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Immer nur der Mensch?

Entwürfe zu einer anderen Anthropologie
Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Welsch, Wolfgang
Verfasser*innenangabe: Wolfgang Welsch
Jahr: 2011
Verlag: Berlin, Akademie Verlag Berlin
Mediengruppe: Buch
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Inhalt

Fast 25 Jahre nach seinem Bestseller „Unsere postmoderne Moderne“ legt Wolfgang Welsch eine neuartige und tiefer gehende Infragestellung der Moderne vor. Als zentral für die Moderne sieht er das anthropische Prinzip an: In allem ist vom Menschen auszugehen, alles ist auf den Menschen zu beziehen; der Mensch ist das Maß der Welt, die Welt ist Menschenwelt – und nichts sonst, nichts darüber hinaus. Dem stellt er kritisch eine Reihe von Phänomenanalysen und die Skizze einer Anthropologie auf evolutionärer Grundlage entgegen. Indem nicht die Welt vom Menschen her, sondern zuerst einmal der Mensch von der Welt her zu begreifen ist, ist den anthropischen Spiegelspielen der Moderne der Boden entzogen, und eine neue Denklandschaft zeichnet sich ab.
(Verlagstexte)
 
Inhaltsverzeichnis:
 
Vorwort
Öffnungen
I. Das Zeichen des Spiegels - Platons philosophische Kritik der Kunst und Leonardo da Vincis künstlerische Überbietung der Philosophie | 21
1. Platons Kunstverdikt (Politeia) | 21
a. Ontologische Verkehrtheit | 21
b. Psychologische Verkehrtheit | 23
c. Kunst-Kritik als Sophistik-Kritik | 23
d. Spiegeltrug | 27
2. Leonard o d a Vincis Nobilitierung der Malerei | 28
a. Der Spiegel als künstlerisches Ideal | 29
b. In der Malerei kommt die Natur zu sich | 30
c. Ein neues humanes Ideal l 31
d. Wahrheitsvorrang der Malerei vor der Philosophie | 32
e. Eine neue, erscheinungsorientierte Grundphilosophie | 33
3. Ein gewandeltes Bild der Kunst, des Spiegels, der Wahrheit, des Menschen | 35
 
II. Zur Rolle von Skepsis und Relativität bei Sextus, Hegel und Dogen | 38
1. Die skeptische Position des Sextus Empiricus - und ihr Verhältnis zu Platon und Aristoteles sowie zu Hegel | 38
a. Skepsis laut Sextus Empiricus | 38
b. Hegels Verhältnis zum antiken Skeptizismus | 42
2. Dogen: Relativität umfassend gedacht - und ihre Übersteigung | 48
a. Vorbemerkungen | 48
b. Relativität | 50
c. Übersteigung der Relativität | 54
d. Ursprüngliche Natur und Konkretion | 58
e. Die wahrhafte Sicht | 63
3. Dogen im Verhältnis zu Sextus und Hegel | 66
4. Werk- und Literaturverzeichnis | 67
 
III. Hegel und die analytische Philosophie - Über einige Kongruenzen in Grundfragen der Philosophie | 70
1. Einleitung: Von der ursprünglichen Zurückweisung zur zeitgenössischen Wiederkehr Hegels in der analytischen Philosophie | 70
a. Die Entstehung der analytischen Philosophie aus der Revolte gegen britische Neohegelianismen | 70
b. Die analytische Philosophie ist von Anfang an - bis in ihren Leitterminus analytisch hinein - gegen Hegel gerichtet | 71
c. Der Hegelianismus Russells und Moores vor ihrer analytischen Wende | 72
d. Die Wiederkehr Hegels in der neueren analytischen Philosophie | 73
e. Nebenbeobachtungen | 77
f. Hegels Wiederkehr als Ergebnis der Selbstkritik der analytischen Philosophie | 80
g. Sachliche Kongruenzen zwischen neueren Einsichten der analytischen Philosophie und zentralen Thesen Hegels | 81
h. Jena: Heimstätte des Idealismus und Ausgangsort der analytischen Philosophie | 82
i. Auswahl von Kongruenz-Punkten | 82
2. Das Scheitern von Unmittelbarkeits- und Elementarismus-Hoffnungen | 83
a. Hegels Kritik der Unmittelbarkeit am Beispiel der sinnlichen Gewissheit | 83
b. Unmittelbarkeits-Hoffnungen in der frühen analytischen Philosophie (Cambridger Richtung) | 85
c. Elementarismus-Hoffnungen des Logischen Empirismus (Wiener Kreis) | 90
d. Resümee | 95
3. Holismus | 95
a. Von Russell zu Quine: Die Einheit empirischer Signifikanz ist die Wissenschaft als gesamte | 95
b. Von Moore zu Wittgenstein: Ein Ganzes von Urteilen wird uns plausibel gemacht | 99
c. Hegels Holismus: Das Wahre ist das Ganze | 101
4. Erkennen und Wirklichkeit | 107
a. Linguistic turn: sprachlicher Bezug auf Gegenstände | 107
b. Die commonsensualistische Standard-Version: Sprache als Zugangs Bedingung zu sprachunabhängigen Gegenständen | 107
c. Dagegen Hegel: Entsprechung von Begriff und Gegenstand | 108
d. Das Verhältnis von Begriff und Gegenstand in der Sicht des linguistischen Idealismus | 110
e. Das Verhältnis der linguistischen Position zu Hegels Konzeption | 114
f. Putnam: ein Versuch zur Einbringung von Objektivität | 118
g. Resümee | 121
5. Gesamtrückblick und Ausblick | 122
 
