PINK FLOYD "The Division Bell" - Zurück zum Bandspirit
Vor 30 Jahren, im Frühjahr 1994, erschien „The Division Bell“, das 14. Studiowerk von Pink Floyd. Es war das zweite Album der von David Gilmour angeführten Bandbesetzung, und 20 Jahre lang schien es, als bliebe es das letzte der Band und damit ihr Vermächtnis. Gilmour, Nick Mason und Rick Wright ließen mit ihm ihre Glanzzeit der frühen 70er-Jahre wiederaufleben, ohne allerdings an die Qualität der früheren Meilensteine heranzureichen. Dennoch sollte „The Division Bell“ zu einem der erfolgreichsten Pink-Floyd-Alben werden.
CANNED HEAT - Blues-Tradition zwischen Triumph & Tragödie
Es ist wie beim Attentat auf Robert F. Kennedy: Alle Alt-68er wissen, wo sie waren, als sie zum ersten Mal den Falsettgesang von „On The Road Again“ hörten. Der Floyd-Jones-Song wurde geprägt vom jungen Alan Wilson, der von seinem Gitarren-Partner John Fahey wegen seiner dicken Brille „Blind Owl“ genannt wurde und dem Song mit Fistelstimme, Tambura und feiner Mundharmonika das gewisse Etwas verlieh. Wir sprachen mit Canned-Heat-Leader Adolfo „Fito“ de la Parra nach einem irren Monsun-Regen ...
SLASH - Erfüllung eines Kindheitstraums
„Orgy Of The Damned“ ist das insgesamt sechste Soloalbum von Slash und sein erstes, das fast ausschließlich Coversongs enthält. Der 58-jährige Gitarrist, hauptberu ich weiterhin mit Guns N’ Roses gut im Geschäft, hat sich liebevoll einem runden Dutzend berühmten Klassikern und unbekannteren Stücken des Bluesgenres gewidmet und sie mit einer All-Star-Riege von Sängerinnen und Sängern erfrischend ruppig und wenig glatt ins Hier und Heute verfrachtet, wobei auch Rock und Soul nicht zu kurz kommen. Im eclipsed-Interview sprach der Meistergitarrist und Tierfreund über seine alte Liebe zum Blues.
PETER GARRETT - Zwischen Bühne und Politik
Auch wenn die erfolgreiche Politrockband Midnight Oil nach zwei letzten umjubelten Welttourneen und dem überaus überzeugenden 2022er Album „Resist“ offenlässt, ob sie noch einmal ein weiteres einspielen wird, möchte ihr inzwischen 71-jähriger Sänger PETER GARRETT sich keineswegs zur Ruhe setzen. Vielmehr legte er mit „The True North“ kürzlich sein zweites Solowerk vor, das es musikalisch mit den besten Alben seiner Band aufnehmen kann und textlich noch reflektierter ausfällt.
LUCIFER WAS - Im ruhenden Zentrum des medialen Orkans
Ohne ein Album veröffentlicht zu haben, waren Lucifer Was in den 1970ern Prog-Pioniere. Nun legt die norwegische Band bereits das achte Werk seit ihrer Neugründung Ende der 90er Jahre vor – und präsentiert erstmals Songs in ihrer Heimatsprache. eclipsed sprach mit Gitarrist und Band-Mastermind Thore Engen über Geschichte und Gegenwart.
SQUEAKY FEET - Der neue Denver-Clan
Beim Rennen um das „Album das Monats“ konnten SQUEAKY FEET in unserer April-Ausgabe die lange Zeit in Führung liegende Julia Holter in einem atemberaubenden Endspurt noch überrunden. Ein wohlverdienter Sieg, denn „Cause For Alarm“, das Debütwerk des Quintetts aus Denver/ Colorado, besticht durch eine quicklebendige Mischung aus Prog, Jamrock und Fusion. Wir nutzten die Gelegenheit, um drei von fünf Mitgliedern der neuen US-Prog-Sensation auf den Zahn zu fühlen: Sänger/Gitarrist Colin Shore, Gitarrist Greg King und Bassist Jimmy Finnegan.
