Bauen im Ausnahmezustand. Architectural resilience
Architektur in Reaktion auf Katastrophen ist schon lange kein Nischenfeld mehr, sondern bildet eine zentrale Disziplin, die über die Lebensqualität und Sicherheit von Millionen Menschen entscheidet. Langandauernde Sommerhitze, heftige Überschwemmungen und durch Krieg und Gewalt verursachte Notlagen fordern uns zu sofortigem Handeln auf. Doch wie kann unsere gebaute Umwelt proaktiv und nachhaltig auf diese Herausforderungen reagieren?
Think Factory
Katastrophen trotzen
Text von Daniel Zimmermann (3:0 Landschaftsarchitektur)
Der Klimawandel stellt eine der größten Herausforderungen der heutigen Zeit dar, insbesondere in urbanen Räumen. Kann das Schwammstadt-Prinzip für Bäume eine wirksame Hilfe bei lokalen Starkregenereignissen übernehmen, und welche Rolle spielen die blaue und grüne Infrastruktur in der Klimaanpassung?
Haus Glasner | Studio Hertweck
Text von Chiara Desbordes
Nachdem ein idyllisch gelegenes Grundstück im Ahrtal gefunden wurde, beauftragte eine junge Familie Studio Hertweck mit der Realisierung ihres neuen Zuhauses. Entstanden ist eine Architektur, die sich an der traditionellen Bauweise der Hofhäuser, die einst in den Dörfern des Ahrtals weit verbreitet waren, orientiert und einen Fokus auf Resilienz und Nachhaltigkeit legt.
Paper Temporary House | Shigeru Ban Architects
Text von Anne Kathrin Müller
Shigeru Ban entschied schon zu Beginn seiner Karriere, dass er nicht nur für privilegierte Menschen bauen möchte. Er will mit seiner Architektur genau dort helfen, wo sie besonders benötigt wird – in Krisengebieten, in denen die Menschen dringend auf Versorgung und eine menschenwürdige Unterkunft angewiesen sind.
Floating Bamboo House | H&P Architects
Prognosen zufolge werden 47% des Mekong-Deltas bei einem Anstieg des Meeresspiegels um einen Meter überflutet werden, wovon 20 bis 30 Millionen Menschen direkt betroffen sein werden. Das Floating Bamboo House von H&P Architects repräsentiert eine zukunftsweisende Wohnlösung für die vietnamesische Bevölkerung, die in diesen Überschwemmungsgebieten lebt.
U-House | Ushijima Architects
Das U-House In Irie wurde entworfen, um den Bedingungen in der Region des Biwako-See in Japan gerecht zu werden, indem die Architektur speziell darauf ausgelegt wurde, Überflutungen und andere Naturkatastrophen standzuhalten. Das U-House vereint die Prinzipien des traditionellen japanischen Bauens mit einer modernen, nachhaltigen Bauweise.
March House | KnoxBhavan Architects
Das March House von KnoxBhavan Architects steht exemplarisch für eine Architektur, die den Herausforderungen des Klimawandels und der zunehmenden Häufigkeit von Naturkatastrophen gerecht wird. Die Bauherrin Elizabeth Rose beauftragte KnoxBhavan mit der Aufgabe, ein Zuhause zu entwerfen, das nicht nur nachhaltig, sondern auch flexibel anpassbar für zukünftige Nutzungen ist.
Het huis onder de grond | WillemsenU
Text von Harm Tilman
In den Wäldern von Oisterwijk steht ein Haus, das auf den ersten Blick nicht so leicht zu finden ist. In einem scheinbar grenzenlosen Garten mit Wildblumen und Obstbäumen gelegen, verbirgt sich das Bauwerk unter einem geschwungenen grünen Dach, das sanft in einen blumenbedeckten Hügel übergeht.
RE:Ukraine Housing | balbek bureau
Text von Taisiia Druziuk
balbek bureau war damit beschäftigt, Büros und Restaurants zu entwerfen, als Russland den vollständigen Krieg gegen die Ukraine begann. Dieser plötzliche Akt der Aggression zwang die ArchitektInnen dazu, eine neue Rolle zu übernehmen – die Rolle von Menschen, die auf der Suche nach Sicherheit aus ihrer Heimat fliehen.