IV. Philosophische Evidenzerlebnisse | 128
1. Zeugnisse | 128
2. Erste Deutung: Inspiration | 130
3. Zweite Deutung: das Erlebnis ist denkgeneriert | 130
4. Wie kann man Konsequenz- und Widerfahrnis-Charakter zusammendenken | 132
5. Ist Denken ein Phänomen reiner Spontaneität | 132
6. Hinweise auf eine mögliche Rezeptivität des Denkens | 133
7. Phänomenologie der Evidenzerlebnisse | 136
8. Erklärung des Widerfahrnis-Charakters aus der Struktur der Evidenz | 137
 
V. Weisheit | 139
1. Einleitung | 139
2. Philosophie und Weisheit in der Antike | 141
a. Weisheit bei den vorplatonischen Denkern | 141
b. Weisheit im griechischen Alltag: die Sieben Weisen | 143
c. Philosophie statt Weisheit | 144
d. Die offene Flanke der Theorie: Lebenspraxis | 150
3. Mittelalter | 151
a. Spannungsverhältnis zwischen göttlicher Weisheit und menschlicher Wissenschaft | 151
b. Vereinigungskonzeptionen | 152
4. Neuzeit und Moderne | 154
a. Ernüchterung: Weisheit und Torheit | 154
b. Primat der Wissenschaft | 154
c. Weisheit und praktische Philosophie | 155
d. Die moderne Figur des Weisen | 156
e. Gegenmotive (Schelling, Schopenhauer) | 159
f. Moderner Protest gegen die traditionelle Weisheit (Nietzsche, Cioran, Wittgenstein) | 159
5. Zeitgenössische Konturen der Weisheit | 161
a. Weisheit alltäglich: von Altersweisheit zu permanenter Flexibilität | 162
b. Die szientifisch geprägte Version von Weisheit in der zeitgenössischen Philosophie | 163
c. Könnte die Philosophie künftig wieder eine weisheits-affinere Form annehmen | 166
 
II. Das anthropische Gehäuse der Moderne
VI. Epistemischer Anthropozentrismus Zur Denkform der Moderne und deren Kritik | 171
1. Diderots Proklamation und Kants Begründung des anthropischen Prinzips der Moderne | 171
a. Diderot 1755: Der Mensch ist der einzigartige Begriff, von dem man ausgehen und auf den man alles zurückführen muss | 171
b. Kant 1781: Epistemologische Rechtfertigung des anthropischen Prinzips | 172
2. Fortdauer des anthropischen Prinzips bis in die Gegenwart | 173
a. Feuerbach: Das Bewusstsein des Gegenstands ist das Selbstbewusstsein des Menschen | 174
b. Historismus: unterschiedliche geschichtlich-kulturelle Aprioris und Welten - Diversifikation des transzendentalen Rahmens | 174
c. Nietzsche: unsere Wahrheit ist durch und durch anthropomorphisch | 175
d. Die axiomatische Rolle des anthropischen Prinzips in den zeitgenössischen Human- und Kulturwissenschaften | 176
e. Analytische Philosophie | 177
3. Vergebliche Kritiken der anthropischen Denkform | 178
a. Hegels Einspruch 178
b. Logische Kritik der anthropischen Denkform (Frege, Husserl) | 178
c. Heidegger: Onto-Anthropozentrik 179
d. Foucault: Der Mensch wird verschwinden wie am Meeresufer ein Gesicht im Sand | 180
4. Gründe für eine Infragestellung der modernen Denkform | 182
a. Lähmung, Sattheit, Selbstzufriedenheit | 182
b. Die Inkonsistenz der anthropischen Denkform | 183
5. Der evolutionär geprägte Mensch - eine Perspektive zur Überschreitung der modernen Denkform 184
 
