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Floß der Medusa

3 Studien zur Faszinationsgeschichte mit mehreren Beilagen und einem Anhang
Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Heinrich, Klaus
Verfasser*innenangabe: Klaus Heinrich
Jahr: 1995
Verlag: Frankfurt am Main, Stroemfeld
Reihe: Roter Stern
Mediengruppe: Buch
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Vorbestellen Zweigstelle: 07., Urban-Loritz-Pl. 2a Standorte: PH.T Hein / College 3c - Philosophie / Regal 3c-5 Status: Verfügbar Frist: Vorbestellungen: 0

Inhalt

›Floß der Medusa‹ ist nur ein anderer Name für das von Katastrophen bedrohte Vehikel der Zivilisation, das die Geschlechterspannung, dank der wir leben, im Zustand der Erstarrung transportiert. Das Verhältnis zwischen Perseus und Medusa harrt bis heute der Aufarbeitung - so viel wenigstens haben uns die frühen Intellektuellen, die wir Mythologen nennen, und die Artisten bis heute gezeigt. ›Faszinationsgeschichte‹, diese Dimension der Realgeschichte, in der sich die Gattung über ihre eigenen Bedürfnisse auf dem Stockenden hält - wiederum dank der Geschlechterspannung als ihrem Movens, Faszinosum und Tractandum zugleich -, ist ja nichts anderes als das intellektuelle Medium der Künste.Grund genug, in einer zweiten Studie die Rolle des Artisten (Orpheus) und des Intellektuellen (Aktaion) auf diesem Hintergrund neu zu betrachten - eine Betrachtungsweise, die zentral ist für das Selbstverständnis der Renaissance und der aus ihm sich herleitenden, als Harmonieglaube immer schon mißverstandenen, europäischen Moderne. Das den Rollen eigentümliche Szenario der Zerreißung, vorgetragen als ein Ritual mit initiatorischer Qualität, demonstriert zugleich, daß der Abschaffung der Opfer Einsicht in den eigenen Opferstatus vorhergehen muß.Galatea endlich ist ein Name, der zurückreicht bis in die Zeit, wo unser Floß gezimmert wurde. Als eines der Zwischenwesen, die Einspruch erheben gegen die als Schicksalszwang versteinernde, noch immer der Medusa angelastete Erstarrung, definiert sie eine, übrigens auch intellektuelle, Utopie. Daß diese aufs Artistische nicht reduzierbar ist, bedeutet nicht, daß wir nicht der artistischen Verhandlung des Themas Geschlechterspannung mehr Einblick in unsere Zivilisation verdanken als einer Philosophie, die von der Erstarrung lebt. Denkbar freilich wäre auch eine andere, realistischere Philosophie. Allen drei Studien gemeinsam ist die Annäherung an den Aufklärer Ovid, dessen Andenken ich dieses Buch widme.

Details

Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Heinrich, Klaus
Verfasser*innenangabe: Klaus Heinrich
Jahr: 1995
Verlag: Frankfurt am Main, Stroemfeld
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Systematik: Suche nach dieser Systematik PH.T
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ISBN: 3-877-292-0
Beschreibung: 208 S.
Reihe: Roter Stern
Schlagwörter: Aufklärung, Mythos, Renaissance, Aufklärungszeit, Aufklärungszeitalter
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Mediengruppe: Buch