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Roter Staub

Mosambik am Ende der Kolonialzeit
Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Figueiredo, Isabela
Verfasser*innenangabe: Isabela Figueiredo ; aus dem Portugiesischen von Markus Sahr und mit einem Nachwort von Sophie Sumburane
Jahr: [2019]
Verlag: Bonn, Weidle Verlag
Mediengruppe: Buch
nicht verfügbar

Exemplare

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Vorbestellen Zweigstelle: 07., Urban-Loritz-Pl. 2a Standorte: GE.EMS Figu / College 2d - Geschichte Status: Entliehen Frist: 03.06.2024 Vorbestellungen: 0

Inhalt

Diese Erinnerungen an das Mosambik der Kolonialzeit konnten erst 2009 erscheinen, nach dem Tod des Vaters der Autorin. Das Buch war sofort ein Skandal und ein Bestseller dazu, bislang erlebte es neun Auflagen. Und stellte einen Tabubruch dar: Es räumte radikal mit der Legende von der »sanften« portugiesischen Herrschaft in Übersee auf und vermittelte einen ungeschönten Blick auf den blutigen Kolonialkrieg in Mosambik.
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Im Zentrum steht der Vater der Autorin, ein Elektriker, der seit den 1950er Jahren in Mosambik lebt und arbeitet. Er ist den ärmlichen Verhältnissen der portugiesischen Provinz entflohen und entfaltet nun seine Macht als Weißer, der mit seinen schwarzen Untergebenen scheinbar auf vertrautem Fuß steht, seine Position jedoch wie selbstverständlich mißbraucht, besonders Frauen gegenu¿ber. Die Tochter erlebt das hautnah mit. 1974 bricht die Kolonialmacht zusammen, der Vater schickt die Zwölfjährige allein nach Portugal zu seiner Mutter. Sie soll dort berichten, welches Unrecht ihm und den anderen Siedlern geschieht. Das tut sie nicht.
 
Isabela Figueiredo versteht es, die Perspektive des Kindes mit Reflexionen u¿ber die Realität des Kolonialismus zu verbinden. Es entsteht das Bild eines alltäglich gelebten Rassismus, einer menschenverachtenden Ausbeutung, die nie hinterfragt wird. Doch der unverstellte Blick des Kindes sieht mehr, weil er nicht an den Fassaden hängenbleibt. Gleichzeitig aber wird damit der geliebte Vater zum Feind ¿ dem sie dann ihr Buch widmen wird.
 
Isabela Figueiredo wurde 1963 in Lourenço Marques, dem heutigen Maputo, geboren. Mitten in den Kolonialkriegen wächst sie in enger Nachbarschaft zu den Schwarzen auf, doch als Weiße. Diese Jugend geht fru¿h zu Ende: 1975, nach der Nelkenrevolution und Mosambiks Unabhängigkeit, verläßt sie Afrika allein und lebt fortan ¿ bis zum Studium ¿ bei Verwandten in der tiefsten portugiesischen Provinz. Die Eltern wird sie erst zehn Jahre später wiedersehen, als auch sie aus Afrika zuru¿ckkehren. Mit nahezu leeren Händen kommen diese »retornados« nach Portugal, verachtet von der einheimischen Bevölkerung, die in ihnen arbeitsscheue Versager sieht. (Verlagstext)

Details

Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Figueiredo, Isabela
Verfasser*innenangabe: Isabela Figueiredo ; aus dem Portugiesischen von Markus Sahr und mit einem Nachwort von Sophie Sumburane
Jahr: [2019]
Verlag: Bonn, Weidle Verlag
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Systematik: Suche nach dieser Systematik GE.EMS
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ISBN: 978-3-938803-94-3
2. ISBN: 3-938803-94-0
Beschreibung: 169 Seiten, Illustration
Schlagwörter: Entkolonialisierung, Geschichte 1963-1978, Kolonialismus, Maputo, Mosambik, Portugal, Can Phumo, Dekolonialisierung, Dekolonisation, Lourenço Marques, Lusitania, Lusitanien, Mosambique, Mozambique, Moçambique, Moçambique <Colónia>, Moçambique <Província>, Portugiesisch-Ostafrika, Portugiesische Republik, Reino Portugal, Republica Popular de Moçambique, República Portuguesa
Beteiligte Personen: Suche nach dieser Beteiligten Person Sahr, Markus ; Sumburane, Sophie
Sprache: Deutsch
Originaltitel: Caderno de memórias coloniais
Mediengruppe: Buch