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Vorbestellen	Zweigstelle: 07., Urban-Loritz-Pl. 2a	Standorte: GS.ET Geer / College 2e - Ethnologie	Status: Verfügbar	Frist:	Vorbestellungen: 0

Der Ethnologe, der "Feldforschung" betreibt - d.h. Beobachtungen an fremden Kulturen vor Ort sammelt und wissenschaftlich auswertet -, befindet sich von jeher in einem methodologischen Zwiespalt: Einerseits ist er darum bemüht, auch den exotischten Erfahrungen möglichst unvoreingenommen zu begegnen, um zu höchstmöglicher Objektivität zu gelangen,; andererseits kann und will er subjektive Eindrücke nicht gänzlich eliminieren, denn dies würde ihn dem Verdacht aussetzen, gar keine "authentischen" Erfahrungen gemacht zu haben. Der Ausgang dieses Konflikts - so die These von Clifford Geetz - entscheidet sich im ethnographischen Text, der stets eine besondere Erzählhaltung einnimmt. Gewiss ist der Anthropologe zunächst wissenschaftlicher Autor, aber er ist auch Romanautor; er bildet die Welt ab, die er gesehen hat, doch zugleich schafft er eine Fiktion. Er belegt, sichert und systematisiert seine Beobachtungen, doch ebenso wesentlich ist, dass er seinen Lesern den Eindruck zu vermitteln vermag, wirklich "dort gewesen" zu sein. Am Beispiel von vier bedeutenden Ethnologen - Claude Lévi-Strauss, Edward Evan Evans-Pritchard, Bronislaw Malinowski und Ruth Benedict - vermag Geertz zu zeigen, dass die "Handschrift" des Ethnographen, seine Autorschaft im literarischen Sinne, eine viel bedeutendere Rolle spielt, als den Wissenschaftlern wie aich ihren Lesern bislang bewusst war. Es gibt keine objektive Ethnographie; es gibt nur "dichte Beschreibungen" des Unvertrauten. (Verlagstext)/ AUS DEM INHALT: / / / Vorwort | 7 1Dort sein Die Anthropologie und die literarische Szene | 9 2Die Welt in einem Text Wie die Traurigen Tropen zu lesen sind | 31 3Diaschau Evans-Pritchards afrikanische Lichtbilder | 53 4Augenzeuge sein Malinowskis Kinder | 75 5Wir / Nicht-wir Benedicts Reisen | 101 6Hier sein Wessen Leben ist es denn? | 125 Anmerkungen | 145 Namenregister | 155