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Gegenübertragung und andere Schriften zur Psychoanalyse

Vorträge und Aufsätze aus den Jahren 1942-1980
Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Heimann, Paula
Verfasser*innenangabe: Paula Heimann ; mit einer Einführung von Werner Bohleber, mit einem Vorwort von Pearl King und einer Einführung der Herausgeberin Margret Tönnesmann ; mit Übersetzungen aus dem Englischen von Elisabeth Vorspohl
Jahr: 2016
Verlag: Stuttgart, Klett-Cotta
Mediengruppe: Buch
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Inhalt

Endlich liegen die Beiträge der bedeutenden Psychoanalytikerin Paula Heimann aus den Jahren 1942 - 1980 gesammelt in deutscher Sprache vor. Der Band enthält Arbeiten aus den 1940er bis 1950er Jahren, die sich eng an Melanie Klein orientieren, und die bedeutenden Schriften nach ihrem Bruch mit Klein.
 
In diesen Texten diskutiert Heimann verschiedene klinische Probleme und Fragen der therapeutischen Technik, etwa solche zum psychoanalytischen Setting, zur Sublimierung, zur analen Phase oder zur Übertragung. Bahnbrechend wurde ihr ab 1950 entwickeltes Konzept der Gegenübertragung. Ihr tiefgehendes Verständnis sowohl der kleinianischen Objektbeziehungstheorie als auch der Freudschen Theorie und Technik sind auch für den heutigen Leser ein Quell der Erkenntnis.
 
Gegenübertragung als zentrales Konzept der Psychoanalyse bis heute wirkend
Paula Heimann war maßgeblich am Wiederaufbau der Psychoanalyse in Nachkriegsdeutschland beteiligt
Klassische Beiträge zur psychoanalytischen Theorie und Technik und ihrer Geschichte
Die Psychoanalytikerin und Psychiaterin Paula Heimann wurde als Tochter russisch-jüdischer Eltern in Danzig geboren. Nach dem Besuch des Mädchengymnasiums studierte sie ab 1918 Medizin in Königsberg, Berlin und Frankfurt am Main und legte 1925 ihr Staatsexamen in Breslau ab. Im gleichen Jahr promovierte sie in Heidelberg und arbeitete anschließend an der psychiatrischen Klinik der Universität Heidelberg und an der Charité in Berlin. 1924 heiratete sie den Internisten Franz Heimann, ein Jahr später wurde ihre Tochter Mirza geboren. Die Ehe wurde 1933 wieder geschieden.
Von 1928 bis 1932 ließ sich Paula Heimann am Berliner Psychoanalytischen Institut zur Psychoanalytikerin ausbilden, ihr Lehranalytiker war Theodor Reik, Kontrollanalytiker waren Karen Horney und Hanns Sachs. Nach der Machtübernahme Hitlers emigrierte sie noch 1933 mit ihrer Tochter nach London. Im gleichen Jahr wurde sie außerordentliches, 1939 ordentliches Mitglied der British Psychoanalytical Society. Ihr Einführungsvortrag trug den Titel A contribution to the problem of sublimation and its relation to processes of internalization. 1938 erwarb sie einen britischen medizinischen Doktorgrad in Edinburgh.
1934 lernte Paula Heimann Melanie Klein kennen, deren Betonung der Aggression und des Todestriebs sie besonders ansprach. Ein Jahr später begann sie eine Analyse bei ihr, die mit Unterbrechungen bis 1953 dauerte. Sie wurde eine enge Vertraute Kleins und verfocht während der 1930er und 1940er Jahre neben Joan Riviere und Susan Isaacs die Kleinschen Positionen gegenüber den "Wienern" um Anna Freud. 1940 wurde sie Kontrollanalytikerin und 1944 Lehranalytikerin der BPAS, wo sie ab 1949 der Ausbildungskommission angehörte.
Nach dem Krieg kam es zum Bruch zwischen Melanie Klein und Paula Heimann. Den äußeren Anlass bildete Heimanns Beitrag On countertransference, den sie 1949 auf dem Psychoanalytischen Kongress in Zürich hielt. In dieser Abhandlung, die als ein wegweisender Klassiker in die Geschichte der Psychoanalyse einging, vertrat Heimann eine von der kleinianischen abweichende Auffassung der Gegenübertragung. Für Melanie Klein bedeutete die Gegenübertragung lediglich eine Störung des analytischen Prozesses, Paula Heimann hingegen betrachtete die emotionale Reaktion des Analytikers auf seinen Patienten als ein zentrales Instrument zur Erforschung von dessen Unbewussten.
1955 verließ Paula Heimann die Gruppe der Kleinianer und schloss sich den Unabhängigen in der BPAS an. In den folgenden Jahren trat sie für eine Synthese von annafreudianischen und kleinianischen Positionen ein. Zu ihren LehranalysandInnen zählten u. a. Betty Joseph, Martha Eicke-Spengler, Emilio Rodrigu und Alexander Mitscherlich, dessen Frankfurter Institut sie unterstützte.
Paula Heimann, die ebenso für ihren Charme wie für ihre Strenge und Willensstärke bekannt war, starb 83-jährig in London.
 
