Russlands aggressiver Vernichtungskrieg gegen die Ukraine lässt sich nicht begreifen und stoppen, ohne den russischen Chauvinismus zu verstehen. Der speist sich aus nationalistischen und misogynen Ideen und dient dem autokratischen Putin-Regime zur Selbstlegitimation. Die chauvinistische Politik Russlands greift nicht nur die Ukraine an. Sie bedroht auch signifikante Teile der russischen Gesellschaft und will die auf Regeln und Werten basierende europäische Sicherheitsordnung zerstören. An ihre Stelle soll das Recht des Stärkeren, Aggressiv-Imperialen treten.
Der russische Chauvinismus betrachtet alles, was mit Liberalismus zu tun hat, als feindlich – und auch in Europa breitet sich diese Haltung aus. Sabine Fischer, Osteuropa-Expertin bei der renommierten Stiftung Wissenschaft und Politik, liefert uns einen ganz neuen Blick auf die Macht- und Expansionspolitik Russlands. Sie erklärt, wie aggressiver Nationalismus, misogyner Chauvinismus und Autokratie in Russland zusammenhängen, und wie Europa und die westliche Welt sich aufstellen müssen, um dem russischen Chauvinismus zu trotzen. (verlagstext)
Inhaltsverzeichnis:
Einleitung 9
1 Was ist Chauvinismus? 15
Chauvinismus als aggressiver Nationalismus 20
Chauvinismus als Sexismus 21
Chauvinismus und Autokratie 25
Versuche, den Krieg zu erklären 27
2 Chauvinismus in Russland 37
Nationalismus 42
Sexismus 52
Autokratie 67
Annus horribilis 2020 75
3 Russlands Kriege 81
Russland in den postsowjetischen Zerfallskriegen 88
Tschetschenien 92
Russlands Rolle im Syrienkrieg 99
Russlands Krieg gegen die Ukraine 101
Permanenter Krieg, Gewaltakteure und Gewaltreservoirs 110
4 Russlands Zukunft 119
Russland im Krieg 121
Russlands Zukünfte 138
5 Europas Angriffsflächen 153
Eine kurze Geschichte der EU-Russland-Beziehungen 157
Was Russland tut 163
Die Schwäche(n) der EU 169
Wann sterben Demokratien? 175
Die Schwächen der Nachbarschaft 177
Der globale Kampf um Narrative 179
6 Europas Antworten 185
Noch einmal Chauvinismus 187
Die Zukunft der Ukraine 190
Die Zukunft der östlichen Nachbarschaft 195
Wie weiter mit Russland? 199
Der Umgang mit dem Krieg in einer komplexen Welt 202
Die Rekonsolidierung der liberalen Demokratien 206
Die Rekonsolidierung der Bürgerinnengesellschaf 209
7 Deutschlands Rolle 213
Was ist schiefgegangen? 216
Drei Jahrzehnte deutsche Osteuropa-Politik 217
Späte Erkenntnis 228
Deutschland und der Krieg: Zeitenwende 230
Der Ruf nach Verhandlungen 234
Russischer Einfluss trotz Zeitenwende? 241
Wie weiter, Deutschland? 243
Schluss 247
Dank 251
Quellennachweise 253