WHEEL - In der Härte liegt die Hoffnung
James Lascelles war immer schon ein Musiker, der mit seiner Meinung zu gesellschaftspolitischen Themen nicht hinter dem Berg hält. Auch auf „Charismatic Leaders“, dem dritten Album seiner Band Wheel, hat er einiges zu sagen.
EINSTÜRZENDE NEUBAUTEN - Transformers auf der Abschussrampe
Seit ihrer Gründung 1980 haben die Einstürzenden Neubauten eine lange Reise hinter sich. Doch jede ihrer Platten ist ein Fanal, denn die in alle Richtungen offene Band macht stets aufs Neue Tabula rasa. Dies trifft auch auf ihr jüngstes Werk „Rampen: APM (Alien Pop Music)“ zu.
POOR GENETIC MATERIAL - Möglichkeitsräume
Längst ist die deutsche Prog-/ Artrockband, die im Namen zu Understatement neigt, ihren Kinderschuhen entwachsen und legt gewichtige sinfonisch gestrickte Werke vor. Nachdem man letztes Jahr auf „Elsewhere“ im reduzierten Trio Atmosphärisches herausbrachte, ist man nun mit „Possibilities“ machtvoll in siebenköpfiger Besetzung zurück.
DIE AUDIOPHILE STORY - Teil 1
Vinyl vs. CD vs. Streaming. Der aktuelle Musikmarkt hat sich stark in Richtung digitaler Tonformate verändert, ist jedoch nach wie vor divers. Die spannende Entwicklung von Medien zur Tonübertragung ist uns eine eigene Geschichte wert. Schließlich haben die verschiedenen Formate und Geräte überhaupt erst ermöglicht und immer ganz unterschiedlich gestaltet, dass und wie aus Musik ein individuelles Klangerlebnis wird. Im folgenden Teil 1 bieten wir einen Rückblick auf die historische Entwicklung der Tonformate, liefern signifikante Verkaufszahlen und zeigen die Hörgewohnheiten unserer Leserschaft auf.
Die Artrocker RPWL sind live am besten. Neuerlicher Beweis: „True Live Crime“
Nach über 25 Jahren Bandgeschichte haben sich RPWL vor dem letzten Studioalbum „Crime Scene“ wieder einmal fast neu erfunden bzw. besetzungstechnisch runderneuert. „Auf der letztjährigen Tour sind wir nicht nur musikalisch, sondern vor allem auch menschlich zusammengewachsen. Das ist wichtig, denn nur so wächst das Vertrauen, das einen musikalisch weiterbringt“, stellt Kalle Wallner zunächst heraus. „Mit so viel Selbstvertrauen konnten wir uns dann auch daranmachen, ein Konzert der Show ohne doppelten Boden aufzunehmen.“
Das Augsburger Sextett CARPET legt sein bislang fokussiertestes Studioalbum vor
Wie gewohnt haben sich die Musiker von Carpet aus Augsburg und Umgebung ziemlich viel Zeit gelassen für ihr neues Album. Knapp sechs Jahre zogen ins Land, ehe nun endlich „Collision“ in den Handel kam. Doch das Warten hat sich gelohnt, denn die sieben Tracks zwischen fünf und zehn Minuten Spielzeit sind die vielleicht perfekteste, ausgefeilteste und abwechslungsreichste Musik der Süddeutschen bislang. Aber letztlich sind sämtliche Scheiben Kleinode, angefangen beim Debüt „Elysian Pleasures“ von 2013, das im eclipsed damals nicht umsonst zum „Album des Monats“ gekürt wurde.
