(I-23/18-C3) (GM ZWs / SC)
Eltern im 20. Jahrhundert waren hin- und hergerissen zwischen Norm und Liebe, zwischen Strenge und Verständnis für ihren Nachwuchs. Weit verbreitet waren restriktive Ansichten: Man solle sich nur ja nicht von den Bedürfnissen des Kindes gängeln lassen, gefordert wurde eiserne Konsequenz beim Einhalten der Schlaf- und Essrhythmen, wenig Körperkontakt und kein Mitleid. Nur so würde der Nachwuchs für die Härten des Lebens gerüstet. Miriam Gebhardt untersucht diese wenig erfreuliche Geschichte anhand von zahlreichen Elterntagebüchern. Interessant ist dabei auch die allgemeine Feststellung, wie unmittelbar sich Ratgeberwissen in Alltagswissen niederschlägt. - Grundlagentitel aus dem jahr 2009 zum Thema Schwarze Pädagogik.
Inhaltsverzeichnis
Vorrede 7
Einleitung: Die Symbolik der frühesten Kindheit 13
I. Das beobachtete Kind 29
1. Vom bürgerlichen Tagebuch zum Weblog 29
2. Von Menschen und Säuglingen - Vorgeschichte 36
3. Ein Tagebuch geht in Serie 47
4. Der Arzt als Erzieher 51
5. Rigide Normen, gelassene Eltern 55
6. Eine Erziehung zum Untertan? 62
II. Das kontrollierte Kind 69
1. »Bäbis« Gleichschaltung durch geordnete »Schreizeiten« 70
2. Hildegard Hetzer führt zu neuen Ufern 74
3. Was heißt »nationalsozialistische« Frühsozialisation? 81
4. Mit Johanna Haarer durch die Generationen 85
5. Sozialisationsziel »Lebensbemeisterung« 91
6. Die deutsche Mutter, der stolze Vater und ihr erstes Kind 100
7. Nichts schwieriger als Säuglingspflege 112
8. Haarer meets Spock 118
9. Somatisierung der Eltern-Kind-Beziehungen 130
10. Unser Kind in der DDR 137
III. Das eigene Kind 157
1. Mutterliebe 163
2. Das gebundene Kind - eine neue Anthropologie 166
3. Frühsozialisation bei den 68ern 173
4. Psychoboom 177
5. Pädagogisierung der Kindheit 180
6. Alternatives Modell und Neue Mütterlichkeit 184
7. »Ein Bub ist uns versagt geblieben« 205
Die Macht der Familie und die Macht der Experten - Resümee 215
Nachwort zur Neuauflage 240
Anmerkungen 245
Quellen- und Literaturverzeichnis 289
Personenregister 329
Dank 333
Verfasser*innenangabe:
Miriam Gebhardt
Jahr:
2020
Verlag:
München, Deutsche Verlags-Anstalt
Aufsätze:
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ISBN:
978-3-421-04884-4
2. ISBN:
3-421-04884-3
Beschreibung:
1. Auflage (Neuausgabe der Aufl. von 2009), 330 Seiten
Schlagwörter:
Erziehung, Geschichte 1900-1999, Kleinkinderziehung, Geschichte 1900-2000, Ratgeber, Soziale Norm, Sozialisation, Education (eng), Erziehungspraxis, Gesellschaftliche Norm, Norm <Soziologie>, Soziale Regel
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Sprache:
Deutsch
Fußnote:
Die dem Buch zugrunde liegende Arbeit "Frühkindliche Sozialisation im 20. Jahrhundert - Eltern zwischen Norm und Gefühl" wurde im Januar 2008 als Habilitationsschrift an der Universität Konstanz angenommen. - Quellen- und Literaturverzeichnis: Seite 289-328
Mediengruppe:
Buch