Cover von Das Kibbutz-Modell wird in neuem Tab geöffnet

Das Kibbutz-Modell

Bestandsaufnahme einer alternativen Wirtschafts- und Lebensform nach 7 Jahrzehnten
Suche nach Verfasser*in
Verfasser*innenangabe: hrsg. und mit einer Einl. vers. von Gunnar Heinsohn
Jahr: 1982
Verlag: Frankfurt am Main, Suhrkamp
Mediengruppe: Buch
verfügbar

Exemplare

AktionZweigstelleStandorteStatusFristVorbestellungen
Vorbestellen Zweigstelle: 07., Urban-Loritz-Pl. 2a Standorte: GP.PU Kib / College 3x - Magazin: bitte wenden Sie sich an die Infotheke / Bitte wenden Sie sich an die Infotheke College 3 Status: Verfügbar Frist: Vorbestellungen: 0

Inhalt

"Die Beiträge dieses Bandes sollen die nun im achten Jahrzehnt stehenden Produktions- und Lebensgenossenschaften innerhalb der Republik Israel beleuchten. Diese Kibbutzim stellen eines der bestuntersuchten Gesellschaftssysteme der Erde dar. Das liegt nicht nur an ihrer Dauerhaftigkeit und ihrem steten Wachstum zu heute mehr als 250 Siedlungen mit über 110 000 Menschen, sondern auch an ihrer überragenden Produktivität - Weltspitze in der Landwirtschaft und ein nicht viel schlechteres Niveau in der Industrie - und an ihrem hohen Bildungsniveau, welches die Kibbutzim von Anfang an zu permanenter und auch radikaler Reflexion ihrer Situation besonders befähigt hat. Die erstaunlich rastlose Kritik und Infragestellung der eigenen Grundlagen ist heute nicht mehr vorrangig die Domäne der Sozialisten der Gründergenerationen, sondern hat in eigenen Instituten der Kibbutzbewegungen die materiellen Voraussetzungen wissenschaftlicher Kontinuität erhalten. Der Herausgeber konnte deshalb seine Auswahl der Beiträge überwiegend unter solchen Arbeiten treffen, die von im Kibbutz lebenden Forschern verfaßt wurden. Auch die übrigen Arbeiten stammen von israelischen Wissenschaftlern." (Autorenreferat) ---
Einstellungsveränderungen Kibbutzgeborener zu Freundschaft und Sexualkontakten: ein Vergleich zwischen den Jahren 1968 und 1973
von Nathan, Michael; Schnabel, Alisa
S. 227-246
Der qualitative Gehalt des Arbeitslebens im Kibbutz
von Rosner, Menachem
S. 60-77
Ist direkte Demokratie in der modernen Gesellschaft machbar?: Lehren aus der Kibbutzerfahrung
von Rosner, Menachem
S. 78-124
Die Grundlage (1934)
von Gerson, Menachem
S. 183-200
Veränderungen der Freizeitkultur in den Kibbutzim
von Rosner, Menachem
S. 125-156
Diskussion über die Machbarkeit der freien Produzentenassoziation
von Gilgenmann, Klaus; Heinsohn, Gunnar
S. 343-368
Der Strukturwandel des Kibbutz
von Cohen, Erik
S. 289-340
Resümee aus: Die zweite Generation: der Kibbutz zwischen Kontinuität und Wandel
von Rosner, Menachem; Cohen, Nenni
S. 275-286
Warum Jugendliche den Kibbutz verlassen
von Ben Rafael, E.; Tagliacozzo, A.; Kraus, Vered
S. 263-274
Aktivitäten weiblicher Kibbutzniks
von Palgi, Michal
S. 247-262
Der Kibbutz: ein mikrosozialistisches Experiment
von Haim, Barkai
S. 19-51
Menschliche Beziehungen im Kibbutz von heute
von Gerson, Menachem
S. 201-226
 
Als Kibbuz („Sammlung, Versammlung, Kommune“; Mehrzahl Kibbuzim) bezeichnet man eine ländliche Kollektivsiedlung in Israel mit gemeinsamem Eigentum und basisdemokratischen Strukturen. Die Idee des Kibbuz - als einer genossenschaftlichen Siedlung gleichberechtigter Mitglieder, in der es kein Privateigentum gibt und in der viele Einrichtungen des täglichen Lebens kollektiv organisiert sind - lässt sich mit dem Sozialismus im ursprünglichen Sinn in Verbindung bringen. Auch der Begriff des Kommunismus wird häufig auf Kibbuzim angewendet. Eine Gleichsetzung mit Kollektivsiedlungen im ehemaligen Realsozialismus in Osteuropa oder in heute noch existierenden realsozialistischen Staaten wie Nordkorea ist jedoch irreführend, da z. B. Kolchosen in der einstigen Sowjetunion fast immer auf Zwang basierten. Unterscheiden lassen sich generell säkulare Kibbuzim, die die jüdischen religiösen Traditionen nicht mehr als verbindlich betrachten (obwohl vielfach die Feste begangen werden), und religiöse Kibbuzim, die in verschiedenen Richtungen die religiösen Traditionen pflegen und für ihre Mitglieder als verbindlich betrachten. Die Ideen der Kibbuzgründer war sozialistisch und zionistisch geprägt. Diese Ausrichtung hatte vor allem zwei Gründe: die Erfahrung der Unterdrückung (Antisemitismus, Pogrome) in den früheren „Gastländern“ in der Diaspora, welche die neu zugewanderte Gründergeneration mit nach Israel brachte die Prägung durch die patriarchalische Gesellschaft des osteuropäischen Schtetl. Diese Erfahrungen waren für die Kibbuzgründer wegweisend. Sie wollten einen jüdischen Arbeiterstaat auf eigenem Boden aufbauen. Geschaffen werden sollte eine klassenlose Gesellschaft mit der Betonung auf Gleichheit und Gemeinschaft. Jeder und jede sollte gemäß dem Zitat von Marx „nach seinen Möglichkeiten geben“ und „gemäß seinen Bedürfnissen erhalten“.

Details

Suche nach Verfasser*in
Verfasser*innenangabe: hrsg. und mit einer Einl. vers. von Gunnar Heinsohn
Jahr: 1982
Verlag: Frankfurt am Main, Suhrkamp
opens in new tab
Systematik: Suche nach dieser Systematik GP.PU
Suche nach diesem Interessenskreis
ISBN: 3-518-10998-7
Beschreibung: 1. Aufl., 367 S. : graph. Darst.
Schlagwörter: Kibbuz
Beteiligte Personen: Suche nach dieser Beteiligten Person Heinsohn, Gunnar [Hrsg.]
Mediengruppe: Buch