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"Ehrenmorde"

der unmögliche Versuch einer Erklärung ; Hintergründe - Analysen - Fallbeispiele
Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Kizilhan, Ilhan
Verfasser*innenangabe: Ilhan Kizilhan
Jahr: 2006
Verlag: Berlin, Regener
Mediengruppe: Buch
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Inhalt

Alljährlich werden weltweit mindestens 5.000 Mädchen und Frauen im Namen der Ehre ermordet - dies besagt der Weltbevölkerungsbericht der UNO aus dem Jahr 2005. Die tatsächliche Zahl der Fälle jedoch liegt wohl eher zwischen 10.000 und 100.000. Diese so genannten Ehrenmorde sind kein religiöses, sondern ein soziales Phänomen: Menschen töten Menschen, weil sich jemand, meist eine Frau, nicht an tradierte Normen und Verhaltensregeln gehalten hat. Diese Formen von Gewalt sind rational und emotional kaum zu verstehen, und es ist nicht möglich, eine monokausale Erklärung für die Taten zu finden. Um verhindern zu können, dass "Ehrenmorde" immer wieder und migrationsbedingt auch in westlichen Gesellschaften geschehen, ist es unabdingbar, sich diesem so wenig rational fassbaren Gegenstand auf rationaler Grundlage zu nähern. Ilhan Kizilhan analysiert die historischen, politischen und psychologischen Hintergründe des Phänomens, um mögliche wissenschaftlich fundierte Erklärungen dafür finden zu können, und diskutiert zahlreiche aktuelle Fallbeispiele ebenso wie Modelle zur Prävention.
 
Inhalt
 
Vorwort ...................................................................................................... 9
 
Einleitung ................................................................................................. 11
 
1 Die Suche nach Erklärungen: Die Allgegenwart der Vergangenheit . . 15
 
1.1 Historischer Rückblick: Der Nahe Osten ................................................ 15
1.1.1 Der Islam im Nahen Osten ..................................................................... 18
1.1.2 Die islamische Eroberung mit Kompromissen ...................................... 20
1.2 Nomadische Türkenstämme und der Beginn des Osmanischen
Reiches ...................................................................................................... 21
1.3 Die Isolation von Kulturen als Überlebenstrategie ............................... 22
1.4 Umweltbedingte und gesellschaftliche Belastungen ............................. 24
1.4.1 Hunger und Krankheiten .......................................................................... 24
1.4.2 Ein Leben in Angst ................................................................................... 25
 
2 Solidargruppen in patriarchalischen Gesellschaften im Nahen Osten . 28
 
2.1 Die Strukturen ........................................................................................ 29
2.1.1 Die Familie ............................................................................................... 31
2.1.2 Die Erziehung .......................................................................................... 34
2.1.3 Zwangsheiraten ........................................................................................ 35
2.1.4 'Durchbrennen' und Entführungen ......................................................... 36
Fallbeispiel: "Damit ich nicht gezwungen bin meine Schwester zu
töten, bete ich, dass sie sich selbst tötet." ........................................... 37
2.2 Das Rechtsdenken ................................................................................... 38
2.3 Das Prinzip der Verantwortlichkeit ......................................................... 41
Fallbeispiel: Konflikte zwischen den Generationen in der Migration . . 43
 
3 Gewalt und Aggression ............................................................................. 46
 
3.1 Wissenschaftliche Theorien zu Aggression und Gewalt ......................... 46
3.2 Psychologische Erklärungen von Aggression und Gewalt ...................... 48
3.2.1 Strukturelle und kulturelle Gewalt ............................................................. 49
3.2.2 Gewalt und Gewaltbereitschaft ................................................................. 50
3.2.3 Die Frustrations-Aggressions-Hypothese ................................................. 50
3.2.4 Die Lerntheorie der Aggression ................................................................. 51
3.2.5 Soziale Motive als Gewaltfaktor ............................................................... 53
3.2.6 Gehorsam als oberstes Ziel ...................................................................... 56
3.3 Exkurs: Moderne Gesellschaften und moderne Kriege ........................... 58
3.3.1 Gewalt in der Gesellschaft - Die Rückkehr in die archaische Welt. ... 59
3.3.2 Die Situation der Familie im Krieg oder in kriegsähnlichen
Situationen ................................................................................................... 60
3.3.3 Die Erziehung durch die Eltern in Situationen von Krieg und
Bedrohung ................................................................................................... 62
3.3.4 Veränderungen der Gemeinschaftsstruktur durch Gewalt .................... 63
3.3.5 Rechtfertigungen und Prinzipien zur Legitimierung der physischen
Gewalt .......................................................................................................... 64
3.3.6 Die Auswirkungen des Krieges auf die nachfolgenden Generationen. . 65
 
