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Vorbestellen	Zweigstelle: 07., Urban-Loritz-Pl. 2a	Standorte: PL.EA Dich / College 1d - Literaturwissenschaft	Status: Verfügbar	Frist:	Vorbestellungen: 0

Die höfischen Epen des Hohen Mittelalters stellen zum einen eine literarische Gattung, zum anderen eine geschichtliche Quelle für das Lebens- und Selbstverständnis einer bestimmten gesellschaftlichen Schicht - eben der "höfischen Gesellschaft" - dar. Dabei ist allerdings besonders im letzten Jahrhundert der methodische Fehler begangen worden, die Darstellungen der Dichter aus Mangel an weiteren oder geeigneteren Quellen als real zu bewerten und aus diesen Werken die Lebensumstände der höheren Bevölkerungsschicht abzulesen. Die Verfasser der höfischen Literatur bemühten sich jedoch nicht, die reale Welt abzubilden; sie wollten eher - dem Wunsch des Publikums entsprechend - Utopien eines Lebens bei Hofe anbieten, wobei alle Beschwernisse und Schwierigkeiten des täglichen Lebens beiseite gelassen wurden. Dieser Versuch ist allerdings keinem der höfischen Dichter vollständig gelungen: Immer wieder klingt (oft nur in kurzen Zwischenbemerkungen des Verfassers) die tatsächliche Realität des Lebens bei Hofe und besonders auf einer Burg durch.

Die Aufgabe dieser Untersuchung soll es nun sein, diese "Alltagsrealität" in den Werken der höfischen Dichter Heinrich von Veldeke, Hartmann von Aue, Wolfram von Eschenbauch und Gottfried von Straßburg herauszufiltern und (nach Sachgebieten geordnet) das Leben der höfischen Gesellschaft im Hochmittelalter mit unserem Wissen über die Realität des tatsächlichen Lebens zu vergleichen. (Verlagstext)