VII. Inwiefern Heidegger - bei aller Kritik - der modernen Denkform verhaftet blieb | 186
1. Heideggers Diagnose und Kritik der anthropologischen Grundstellung | 186
a. Das Ungenügen der herkömmlichen Bestimmung des Menschen | 187
b. Kritik des modernen Fundamentalanspruchs der Anthropologie | 189
2. Heideggers eigene Konzeption: der Wesensbezug zwischen Sein und Mensch | 190
a. Der Seinsbezug ist für das Wesen des Menschen konstitutiv | 190
b. Bestimmungselemente der Sein-Mensch-Beziehung | 191
3. Ein tieferer Humanismus und Anthropozentrismus | 195
a. Überschreitung des herkömmlichen Humanismus und der üblichen Anthropologie | 195
b. Neuer Humanismus | 195
c. Onto-Anthropozentrismus | 196
d. Der Mensch als der exklusive Partner des Seins | 198
 
VIII. Pazifische Reflexionen | 200
1. Phänomenologie des Pazifiks | 200
a. Unermessliche Weite - Erfahrung eines Unbegrenzten | 200
b. Überlegene Macht - kein Raum des Aufenthalts für den Menschen | 201
c. Animalischer Charakter | 202
d. Veränderung unserer Maßstäbe | 203
2. An der Küste: Wandern zwischen zwei Welten | 204
3. Verwandtschaft mit nicht-menschlichem Seienden | 206
a. Erfahrung der Gemeinsamkeit | 206
b. Zum Status reflexiver Gefühle | 206
c. Gemeinsamkeit qua Evolution | 207
d. Kontrast zur städtischen Perspektive | 209
4. Jenseits des modernen Dualismus | 210
 
IX. Die Kunst und das Nicht-Menschliche| 212
1. Problemexposition: der im 20. Jahrhundert in der Kunst auftretende Ruf nach Nicht-Menschlichem | 212
a. Beispiele von Künstlern und Ästhetikern des 20. Jahrhunderts | 212
b. Der Anthropozentrismus früherer Kunst - das Beispiel der Renaissance | 213
c. Anthropozentrismus über die Renaissance hinaus | 215
d. Die anthropische Denkform der Moderne | 217
e. Gegenoptionen — auf den zweiten Blick doch anthropozentrisch bleibend: das Beispiel der Romantik | 218
2. Plädoyer für das Nicht-Menschliche - in welchem Sinn und mit welchem Erfolg | 224
a. Darstellung von Dingen, die in keiner Weise mehr den Menschen meinen oder auf den Menschen bezogen werden können | 224
b. Künstlerische Beispiele | 224
c. Das Inhumane: bloß ein Gegen- und Komplementärbegriff zum Humanen | 228
3. Ein anderer Ansatz | 231
a. Vom homo humanus zum homo mundanus | 231
b. Künstlerische Beispiele | 232
c. Ostasiatische Parallelen - Ausblick | 233
 