Ex-Sonic-Youth-Ikone KIM GORDON macht L.A. zum Wimmelbild der Postapokalypse
Wenn der Name Kim Gordon fällt, denkt man unweigerlich an Sonic Youth. Die Mitglieder der Band haben sich jedoch weit auseinanderentwickelt. Kim Gordons neues Album „The Collective“ zeigt, dass die 70-Jährige inzwischen einen ganz eigenen Weg einschlägt, der zwar die alten SY-Abdrücke noch erkennen lässt, aber wesentlich provokanter und extremer ist. Kim Gordon knallt uns ein Trap-Feuerwerk an den Latz, das zwar nichts mit HipHop zu tun hat, dessen konfrontative Aggressivität aber übernimmt.
Vor ihrer Tour mit Tool verblüffen NIGHT VERSES mit einer Prog-Wundertüte in zwei Akten
„Hey, Lust auf Tour zu gehen?“, steht in der Textnachricht, die Aric Improta zu Halloween von Tool-Bassist Justin Chancellor bekommt. Die Antwort versteht sich von selbst. Im Sommer wird Improta mit seiner Band Night Verses allabendlich für die Prog-Ikonen Shows eröffnen, viermal auch im deutschsprachigen Raum. „Tool sind einer der wenigen Acts, auf die wir uns alle einigen können“, freut sich Basser Reilly Herrera und erzählt, wie Gitarrist Nick DePirro ihn einst zum Fan machte.
Mit ihrem siebten Album „Interplay“ gelingt RIDE ein spaciger Geniestreich
Die zehn Jahre als Bassist von Oasis seien die besten seines Lebens gewesen – und ganz anders, als sie gemeinhin dargestellt würden. „Es war nicht nur ständiger Streit zwischen den Brüdern, sondern es wurde viel gelacht, es herrschte eine tolle Chemie, und die Musik war ebenfalls nicht schlecht“, resümiert der 53-jährige Andy Bell. „Ich würde es sofort wieder tun. Sollten sie je eine Reunion wagen, wäre ich dabei.“ Genau das gilt auch für Beady Eye, das Oasis-Nachfolge-Projekt um Sänger Liam Gallagher, das schon nach dem zweiten Album eingestellt wurde: „Ich finde immer noch, dass das eine tolle Band war – aber irgendwie hat es nicht funktioniert“, so Bell. Weshalb er 2014 seine erste Formation wiederbelebt hat: Ride.
2007 verließ Gitarrist Kay Söhl überraschend Sylvan, jetzt startet er mit VLYES durch
Manchmal schafft es die Musik, einem Menschen aus einer Krise zu helfen. Auch Kay Söhl durchlebte 2019 eine schwere Phase. Er begann, wieder Gitarre zu spielen, und zwei Jahre später starteten die Arbeiten am Album des neuen Projekts Vlyes. „‚Why‘ ist vordergründig ein Protestalbum gegen Massentierhaltung, erzählt aus der Perspektive eines Tieres. Ich sage bewusst ‚vordergründig‘, weil es auf mehreren Ebenen funktioniert. Im weiteren Sinne geht es darum, dass wir einmal innehalten und uns fragen, warum wir bestimmte Dinge eigentlich machen ...“, so Söhl.
Mit Experimentierfreude haben REACH ihren eigenen Stil entwickelt
Interviews bestreitet das schwedische Rock-Trio Reach immer gemeinsam, wenn’s geht. Zum vereinbarten Zoom-Gespräch sind Schlagzeuger Marcus Johansson und Bassist Soufian Ma’Aoui erschienen. Sänger und Gitarrist Ludvig Turner verspätet sich. Wir fangen trotzdem schon mal an.
In der LEIF DE LEEUW BAND kommt nicht nur die Gitarre zweimal vor
Mit roher Energie und improvisierten, dreckigen Gitarrensoli hat sich die Leif de Leeuw Band in ihrer niederländischen Heimat beim breiten Rockpublikum etabliert. Nun nimmt sie mit ihrem neuen Werk „Mighty Fine“ auch die deutschen Fans ins Visier. eclipsed sprach mit dem Bandleader und Gitarristen.