Sonderausgabe 25 - Sommer 2023: Pflanzen
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Pflanzen sind essenziell für unser Überleben und Wohlbefinden. Dennoch behandelt der Mensch die Flora oft respektlos, rodet Wälder und modifiziert Arten. Und auch die Philosophie hat Pflanzen oft herabgewürdigt. Dabei wäre es wichtig, sich der Pflanzenwelt in ihrer Eigenlogik zu nähern. Nur so wird es möglich sie zu verstehen, zu schützen und eine achtsamere Beziehung zur Natur zu finden.
Mit Hartmut Rosa, Peter Wohlleben, Emanuele Coccia, Sumana Roy, Judith Schalansky, Michael Marder und vielen mehr
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*** PFLANZEN VERSTEHEN. Sie haben keine Augen, kommunizieren nicht über für uns wahrnehmbare Laute, fliehen nicht bei Gefahr. Bereits in der Antike galten Pflanzen als Mängelwesen, als niedere Lebensform, rangierten noch unter den Tieren – zum Maß aller Dinge wurde der Mensch erklärt. Doch was wissen wir wirklich über das Sein der Pflanzen? Um sich ihnen zu nähern, gilt es, ein enges Denken in vertrauten Kategorien von Analogie und Differenz zu überwinden und Begrifflichkeiten wie Intelligenz, Subjektivität und Bewegung neu zu fassen.
*** PFLANZEN BEGEGNEN. So vorläufig und lückenhaft unser Wissen über sie sein mag, so anhaltend und eindrücklich sind unsere Interaktionen mit ihnen. Pflanzen „sprechen“ mit uns, wenn auch ohne Worte: Da ist das sanfte Licht, das durch Baumkronen fällt, der Duft von Blüten oder feuchter Erde, der in die Nase steigt, ihre Säfte, die heilend wirken oder gar neue Bewusstseinszustände hervorrufen. Was aber braucht es, um Pflanzen nicht als Dinge, sondern als Gegenüber zu erfahren?
*** PFLANZEN ERTRÄUMEN. Mit den Techniken der Kultur holt der Mensch die Natur in seine Lebensräume. Bereits in der Romantik galt die Poesie als Mittel, die Pflanzenwelt und ihre magische Kraft erfahrbar zu machen. Und noch heute verdichten wir durch Literatur, Architektur und Riten den Interaktionsraum zwischen uns und der Natur. Droht dabei aber auch Ursprüngliches verloren zu gehen? Über Reiz und Risiko unserer Pflanzenkultur.
*** PFLANZEN BEHERRSCHEN. „Macht euch die Erde untertan.“ Diesem göttlichen Auftrag ist der westliche Mensch nur zu gern gefolgt, besonders dann, wenn er als Legitimation für eine hemmungslose Ausbeutung von Flora und Fauna herhalten konnte. Doch die Kritik an diesem Herrschaftsmodell mehrt sich, besonders angesichts des Klimawandels. Was hieße es, ein anderes Mensch-Natur-Verhältnis einzugehen und eine neue Ethik zu formulieren?
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Jahr:
2023
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Systematik:
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Z.PH.A
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Zählung:
2023 ; Sonderausgabe 25 ; 01.06.2023
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Mediengruppe:
Zeitschrift