Inhaltsverzeichnis
Vorwort für die englische Ausgabe von Margret Tönnesmann 9 / / Dank 11 / / Werner Bohleber / Einführung zur deutschen Ausgabe 13 / / Pearl King / Paula Heimanns Suche nach der eigenen Identität als Psychoanalytikerin: ein Memoire zur Einführung 30 / / Margret Tönnesmann / Einführung der Herausgeberin 40 / / 1 Beitrag zum Problem der Sublimierung und ihrer Beziehung zu Internalisierungsprozessen (1939/1942) 59 / / 2 Anmerkungen zur Theorie des Lebens- und des Todestriebs (1942/1943/1952 c) 81 / / 3 Anmerkungen zum psycho analytischen Konzept der introjizierten Objekte (1948/1949) 98 / / 4 Zur Gegenübertragung (1949/1950) 111 / / 5 Beitrag zur Neubewertung des Ödipuskomplexes - die frühen Stadien (1951/1952 a) 118 / / 6 Vorläufige Anmerkungen über einige Abwehrmechanismen in paranoiden Zuständen (1951/195 2 a) 137 / / 7 Die Dynamik der Übertragungsdeutungen (1955/1956) 149 / / 8 Bemerkungen zur Sublimierung (1957/1959) 165 / / 9 Anmerkungen zur frühen Entwicklung (1958) 184 / / 10 Bemerkungen zur Gegenübertragung (1959/1960) 199 / / 11 Beitrag zur Diskussion über "Die kurativen Faktoren in der Psychoanalyse" (1961/1962 a) 210 / / 12 Bemerkungen zur analen Phase 219 / / 13 Kommentar zu Dr. Katans und Dr. Meltzers Vorträgen über " Fetischismus - somatischer Wahn - Hypochondrie" (1963/1964) 240 / / 14 Bemerkungen zum Arbeitsbegriff in der Psychoanalyse 247 / / 15 Entwicklungssprünge und das Auftreten der Grausamkeit 294 / / 16 Kommentar zu Otto Kernbergs Beitrag "Strukturderivate der Objektbeziehungen" (1965/1966) 308 / / 17 Die Beurteilung von Bewerbern für die psychoanalytische Ausbildung (1967/1968 ) 323 / / 18 Postskriptum zu "Die Dynamik der Übertragungsdeutungen" / (1969, 1955/1956) 349 / / 19 Einleitende und abschließende Bemerkungen der Moderatorin zur Diskussion über "Die übertragungsfreie Beziehung in der psychoanalytischen Situation" (1969/1970 a) 360 / / 20 Wesen und Funktion der Deutung (1970 b) 366 / / 21 Die Fehlleistung als Opferhandlung - Versagen oder Triumph? (1975 a) 376 / / 22 Weitere Gedanken zum Erkenntnisprozess des Analytikers (1975/1977) 397 / / 23 Über die Notwendigkeit für den Analytiker, mit seinem Patienten natürlich zu sein (1978 ) 416 / / 24 Über Kinder und solche, die keine mehr sind (1979/1980) 430 / / Bibliographie ausgewählter Publikationen Paula Heimanns 454 / / Literatur 456 / / Namensregister 465 / / Sachregister 468

Details

Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Heimann, Paula
Verfasser*innenangabe: Paula Heimann ; mit einer Einführung von Werner Bohleber, mit einem Vorwort von Pearl King und einer Einführung der Herausgeberin Margret Tönnesmann ; mit Übersetzungen aus dem Englischen von Elisabeth Vorspohl
Jahr: 2016
Verlag: Stuttgart, Klett-Cotta
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Systematik: Suche nach dieser Systematik PI.HPP
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ISBN: 978-3-608-94941-4
2. ISBN: 3-608-94941-0
Beschreibung: 1. Aufl., 473 Seiten
Schlagwörter: Aufsatzsammlung, Psychoanalyse, Beiträge, Psychoanalytische Therapie, Sammelwerk
Beteiligte Personen: Suche nach dieser Beteiligten Person Bohleber, Werner; King, Pearl; Tönnesmann, Margret; Vorspohl, Elisabeth
Sprache: Deutsch
Originaltitel: About Children and Children-No-Longer. Collected Papers 1942-80
Fußnote: Bibliographie ausgewählter Publikationen Paula Heimanns: Seite [454]-455. - Literaturverzeichnis: Seite [456]-464
Mediengruppe: Buch