III. Ausblicke
X. Anthropologie im Umbruch - Das Paradigma der Emergenz | 237
1. Die Grundfigur und das Grundproblem der konventionellen (dualistischen) Anthropologie | 238
a. Die animalisch-vernünftige Doppelnatur des Menschen | 238
b. Himmlischer, nicht irdischer Ursprung der Rationalität | 239
c. Das Grundproblem: Wie soll grundsätzlich Heterogenes in uns verbunden sein können - Die begriffliche Inkonsistenz dieses Dualismus | 240
2. Herders Lösungsversuch | 243
a. Herder: Die Anthropologie muss zoologisch und geographisch ansetzen | 243
b. Historische Gründe für das neue Desiderat einer evolutionistischen Betrachtung | 244
c. Herders Lösungsversuch | 245
d. Kritische Betrachtung | 247
3. Lösung durch das Paradigma der Emergenz | 249
XI. Absoluter Idealismus und Evolutionsdenken | 251
1. Hegels absoluter Idealismus: Logische Evolution und Realentwicklung | 252
a. Einige Hauptpunkte von Hegels Konzeption des absoluten Idealismus | 252
b. Die logische Bewegung: Evolution oder Entwicklung | 253
c. Logik und Realphilosophie | 256
d. Zwischenresümee | 261
e. Entwicklung nicht schon in der Natur, sondern erst beim Geist | 262
f. Resümee | 264
g. Nachbetrachtung | 264
h. Nietzsche: ohne Hegel kein Darwin | 267
2. Evolutionistisch: gemeinsamer Hervorgang von Seinsformen und logischen Formen | 269
a. Grundsätzlich: Zwillingscharakter ontischer und logischer Evolution | 269
b. Die logischen Formen gehen den ontischen nicht voraus | 270
c. Evolutiver Status der logischen Strukturen | 271
d. Noch einmal die These | 272
e. Verhältnis zu Hegels Konzeption | 273
 
XII. Das Rätsel der menschlichen Besonderheit | 277
1. Fragestellung und Vorhaben | 277
2. Die Entstehung der menschlichen Besonderheit in der protokulturellen Periode | 279
3. Körper- und Gehirnmodifikationen | 280
4. Werkzeugentwicklung und neue soziale Anforderungen als treibende Faktoren | 282
5. Die Dynamik der protokulturellen Entwicklung - bis hin zum Take-off der kulturellen Evolution | 284
6. Noch einmal zur großen Bedeutung der protokulturellen Entwicklung | 285
a. Der grundlegende Unterschied zwischen natürlicher und kultureller Evolution | 286
b. Die menschliche Natur ist die protokulturell gebildete Natur - diese trägt auch noch die kulturelle Evolution | 287
7. Kränkung | 289
8. Die Kurzsichtigkeit des Kulturalismus | 289
9. Antwort auf Standardeinwände | 291
 
XIII. Transkulturalität - neue und alte Gemeinsamkeiten | 294
1. Vorbemerkung | 294
2. Vom herkömmlichen Konzept der Einzelkulturen zum zeitgenössischen der Transkulturalität | 295
a. Entstehung und Sinn des modernen Kulturbegriffs | 295
b. Der problematische Zug: das Kugelmodell der Kultur | 296
3. Grundzüge des Konzepts der Transkulturalität | 298
a. Makroebene | 298
b. Mikroebene | 302
c. Entkoppelung von kultureller und nationaler Identität | 305
4. Alte Gemeinsamkeiten: auf die protokulturelle Periode zurückgehende Gemeinsamkeiten (Universalien) | 309
a. Die Faszination durch Kunstwerke fremder Kulturen | 310
b. Universalien | 312
c. Die Relevanz der Universalien | 317
d. Alte und neue Gemeinsamkeiten - Transkulturalität im Gesamtgang der Menschheitsgeschichte | 321
 
XIV. Physeotektur - Betrachtungen zum Verhältnis von Architektur und Natur | 323
1. Physeotektur | 323
2. Westliche Auffassung: Architektur als Gegenentwurf zur Natur | 323
3. Das Beispiel Le Corbusiers | 324
4. Ein anderer Le Corbusier: glücklich in Fühlung mit der Natur | 326
5. Physeotektur | 327
6. Mensch und Natur: ein evolutives Verhältnis | 328
7. Physeotektur: Natur- und Weltverbundenheit des ganzen Menschen | 329
Nachweise | 333
Personenregister | 335

Details

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Verfasser*innenangabe: Wolfgang Welsch
Jahr: 2011
Verlag: Berlin, Akademie Verlag Berlin
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Systematik: Suche nach dieser Systematik GS.EV
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ISBN: 978-3-05-005818-4
2. ISBN: 3-05-005818-8
Beschreibung: 339 Seiten : Illustrationen
Schlagwörter: Anthropozentrismus, Philosophische Anthropologie, Anthropologie / Philosophie, Anthropozentrik
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Sprache: Deutsch
Mediengruppe: Buch