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Der Torschrei

Essay über das Unbewusste im Fußballspiel
Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Leuschner, Wolfgang
Verfasser*innenangabe: Wolfgang Leuschner
Jahr: 2021
Verlag: Frankfurt am Main, Brandes & Apsel
Mediengruppe: Buch
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Inhalt

Kaum ein Spiel weist so viele eigentümliche Regeln und scheinbar willkürlich eingeführte Handicaps auf wie das Fußballspiel. Warum dürfen hier die Spieler den Ball nicht mit der Hand berühren - außer dem Torhüter und beim Einwurf? Warum schreien die Fans bei einem gelungenen Torschuss so laut, dass ein Stadion in seinen Grundfesten zittert? Warum gibt es hier »Einlaufkinder«, Maskottchen, Fahnen und Embleme? Warum schlagen sich manche Hooligans regelmäßig halbtot? Das alles findet eine profunde Antwort, wenn man Erklärungen mit Hilfe der Psychoanalyse sucht.
Leuschner legt dar, dass die Merkwürdigkeiten des Fußballspiels zustande kommen durch eine besonders intensive Triebauf­ladung des Balles als Abkömmling der Mutterbrust der Säuglingszeit. Das macht ihn enorm vieldeutig, das erklärt die Handicaps. Je nach Spielsituation kann er als ein gejagtes Tier, ein Geschoss, ein Vertreter von Mitspielern, tot oder lebendig, störrisch oder geschmeidig genutzt werden. Dadurch wird er verwendungsfähig für eine komplexe Inszenierung, die sich an Techniken und Lebensweise einer uralten, egalitär organisierten Hordenkultur anlehnt: die Jagd- und Totemhorde. Sigmund Freud hat das als »infantile Wiederholung des Totemismus» in der Gegenwart bezeichnet. Diese bildet nun die kollektive Energiequelle für den Torschrei. Spielbestandteile, Spielverlauf und Spielziele dieser Brüderhorden bekommen einen Sinn, wenn man in Rechnung stellt, dass Denken und Handeln des alten Hordenkollektivs bis heute geprägt sind von Animismus und Paranoia. Eine die Gewalt weiter erregende Rolle spielt das Exogamie-Gebot. Das macht die Frauen der gegnerischen Horde zum Kriegsziel. Torschuss bedeutet unbewusst, die fremden Frauen sexuell zu vergewaltigen, zu schwängern und dauerhaft zu besitzen, um damit die fremde Brüderhorde zu demütigen, zu vernichten und ihr »Jagdrevier« in Besitz zu nehmen. Bei diesem Akt verschmelzen Fuß und Ball zu einer phallischen Waffe; das gegnerische Fußballtor wird zum weiblichen Schoß. Das ist es, was dann im Stadion oder sonstwo zum explosiv-kreativen Ausbruch jenes aufgestauten Trieb­gemisches aus Gewalt, Rache und sexueller Vergewaltigungslust führt. (Verlagstext)
 
 
 
Inhalt
 
Einleitung 7
 
Teil l
Ball und Mutterbrust 17
Der laute und der stumme Torschrei 19
Wie die Anziehungskraft
des Balles nach der Geburt hervorgerufen wird 25
Von der Hand zum Fuß 31
Spielzeug wird Körper, Körper wird Spielzeug 35
 
Teil II
Fußballspiel als Hordenkrieg 43
Das Jagdmodell 45
Das Spiel als totemistisches Remake 51
Zwei egalitär organisierte Fußballhorden,
die ständig gegeneinander Krieg führen 59
Exogamie und sexualisierte Gewalt 65
Höhepunkt des Spiels 73
Die Schmach der Niederlage 81
 
Teil III
Fans, Ultras und Stadt - zweite Bühne des Fußballs 85
Privatisierung des Spiels - zur Rolle des Vaters im Fußball 87
Zusammenschluss zur städtischen Fangemeinde 91
Hooligans und die Rache - »Schluss mit dem Theater!« 97
 
Literatur 103

Details

Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Leuschner, Wolfgang
Verfasser*innenangabe: Wolfgang Leuschner
Jahr: 2021
Verlag: Frankfurt am Main, Brandes & Apsel
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Systematik: Suche nach dieser Systematik VS.SFP
Interessenkreis: Suche nach diesem Interessenskreis Fußballbibliothek
ISBN: 978-3-9555831-6-3
2. ISBN: 3-9555831-6-3
Beschreibung: 104 Seiten : Illustrationen
Schlagwörter: Fußball, Psychologie, Fußballspiel, Fußballsport, Mensch / Psychologie , Soccer
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Sprache: Deutsch
Mediengruppe: Buch