Cover von Der Ursprung des Christentums wird in neuem Tab geöffnet

Der Ursprung des Christentums

eine historische Untersuchung
Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Kautsky, Karl
Verfasser*innenangabe: von Karl Kautsky
Jahr: 2011
Verlag: Wien, Verein Gesellschaft und Politik
Mediengruppe: Buch
nicht verfügbar

Exemplare

AktionZweigstelleStandorteStatusFristVorbestellungen
Vorbestellen Zweigstelle: 07., Urban-Loritz-Pl. 2a Standorte: PR.CT Kaut / College 3g - Religionen, Esoterik / Regal 3g-3 Status: Entliehen Frist: 21.05.2024 Vorbestellungen: 0

Inhalt

Der deutsche Sozialdemokrat Karl Kautsky veröffentlichte im Jahre 1908 eine bahnbrechende historisch-materialistische Analyse der Entstehung des Christentums. Sein Werk liegt nun zum ersten Mal in lateinischer Schrift vor.
 
Kautsky führt uns in die Welt der antiken Gesellschaften und zeichnet deren Niedergangsprozess nach. Schritt für Schritt legt er dar, wie die Krise der damaligen Produktionsweise und der Ökonomie ihren Ausdruck fand - in einer Krise der politischen Institutionen, der gesellschaftlichen Beziehungen und des gesamten Denkens. In dieser Atmosphäre entstand das frühe Christentum als Bewegung der Unterdrückten und Ausgestoßenen.
 
Kautskys Ursprung des Christentums war bis 1923 insgesamt 13 Mal aufgelegt worden. In der Folge ist dieser Klassiker jedoch weitgehend in Vergessenheit geraten. Zu Unrecht, wie wir meinen. Die materialistische Geschichtsauffassung, die Kautsky hier mit großer Fertigkeit an diesem Phänomen von welthistorischer Bedeutung anwendet, ist noch immer das beste Werkzeug für jene, die die Welt nicht nur interpretieren sondern auch verändern wollen.
Karl Kautsky (1854 - 1938), österreichischer Sozialist war bis zum Ersten Weltkrieg in Deutschland, Österreich, Rußland und den anderen slawischen Ländern eine unbestrittene Autorität. Er war dann auch der prominenteste Vertreter marxistischer Orthodoxie in der Zweiten Internationale. Er leitete bis 1917 das SPD-Organ "Die Neue Zeit", die führende Zeitschrift der marxistischen Arbeiterbewegung. Mit Ausbruch der Oktoberrevolution, der Gewaltherrschaft der Bolschewisten und der Verfolgung der Sozialdemokratie wandte er sich gegen den Bolschewismus.
»Ursprung des Christentums – So lautet der Titel eines Buches, dessen erste Seiten kürzlich von einem Staatsanwalt in Böhmen konfisziert worden sind. Warum? Weil sie an dem Dogma der kirchlichen Überlieferungen rütteln, ja, weil nachgewiesen wird, daß gar vieles von dem, was uns die Vertreter der Religion als erwiesen und wahr erzählen, eben nicht wahr ist. Die Darstellung ist fesselnd und spannend und nur schwer entschließt man sich, die Lektüre zu unterbrechen. Freilich wird manche festsitzende Meinung zerstört werden. (...) Zum höchsten Grad fesselnd sind die Abschnitte über das römische Kaiserreich und über die Geschichte des Judentums. Möge keine Arbeiterin zögern, nach dem Buch zu greifen, wenn sie dazu Gelegenheit hat, es wird ihr Stunden der höchsten Anregung bringen.« Arbeiterinnen-Zeitung, 1908
"Das Herausgeberteam um Gernot Trausmuth hat hier mit seiner Neuedition dieses marxistischen Klassikers von 1908, ein mittlerweile - zu Unrecht - vergessenes Standardwerk zum frühen Christentum nun wieder leichter zugänglich gemacht. Neben dem klassischen Kautsky-Text finden sich in dieser Ausgabe ein Vorwort von Alan Woods und eine Übersicht über Leben und Werk des Vordenkers der internationalen Sozialdemokratie von Gernot Trausmuth.
Mit umfassender Sachkenntnis beschreibt Kautsky nicht nur die Quellen für den historischen Jesus, sondern auch die sozialen und ökonomischen Bedingungen in der damaligen römischen und jüdischen Gesellschaft. Leicht nachvollziehbar gestaltet sich die Darstellung der Metamorphose, welche aus einer Religion der Unterdrückten und Verfolgten eine kapitalistische Organisation werden ließ. Zit. S. 343: „Die Vorkämpfer und Märtyrer der Gemeinden des Anfangs, die ihren Besitz, ihre Arbeit und ihr Leben hingegeben hatten für die Erlösung der Armen und Elenden hatten nun den Grund gelegt für eine neue Art der Knechtung und Ausbeutung.“
Auch wenn mittlerweile mehr als hundert Jahre seit dem Erscheinen dieses Buches vergangen sind, ist Kautsky mit seinen Analysen über weite Strecken immer noch brisant. Besonders hervorzuheben ist hier seine klare Feststellung, dass die Bewegung des Jesus von Nazareth ausgesprochen weltlich und politisch war und keineswegs so friedfertig, wie es zahlreiche christliche ApologetInnen immer noch behaupten.
Als besonders gelungen erscheint der Nachweis, wie unsinnig und unhaltbar die Schilderung des Prozesses gegen Jesus in den Evangelien ist. Gerade angesichts der religiös motivierten Gefälligkeitsdarstellungen, von welchen die Medien dominiert werden, bildet Kautsky´s Buch auch nach hundert Jahren immer noch eine Oase des Realismus." freidenker.at - © Ronald Bilik, Jänner 2012
 