4 Ehrverletzung und Ehrenmorde ............................................................... 67
 
4.1 Ehrenmorde - nur ein islamisches Problem? ......................................... 68
4.1.1 Ehre in den Religionen der westlichen Kulturen .................................... 69
4.1.2 Zum Ehrverständnis der westlichen Kulturen ......................................... 70
4.2 Traditionelle Solidargruppen und ihr Ehrverständnis heute ................. 72
4.2.1 Ehre und Sexualität .................................................................................... 73
4.2.2 Sexualität und das Prinzip der Verschiedenheit von Männern und
Frauen .......................................................................................................... 74
4.2.3 Religiöse und staatliche Strafen ............................................................... 77
4.3 Die verschieden Dimensionen der Ehre ................................................... 81
4.3.1 Die Ehre des Mannes .................................................................................. 81
4.3.2 Die Ehre der Frau ....................................................................................... 83
4.3.3 Die Ehre des Mannes in öffentlichen Beziehungen ................................ 84
4.3.4 Die Entwicklung von Ehr- und Schamverhalten ..................................... 86
4.3.5 Fallbeispiel: Ein Beziehungskonflikt .......................................................... 88
4.4 Die Beziehung zwischen Ehre und Eigentum ......................................... 93
4.5 Gerüchte und Ehrverletzung ...................................................................... 96
 
5 Der Begriff Ehre in verschiedenen Organisationen ............................... 99
 
5.1 Politische und religiöse Organisationen .................................................. 99
Fallbeispiel: Politische und religiöse Instrumentalisierung des
Begriffs Ehre .......................................................................................... 100
5.2 Frauen in politisch-ethnisch geprägten Organisationen .................... 103
Fallbeispiel: Leyla ................................................................................... 103
5.3 Ehrverletzung durch sexualisierte Gewalt ........................................... 109
Fallbeispiel: "Seitdem ekele ich mich vor Fleisch" ............................. 110
Fallbeispiele für bewusste Entehrung von politischen Aktivisten . . . 114
 
6 Perspektiven .......................................................................................... 118
 
6.1 Ein Modell der Übergangsphase ........................................................... 119
6.1.1 Erkennen und Verstehen der Konflikte und ihrer Hintergründe .... 120
6.1.2 Vermittlung durch Experten ................................................................ 120
6.1.3 Voraussetzungen für einen Experten/Vermittler ............................... 121
6.1.4 Konfliktlösungen in der Familie ........................................................... 123
6.1.5 Die Gleichbehandlung aller Beteiligten ................................................ 125
6.1.6 Voraussetzungen für eine gewaltfreie Konfliktlösung durch
Kommunikation ..................................................................................... 126
6.1.7 Konfliktlösung durch Mittelaustausch .................................................. 127
6.1.8 Das Eingreifen einer übergeordneten Instanz .................................... 127
6.2 Das Zusammenleben nach demokratischen Spielregeln .................... 128
6.2.1 Europa als Ein- und Auswanderungsgebiet ......................................... 129
6.2.2 Mulitikultur vs. Einheitskultur .............................................................. 131
6.2.3 Ohne Vergangenheit gibt es keine Gegenwart und keine Zukunft:
Identität ................................................................................................. 132
6.2.4 Von der Herkunfts- und Residenzidentität in einer neu zu
schaffenden Identität ............................................................................ 133
6.2.5 Emotionale Identität .............................................................................. 134
6.3 Ausblick ................................................................................................. 136
 
Literatur ................................................................................................................ 138
 
Sachregister ........................................................................................................ 141
 

Details

Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Kizilhan, Ilhan
Verfasser*innenangabe: Ilhan Kizilhan
Jahr: 2006
Verlag: Berlin, Regener
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Systematik: Suche nach dieser Systematik GS.OFL
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ISBN: 3-936014-08-6
2. ISBN: 978-3-936-01408-2
Beschreibung: 143 S. : graph. Darst.
Schlagwörter: Ehrenmord, Familienehre, Mord, Völkerpsychologie, Ermordung, Familienehre / Ehrverletzung / Mord, Family Honor Killing, Honor Killing, Honour Killing, Interkulturelle Psychologie, Kulturvergleichende Psychologie, Morde, Mordtat , Transkulturelle Psychologie
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Sprache: Deutsch
Fußnote: Literaturverz. S. [138] - 140
Mediengruppe: Buch