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Seelenstände der Psychoanalyse

das Unmögliche jenseits einer souveränen Grausamkeit ; Vortrag vor den États généraux de la Psychanalyse am 10. Juli 2000 im Grand Amphithéâtre der Sorbonne in Paris
Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Derrida, Jacques
Verfasser*innenangabe: Jacques Derrida ; aus dem Französischen von Hans-Dieter Gondek
Jahr: 2002
Verlag: Frankfurt am Main, Suhrkamp Verlag
Mediengruppe: Buch
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Inhalt

In einer Lektüre Freudscher Texte, die sich um den Begriff der "Grausamkeit" ranken, erkundet Derrida mögliche Antworten auf die Frage, worin die Krise der Psychoanalyse heute besteht. Ausgehend von der These, dass die Psychoanalyse der Name dessen sein könnte, was sich ohne jegliches Alibi dem Eigensten der psychischen Grausamkeit zuwendet, versucht Derrida die Möglichkeit zu denken, wie jenseits der Logik des Todestriebes Recht, Politik, und vielleicht sogar eine Ethik begründet werden könnten, die der psychoanalytischen Revolution wie auch den Ereignissen Rechnung tragen, die einen grausamen Wandel der Grausamkeit darstellen - den technischen, wissenschaftlichen, juridischen, ökonomischen, ethischen und politischen Veränderungen unserer Zeit. Frankfurter Rundschau vom 10.08.2002 Ausgehend von Freuds Gedanken zum Todestrieb wirft Jacques Derrida die Frage auf, ob sich die "unmögliche Sache" eines "Jenseits der Grausamkeit" denken lässt, erklärt Hans-Jürgen Heinrichs in seiner überwiegend referierenden Rezension. Die Psychoanalyse bietet Derrida zufolge die Möglichkeit, den archaischen und modernen Formen der Grausamkeit ins Gesicht zu sehen, "ohne zu werten, abzuwerten und zu diskreditieren", berichtet Heinrichs. Psychoanalytisches Wissen stehe "als Wissen in der Neutralität des Unentscheidbaren" (Derrida) und müsse darin bleiben. Ethik, Rechtsprechung und Politik, so Heinrichs, sollten sich nach Derrida das Wissen der Psychoanalyse zunutze machen. Allerdings hat sich die Psychoanalyse der Grausamkeit dem Prinzip nationalstaatlicher Souveränität und der Todesstrafe noch nicht ausreichend zugewandt, mahne der Philosoph. Hier sieht Derrida die Psychoanalyse in der Pflicht, hält Heinrichs fest: nur sie vermöge die "schier endlos scheinenden Formen der Grausamkeit und ihrer Rechtfertigungen, im Namen einer angemaßten institutionellen Souveränität, und die gleichzeitig entstehenden Gegenbewegungen einer Manifestierung der Menschenrechte" wertungsfrei zu deuten.

Details

Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Derrida, Jacques
Verfasser*innenangabe: Jacques Derrida ; aus dem Französischen von Hans-Dieter Gondek
Jahr: 2002
Verlag: Frankfurt am Main, Suhrkamp Verlag
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Systematik: Suche nach dieser Systematik PI.HPP
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ISBN: 3-518-58319-0
Beschreibung: Erste Auflage, 102 Seiten
Schlagwörter: Derrida, Jacques, Psychoanalyse, Todestrieb, Philosophie, Psychoanalytische Therapie, Philosophieren
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Sprache: Deutsch
Originaltitel: Etats d'âme de la psychanalyse <dt.>
Mediengruppe: Buch