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Der harte Weg

die Geschichte der Arbeiterbewegung von Mauthausen
Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Sozialistische Partei Österreichs / Ortsorganisation <Mauthausen>
Verfasser*innenangabe: SPÖ Mauthausen (Hg.) ; an diesem Buch haben mitgearbeitet: Walter Hofstätter ... Red.: Franz Steinmassl
Jahr: 1989
Verlag: Grünbach, Ed. Geschichte d. Heimat
Mediengruppe: Buch
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Inhalt

Mauthausner Steinindustrie umschreibt den industriellen Abbau, die industrielle Weiterverarbeitung und den Vertrieb von Naturwerkstein der Type und Handelsmarke Mauthausner Granit zunächst aus Mauthausen bzw. dem südlichen Unteren Mühlviertel und später auch aus weiter entfernten Steinbrüchen im 19. und 20. Jahrhundert durch mehrere verschiedene Unternehmen. Unter Mauthausner Granit werden fein- bis mittelkörnigen Biotit-Granite zusammengefasst, die innerhalb der böhmischen Masse abgebaut werden. Leitbetriebe waren zweifellos die von Anton Poschacher (1812–1873) gegründeten und insbesondere von Anton Poschacher (1841–1904) weiter ausgebauten A. Poschacher Granitwerke, kurzzeitig die Actiengesellschaft für Straßen und Brückenbauten, weiters die Wiener Städtischen Granitwerke der Gemeinde Wien und während des Zweiten Weltkrieges die Granitwerke Mauthausen. Standorte befanden sich beispielsweise in Langenstein, Mauthausen, Perg, St. Georgen an der Gusen, Sankt Martin im Mühlkreis (Neuhaus), Schlägl, Schrems, Schwertberg usw. Die Entwicklung der Mauthausner Steinindustrie und des Mauthausner Granits ist nicht nur für die Wirtschaftsgeschichte Mauthausens und des unteren Mühlviertels von Bedeutung, sie ist vor allem für die Baugeschichte der Stadt Wien ausschlaggebend. Die Donau und der Granit, sind die zwei wesentliche Faktoren, die die Geschichte Mauthausens bestimmt haben und daher auch im Marktwappen dargestellt werden. Die Donau ist als Wellenmuster dargestellt, aus der der Granitfelsen ragt, auf dem das Schloss Pragstein erbaut wurde. Die Donau war der Transportweg, auf dem sich die schweren Steine flussabwärts leicht bis nach Wien transportieren ließen. Der Abbau des feinkörnigen Granits, der wegen seiner leichten Spaltbarkeit bei hoher Witterungsbeständigkeit als Baumaterial gut geeignet, wurde zum bedeutendsten Wirtschaftszweig für Mauthausen. Heute ist in Mauthausen kein Steinbruch mehr in Betrieb. Die Spuren des jahrhundertelangen Steinabbaus sind aber noch gegenwärtig. Seit dem Zweiten Weltkrieg wird der Name Mauthausen vor allem mit dem Granitabbau durch die Häftlinge des Konzentrationslagers Mauthausen für die Granitwerke Mauthausen der „Deutschen Erd- und Steinwerke GmbH“verbunden, die Eigentum der SS war. Die Zwangsarbeit war eine der letzten Phasen in der Geschichte der Mauthausner Steinindustrie. Hand in Hand mit den Entwicklungen in den Steinbrüchen in und um Mauthausen ging natürlich auch die Entwicklung des gesellschaftlichen Lebens der Arbeiter und ihrer Familien. Die Lebensumstände während der Zeit der Industrialisierung waren für die Beschäftigten im Steinbruch sehr hart. Sie hatten durchschnittlich 60 Stunden in der Woche zu arbeiten und schafften es meist nur mit Mühe, das nötige Geld zum Leben zu verdienen. Die Arbeitszeit begann von Montag bis Samstag um 6.00 Uhr früh und endete gegen 18.00 Uhr am Abend. Ein Zwölfstundentag für eine körperlich sehr anstrengende Arbeit und das zu einem gerade ausreichenden Gehalt sorgte natürlich bei verschiedenen Verschärfungen der Arbeitsbedingungen für Unruhe und nicht selten kam es zu Ausschreitungen. Ein solcher Vorfall ereignet sich im Februar 1876. In einem Bruch der Firma Löwenfels´ Witwe und Sohn wurden die Steinarbeiter nach Stücken, also im Akkord (wie auch in den meisten anderen Steinbrüchen) entlohnt. Der Steinbruch, den die Firma Löwenfels für die Gemeinde Wien betrieb, war allerdings von schlechter Qualität und die Ausbeute war trotz mühevollster Arbeit sehr schlecht. Dies führte in weiterer Folge zu einer schlechten Entlohnung der Beschäftigten des Steinbruches. Um der Unzufriedenheit der heimischen Arbeiter auszuweichen, wurden billigere Arbeiter aus Böhmen angeworben, aber auch die begannen bald, ihre Unzufriedenheit auszudrücken. Im Februar 1876 kam es dann zur Eskalation. Ein neuer Geschäftsführer aus Wien sollte bei den Arbeitern einen noch schlechteren Zahlungsmodus durchdrücken. Die Arbeiter, die ohnehin schon mit den schlechten Lebensbedingungen zu kämpfen hatten, fielen über den Mann her, verprügelten ihn und warfen ihn in den vorbei fließenden Bach. Nachdem es immer wieder zu unkontrollierten Ausschreitungen unter den Arbeitern der Steinbrüche kam, entwickelte sich unter den Arbeitern in Mauthausen ein politisches Bewusstsein. Es entstanden die ersten Arbeiterbildungsvereine (Arbeiterbildungsverein 1872 abgelöst vom Volksbildungsverein 1891). In Mauthausen entfaltete sich ein reges Vereinswesen. Bereits ab dem Ersten Weltkrieg bestand ein Betriebskonsum der Firma Poschacher. Ende Februar 1920 wurde dieser allerdings geschlossen und die Arbeiter von Mauthausen, Haid und Gusen bauten ihre eigene Konsumorganisation auf. Die Organisation der Verkaufsstellen erfolgte über die Konsum – und Spargenossenschaften Linz. Die Verkaufsstellen des Betriebskonsums wurden einfach übernommen und eine weitere Verkaufsstelle wurde im Wienergraben eröffnet.

Details

Verfasser*innenangabe: SPÖ Mauthausen (Hg.) ; an diesem Buch haben mitgearbeitet: Walter Hofstätter ... Red.: Franz Steinmassl
Jahr: 1989
Verlag: Grünbach, Ed. Geschichte d. Heimat
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Systematik: Suche nach dieser Systematik GP.PS
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ISBN: 3-900943-02-8
Beschreibung: 248 S., zahlr. Ill., Notenbeisp.
Schlagwörter: Arbeiterbewegung, Geschichte, Mauthausen <Oberösterreich>, Sozialdemokratische Partei Österreichs, Landesgeschichte, Ortsgeschichte, Regionalgeschichte, Zeitgeschichte
Beteiligte Personen: Suche nach dieser Beteiligten Person Steinmaßl, Franz [Red.]; Hofstätter, Walter
Mediengruppe: Buch