Egal ob es um Gesundheit, den Klimawandel oder neue Werkstoffe und Technologien geht, wissenschaftliche Erkenntnisse sind für uns als Gesellschaft enorm wichtig. Doch wie erfahren wir von dem, was in Studienzimmern, Laboren und Werkstätten ausgetüftelt wird? Und vor allen, wie können wir es verstehen? Hier kommt Design ins Spiel, als Disziplin, die mit visuellen Mitteln Dinge sichtbar macht und erklärt. Transparenz schaffen, Einblicke gewähren, Neues erkunden – das können Design & Wissenschaft gleichermaßen und auch unser Cover lädt ein zu einer kreativen Entdeckungsreise.
»Ich sehe unseren Beruf als eine Art Weltverbesserung an. Wer sonst, wenn nicht wir, sollte die Kommunikation schwieriger Themen gestalten?«, sagt Andreas Uebele in unserem Grafik+ zum Thema »Wissenschaft & Kommunikation«. Vom Magazin, das nur mit Solarenergie betrieben wird und Tipps zu einem umweltverträglicheren Leben gibt, über AI-Roboter mit lebenden Gurkenpflanzen, bis hin ehrwürdigen Wissenschaftsinstitutionen im neuen Gewand – Wissenschaft nutzt immer häufiger visuelle Mittel, um Inhalte erfolgreich zu transportieren, auch schwierige. Dabei haben Design und Wissenschaft mehr gemein, als man denkt oder um es mit den Worten von Fons Hickmann zu sagen: »Im Design ist analytisches Vorgehen unerlässlich und ein großes Maß an Kreativität braucht man auch für wissenschaftliches Arbeiten. Beide Disziplinen suchen nach dem Neuen, nach dem, was wir zwar erahnen, aber noch nicht mit Sicherheit wissen.« In unserem Grafik+ erkunden wir genau diesen Spannungsbereich, der entsteht, wenn man gedanklich und visuell Neuland betritt.
Aus dem Inhalt: Das Thema Wissensvermittlung zieht sich wie ein roter Faden durch diese Ausgabe und es ist immer wieder verblüffend, wie vielfältig sich Inhalte vermitteln lassen. In unserer Rubrik Design & Research haben Studentinnen beispielsweise einen Teppich geknüpft und nutzen die alte Handwerkstechnik, um auf die Situation von Frauen in Afghanistan hinzuweisen. Mit dem ebenso simplen wie wirkungsvollen Tool der Kontextmaps gelingt es einem kleinen Münchner Studio, selbst hochkomplexe Sachverhalte leicht verständlich darzustellen und das Projekt »Ein Tag in Tuhula« nutzt Illustrationen, um Verschwörungstheorien zu entlarven.
Was es mit Opazität auf sich hat, erklärt Sylvia Lerch in ihrer Kolumne, hier sorgt das Papier für reizvolle Einsichten. Auch im Fokus Verpackung stellen wir interessante neue Materialien vor, fragen nach der Umweltverträglichkeit von Prägefolien und zeigen Wege auf, wie man mit unterschiedlichen Ansätzen nachhaltig gestalten kann.
Wie die Zukunft der Gestaltung aussehen kann, zeigt ein Projekt des Goethe Instituts, das mit Künstlicher Intelligenz experimentiert und fragt, was KI dem Grafikdesign bringt und wie sie als Instrument sinnvoll genutzt werden kann.
Der Showroom: Als Münchner Designzeitschrift für Grafikdesign können wir natürlich nicht umhin, dem legendären Gestalter Otl Aicher zum 100. Geburtstag einen Artikel zu widmen, auch heute noch sind seine Arbeiten ein Genuss. Im Showroom präsentieren wir auch Laurent Benner, der sein Talent in den Dienst von Extinction Rebellion gestellt hat sowie den brasilianischen Illustrator Lucas Wakamatsu mit seiner Liebe für emotionale, farbenfrohe Zeichnungen. Zu guter Letzt machen wir auf eine wunderbare Kooperation mit dem Kreativ-Podcast »Ohne den Hype« aufmerksam, dessen Gründer unsere Chefredakteurin Christine Moosmann zum Interview mit dem Siebdrucker-Paar »Print Now – Riot Later« ins Maintal begleitete. Das Ergebnis ist ein langer Artikel über die Liebe zu Print, zum Reisen und zum Experimentieren, das von einer aufschlussreichen, unterhaltsamen Podcast-Folge ergänzt wird.
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Jahr:
2022
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Z.KB.DG
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ISSN:
2703-1071
Zählung:
02
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Mediengruppe:
Zeitschrift