Werner Köpp und Tabea Tillinger entwerfen einen psychodynamischen Zugang zur Behandlung psychogener Essstörungen. Sie zeichnen nach, wie Esstörungen psychoanalytisch verstanden werden können und beschreiben kulturelle und gesellschaftliche Voraussetzungen sowie behandlungstechnische Schwierigkeiten und Möglichkeiten der Krankheitsbilder Anorexia nervosa, Bulimia nervosa und Essanfallsstörung. Dabei wird auch deutlich, wie wichtig es ist, medizinische Folgeerscheinungen in der Psychotherapie im Auge zu behalten. Die theoretischen Erörterungen werden durch Darstellung praktisch psychotherapeutischer Falldarstellungen veranschaulicht.
Inhalt
Vorwort......................................................................................................7
Essen zwischen Sucht und Hunger -
ein psychodynamisches Verständnis
der Nahrungsaufnahme .......................................................................11
Historisches............................................................................................ 17
Essensverweigerung:
Frühe Beobachtungen der Anorexia nervosa ................................ 17
Die zunächst unbemerkte Bulimia nervosa ................................ 20
Esssucht ........................................................................... 23
Häufigkeit der Essstörungen................................................... 24
Psychodynamische und psychoanalytische Konzepte..............27
Eine wichtige Voraussetzung:
Die Unterscheidung von Ich und Selbst..................................... 27
Anna Freuds ichpsychologischer Beitrag
zum Verständnis frühkindlicher Essstörungen ............................. 30
Essstörungsrelevante objektbeziehungspsychologische
Theorieaspekte 31
Die wissenschaftliche Wende vom ödipalen
zum präödipalen Verständnis der Essstörungen............................33
Objektbeziehungspsychologische Überlegungen
zur Dynamik schwerer Essstörungen ........................................ 35
Selbstpsychologische Überlegungen zur Entstehung
und zum Verlauf von Essstörungen .......................................... 38
Biografische Aspekte.............................................................39
Gesellschaftliche und kulturelle Wirkfaktoren...............................43
Weiblichkeitsbilder und Identitätsfragen ....................................44
Weiblichkeitsbilder:
Kindliche und adoleszente Beziehungserfahrungen....................... 50
Gibt es eine Veränderungsperspektive
der kulturgeprägten Weiblichkeit? ........................................... 55
Psychotherapeutische Praxis............................................................ 59
Vor und während der Psychotherapie:
Medizinische Aspekte im Blick behalten .................................... 59
Medizinische Besonderheiten bei der Anorexia nervosa.................... 60
Medizinische Besonderheiten bei der Bulimia nervosa .................... 65
Medizinische Besonderheiten bei der Esssucht............................. 67
Der integrative therapeutische Blick.......................................... 69
Psychotherapeutische Besonderheiten im stationären Setting...... 71
Wege und Ziele der ambulanten Psychotherapie.......................... 82
Notwendige Rahmenvereinbarungen
für die ambulante Psychotherapie mit Essgestörten ..................... 83
Ambulante analytische Psychotherapie....................................... 85
Was erleben essgestörte Frauen
in der analytischen Psychotherapie?.......................................... 89
Die Übertragungs-Gegenübertragungs-Szene
auf der Bühne der Therapie 91
Narzisstische Störungen
im Übertragungs-Gegenübertragungs-Geschehen .......................... 94
Abhängigkeit und Separation
im Übertragungs-Gegenübertragungs-Geschehen .......................... 96
Das pathologische Über-Ich
im Übertragungs-Gegenübertragungs-Geschehen ......................... 101
Drei Praxisbeispiele............................................................. 103
»Die gute Tochter ohne Probleme« - Anorexie ............................ 104
»Es gibt nur Liebe oder Hass, nichts dazwischen« - Bulimie........... 111
»Ich lasse nichts passieren« - Binge Eating................................ 121
Schlussbemerkung .............................................................................129
Literatur 135