/ AUS DEM INHALT: / / /
Vorwort zur deutschen Neuauflage (von Alan Woods)
 
Vorwort (von Karl Kautsky)
 
I. Die Persönlichkeit Jesu
1. Die heidnischen Quellen
2. Die christlichen Quellen
3. Der Kampf um das Jesusbild
 
II. Die Gesellschaft der römischen Kaiserzeit
1. Die Sklavenwirtschaft
a. Der Grundbesitz
b. Die Haussklaverei
c. Die Sklaverei in der Warenproduktion
d. Die technische Rückständigkeit der Sklavenwirtschaft
e. Der ökonomische Niedergang
2. Das Staatswesen
a. Staat und Handel
b. Patrizier und Plebejer
c. Der römische Staat
d. Der Wucher
e. Der Absolutismus
3. Denken und Empfinden der römischen Kaiserzeit
a. Haltlosigkeit
b. Die Leichtgläubigkeit
c. Lügenhaftigkeit
d. Menschlichkeit
e. Die Internationalität
f. Religiosität
g. Monotheismus
 
III. Das Judentum
1. Israel
a. Semitische Völkerwanderungen
b. Palästina
c. Die Gottesvorstellung im alten Israel
d. Handel und Philosophie
e. Handel und Nationalität
f. Die Völkerstraße Kanaan
g. Klassenkämpfe in Israel
h. Der Untergang Israels
i. Die erste Zerstörung Jerusalems
2. Das Judentum seit dem Exil
a. Das Exil
b. Die jüdische Diaspora
c. Die jüdische Propaganda
d. Der Judenhaß
e. Jerusalem
f. Die Sadduzäer
g. Die Pharisäer
h. Die Zeloten
i. Die Essener
 
IV. Die Anfänge des Christentums
1. Die urchristliche Gemeinde
a. Der proletarische Charakter der Gemeinde
b. Klassenhaß
c. Kommunismus
d. Einwände gegen den Kommunismus
e. Die Verachtung der Arbeit
f. Die Zerstörung der Familie
2. Die christliche Messiasidee
a. Das Kommen des Reiches Gottes
b. Die Abstammung Jesu
c. Das Rebellentum Jesu
d. Die Auferstehung des Gekreuzigten
e. Der internationale Erlöser
3. Judenchristen und Heidenchristen
a. Die Agitation unter den Heiden
b. Der Gegensatz zwischen Juden und Christen
4. Passionsgeschichte Christi
5. Die Entwicklung der Gemeindeorganisation
a. Proletarier und Sklaven
b. Der Niedergang des Kommunismus
c. Apostel, Propheten und Lehrer
d. Der Bischof
e. Das Klosterwesen
6. Christentum und Sozialdemokratie
 
Leben und Werk von Karl Kautsky (von Gernot Trausmuth)
 
Anhang
Ortsregister
Namensregister
Sachregister
 
 

Details

Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Kautsky, Karl
Verfasser*innenangabe: von Karl Kautsky
Jahr: 2011
Verlag: Wien, Verein Gesellschaft und Politik
opens in new tab
Systematik: Suche nach dieser Systematik PR.CT
Suche nach diesem Interessenskreis
ISBN: 978-3-9502191-6-6
2. ISBN: 3-9502191-6-1
Beschreibung: Neuaufl. 2011 / Mitarb.: Julia Eder ..., 430 S. : Ill.
Schlagwörter: Christentum, Ursprung, Neues Testament, Zeithintergrund, Historischer Materialismus, Urchristentum, Christenheit, Christianity, Christliche Religion, Christliche Weltanschauung, Histomat
Suche nach dieser Beteiligten Person
Originaltitel: Der Ursprung des Christentums <dt.>
Mediengruppe: Buch