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Pestalozzi im eigenen Wort

Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Pestalozzi, Johann Heinrich
Verfasser*innenangabe: [Johann Heinrich Pestalozzi. Aktionskomitee für das Pestalozzijahr 1946]
Jahr: 1946
Verlag: Horgen/Zürich, Frei
Mediengruppe: Buch
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Inhalt

Johann Heinrich Pestalozzi (* 12. Januar 1746 in Zürich; † 17. Februar 1827 in Brugg, Kanton Aargau) war ein Schweizer Pädagoge. Ausserdem machte er sich als Philanthrop, Schul- und Sozialreformer, Philosoph sowie Politiker einen Namen.
 
Pestalozzi gilt als Vorläufer der Anschauungspädagogik und der daraus Ende des 19. Jahrhunderts entstandenen Reformpädagogik. Sein pädagogisches Ziel war die ganzheitliche Volksbildung zur Stärkung der Menschen für das selbstständige und kooperative Wirken in einem demokratischen Gemeinwesen. Die Eltern sollten befähigt werden, mit dieser Bildung im Elternhaus zu beginnen und ihren Kindern entsprechende Vorbilder zu sein:
"Es ist unstreitig, eine solche Anbahnung der Volksbildung würde dahin wirken können, die Kräfte des häuslichen Lebens zur sittlichen, geistigen und Kunstbildung des Volks zu stärken und die Väter und Mütter des Landes fähiger zu machen, ihren Kindern vom Morgen bis am Abend mit Rat und Tat wirklich beizustehen und in ihrem Tun und Lassen einen wahrhaft bildenden Einfluss auf sie haben. […] Sie würde die Kraft des Volks, seine Anlagen im Kreis der Seinigen zu gebrauchen und sich im Kreis der Seinigen in allen Bedürfnissen selber und selbstständig helfen zu können, im Volk allgemein beleben und millionenfach erhöhen."
- Heinrich Pestalozzi
Besonderes Augenmerk richtete Pestalozzi auf die Elementarbildung der Kinder, welche schon vor der Schule in der Familie beginnen sollte. Dabei kam es ihm darauf an, die intellektuellen, sittlich-religiösen und handwerklichen Kräfte der Kinder allseitig und harmonisch zu fördern. Heute würde man sagen, Pestalozzi vertrat einen ganzheitlichen Ansatz. Seine pädagogischen Ideen, die er 1801 in seinem Buch Wie Gertrud ihre Kinder lehrt erstmals systematisch darlegte, setzte er ansatzweise schon in seiner frühen Armenanstalt auf dem Neuhof (1774-1780) um, spezifischer dann im Waisenhaus in Stans (1799) und systematisch in seinen Instituten in Burgdorf (1800-1804) und Yverdon/Iferten (1804-1825). Der Gehalt seiner zahlreichen politischen und pädagogischen Schriften ist nach wie vor aktuell. Viele seiner Grundideen findet man in der modernen Pädagogik und Sozialpädagogik wieder. Noten und Zeugnisse ließ Pestalozzi hingegen bewusst nicht zu.
Der Grundsatz von Pestalozzis Pädagogik ist, ein sicheres Fundament an Elementarbildung zu legen, das den Menschen befähigt, sich selbst zu helfen (dem ähnelt das Motto "Hilf mir, es selbst zu tun" der späteren Montessori-Pädagogik). Bei der Vermittlung von Wissen und Fähigkeiten strebt Pestalozzis Pädagogik an, Kräfte zu entfalten, die bei den Schülern bereits natürlich angelegt sind. Die unvermeidliche Entwicklung dieser Kräfte wird dadurch in geordnete Bahnen gelenkt, anstatt dem Zufall überlassen. Die Pädagogik vermittelt also zwischen Natur und Kultur, genauer zwischen der natürlichen Entwicklung des Kindes und den äusseren Regeln menschlichen Zusammenlebens und muss über beide Aspekte gut informiert sein.
Auf die Entwicklung im Säuglings- und Kleinkindalter bezogen, wird dieser Ansatz inzwischen durch das Wissen über die Existenz von Zeitfenstern der neuronalen Reifung gestützt, etwa für das Gehen- und Laufenlernen im ersten und zweiten oder den Spracherwerb im ersten bis dritten Lebensjahr. Daraus folgt, dass Elemente von Pestalozzis Pädagogik bereits in der frühesten Kindheit von den Eltern umgesetzt werden können, wofür Pestalozzi eigens unterstützende Lernmaterialien entwickelte.
Für die Unterstützung der natürlichen kindlichen Entwicklung berücksichtigt Pestalozzi die Dreiteilung in "Kopf, Herz und Hand", die jeweils für Intellekt, Sitte und praktische Fähigkeiten stehen. Im Bereich des Intellekts entwickelt seine Pädagogik aus den Elementarfächern Sprache, Gesang, Schreiben, Zeichnen und Rechnen schliesslich abstraktes Urteilsvermögen. Bei der Sittlichkeit bilden elementare Gefühle von Liebe und Vertrauen die Basis für höhere Fertigkeiten wie Geduld und Gehorsam bis hin zur höchsten Stufe der religiösen Gottesverehrung. Bei den physischen Fertigkeiten führen einfache Bewegungen zu ausgefeilteren Handlungen; in diesem Bereich sind Pestalozzis Beiträge jedoch weniger weit ausgearbeitet.
Pestalozzi gilt in der Rezeption Heinz-Elmar Tenorths in der Erziehungs- und Bildungsgeschichte unter anderem als "Symbol der Aufklärungspädagogik".Des Weiteren wird er durch seinen Einsatz für das Waisenhaus in Stans von Ulrich Herrmann als "Begründer der modernen Sozialpädagogik" betrachtet. Er lieferte Impulse zu einer Professionalisierung und Institutionalisierung des Bildungssystems, die sowohl von seinen Schülern wie auch von weiteren Klassikern der Pädagogik aufgegriffen wurden.
Pestalozzis literarischer Nachlass umfasst in der "Kritischen Ausgabe" 45 Bände. Er nahm die Ideen Rousseaus auf, entwickelte sie weiter, distanzierte sich aber, auch aufgrund eigener erzieherischer Erfahrungen, teilweise von ihnen.
 
 
I N H A L T
 
MOTTO Seite 6
KERNWORTE PESTALOZZIS
WOHNSTUBE Seite 7-18
SCHULE Seite 19-31
VATERLAND, RECHT UND STAAT Seite 33-46
BRIEF PESTALOZZIS
an einen Freund über seinen Aufenthalt
in Stans Seite 47-71
NACHWORT DES HERAUSGEBERS
und QUELLENVERZEICHNIS . . . Seite 72-79
 

Details

Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Pestalozzi, Johann Heinrich
Verfasser*innenangabe: [Johann Heinrich Pestalozzi. Aktionskomitee für das Pestalozzijahr 1946]
Jahr: 1946
Verlag: Horgen/Zürich, Frei
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Systematik: Suche nach dieser Systematik PN.AT
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Beschreibung: 79 S.
Beteiligte Personen: Suche nach dieser Beteiligten Person Guyer, Walter
Sprache: Deutsch
Abweichender Titel: Im eigenen Wort
Mediengruppe: Buch