Nagel und Jean Améry 154 . Betroffenen-
 
perspektive und Standpunkttheorie 156 . Empathie und Ich-Verlust 160 . Ich fühle was, was du nicht fühlst 162 . Intensiver fühlen? 165
 
VIII GESELLSCHAFT DER SENSIBILITÄTEN 167
Hochsensibilität und das Paradigma des Besonderen 169 . Resonanzsensibilität 173 . Paul Valéry und der Safe Space 176 . »Snowflakes« versus »OK Boomer« 179 . Fass mich nicht an? 181
 
IX ABSTANDSREGELN 183
Modernes Distanzverlangen und anthropologische Berührungsfurcht 185 . Regulierung des Sozialen 190 . Feinste Vibrationen: Plessners Plädoyer für den Takt 194 . Was ist zumutbar? 196
 
X SCHLUSS 199
Das Tocqueville-Paradox 201 . Struktur und Individuum 204 . Der zweifache Blick 208 . Das neue Bündnis 212
 
DANK 215
 
ANMERKUNGEN 217
 
LITERATUR 227

Details

Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Flaßpöhler, Svenja
Verfasser*innenangabe: Svenja Flaßpöhler
Jahr: 2021
Verlag: Stuttgart, Klett-Cotta
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Systematik: Suche nach dieser Systematik GS.O
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ISBN: 978-3-608-98335-7
2. ISBN: 3-608-98335-X
Beschreibung: 231 Seiten
Schlagwörter: Gesellschaft, Sensibilität, Feinfühligkeit
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Sprache: Deutsch
Mediengruppe: Buch