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Kindheit bei Maria Montessori und Ellen Key

Disziplinierung und Normalisierung
Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Reiß, Marcus
Verfasser*innenangabe: Marcus Reiß
Jahr: 2012
Verlag: Paderborn ; München, Schöningh
Mediengruppe: Buch
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Inhalt

Reformpädagogik gilt bis heute als »magische Größe«. Ihre Anhänger verzaubert sie mit der eingängigen Formel: Nicht nur »naturgemäß« soll Erziehung sein, sondern auch wertschätzend, praxisnah und individuell. So verspricht sie Heilung (von falscher Pädagogik) und argumentiert scheinheilig: Sowohl »begradigen« als auch »überwinden« sind unverzichtbare Bestandteile ihres Kanons pädagogischer Leitbegriffe.
Die Kindheitskonzepte von Maria Montessori und Ellen Key werden besonders dafür geschätzt, dass sie das »Leben« feiern. Dabei argumentieren sie mitunter allerdings wenig lebensbejahend. Besonders augenfällig ist, dass sie vor allem gesunde, normale und folgsame Kinder besonders wertschätzen. Der ideale Nachwuchs soll sowohl folgsam als auch unauffällig sein: Nicht jedes Kind ist aus sich heraus wertvoll. Daher appellieren sie an künftige Eltern, möglichst nur den richtigen Erbanlagen ins Leben zu verhelfen (was nicht zwangsläufig die eigenen sind). Überhaupt haben beide sehr konkrete Vorstellungen davon, wie Kinder sein müssen... und was passieren könnte, wenn sie nicht sind, wie sie sein sollen.
 
INHALT
 
1. DAS KIND ALS EFFEKT 9
 
2. LEBEN: BIOPOLITISCHE ASPEKTE EINER PÄDAGOGISCHEN
LEITMETAPHER 25
2.1. Leben, eine „steigende Bewegung" 26
2.1.1. Entwicklung und Ästhetik I: Nietzsches „Übermensch"
als pädagogisches Projekt 27
2.1.2. Darwin und die Pädagogik 35
2.1.2.1. Biologische (R)Evolutionen 38
2.1.2.2. Leben auf Abwegen 41
2.1.3. Emst Haeckels monistische Imaginationen.
Leben als Religion des Körpers 45
2.1.3.1. Entwicklung und Ästhetik II: Die Künstlichkeit der Natur 49
2.1.3.2. Das Gesetz der Entwicklung als Wiederholung 52
2.1.4. Leben. Nur ein möglicher Zufall? 56
2.1.5. Lebenssteigerung - biologische, theologische
und politische Aspekte 57
2.2. Die Biologisierung des Sozialen. Leben als Krieg,
Risiko und Zerfall 65
2.2.1. Der Staat als Körper - die biologische Ordnung der
Gesellschaft 67
2.2.2. Leben als Krieg. Die Rezeption Darwins und ihre Folgen 79
2.2.3. Das Gesicht der Katastrophe. Untergangsdiskurse um 1900 88
 
3. DAS KIND, DAS LEBEN UND DIE MACHT -
DIE VERTEIDIGUNG DER GESELLSCHAFT 105
3.1. Perspektivierungen: Erziehungsoffensiven -
Pädagogik als Befriedungsprogramm? 105
3.2. Schauplätze der Macht: Körper, Bevölkerung, Selbst 115
3.3. Systematisierungen: Reform der Pädagogik,
Transformation der Macht 132
 
4 . DAS KIND ALS „EFFEKT EINER M ACHT DER WAHL " 137
4.1. Die Macht der Reproduktion 139
4.1.1. Glückliche Gattungen 140
4.1.2. Beschädigte Menschheit 142
4.2. Die soziale Ordnung der Geschlechter 145
4.3. „Excellency in procreation" - über die Wissenschaften vom Sex 151
4.3.1. Schwache Imperative. Zur Soziabilität der Naturgesetze 152
4.3.2. Bevölkerungspolitik und Bio-Recht.
Z u den Grenzen der Juridisierung der Fortpflanzung 154
4.3.3. „Das Wohl der neuen Generation" —
zur Qualität der Kindszeugung 157
4.3.4. Die Vermehrung der (vollkommenen) Körper 159
4.4. Strategien der Subjektivierung - der Wille zum Sex 162
4.4.1. Die Zähmung der Begierden 163
4.4.2. Erotoplastik - künstliche Liebe 164
4.4.3. Askese - Selbstgestaltung und Selbstverzicht 167
4.4.4. Verantwortung - Anwältin des Lebens 169
4.5. „Wie schön, dass du geboren bist...".
Die Imagination der Ungeborenen 172
4.6. Verfehltes Leben I: Der Kindeswert 174
4.7. Das „heilige Kind" - ein eugenisches Imaginat 178
4.8. Verfehltes Leben II: Das Opfer als Erlösung 182
4.9. Die Beseitigung der Uberflüssigen 185
 
5. DEMONSTRATIONEN DER MACHT 189
5.1. Gehorsame Körper 190
5.2. Einflüsterungen — Die Stimme des Erziehers 197
5.3. Pädagogische Präsenzen 199
 
6. MASKERADEN DER MACHT 203
6.1. Einkörperungen: Macht und Leib 203
6.2. Die Stimme der Dinge 207
6.3. Das Verblassen des Erziehers 211
 
7 . INFANTILE OBJEKTE 215
7.1. Pädagogische Blicke 218
7.2. Von der ,Methode' zur Matrix -
Erfassungs- und Aufzeichnungssysteme 222
7.3. Klassen, Typen, Gruppen - vom Ungenügen der Erfahrung 227
 
8. VERFEHLTE KINDHEIT - ÜBER NORMEN , NORMATIVITÄT
UND NORMALISIERUNG 233
8.1. Vom Segen der Mitte oder: Das Kind ohne Eigenschaften 236
8.2. Verweigerte Einheit — über (Un)Ordnungen des Verhaltens 242
 
9. SYN(THESEN) - DAS KIND ALS EFFEKT 247
 
10. LITERATURVERZEICHNIS 253
 
DANK 2 7 1

Details

Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Reiß, Marcus
Verfasser*innenangabe: Marcus Reiß
Jahr: 2012
Verlag: Paderborn ; München, Schöningh
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ISBN: 3-506-77324-0
2. ISBN: 978-3-506-77324-1
Beschreibung: 270 S.
Schlagwörter: Kritik, Menschenbild, Montessori-Pädagogik, Key, Ellen Karolina Sofia, Kind, Montessori, Maria, Child (eng), Childhood (eng), Children (eng), Kay, Ellen, Kei, Eren, Key, Ellen, Kinder, Kindesalter, Kindheit, Kindschaft
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Sprache: Deutsch
Fußnote: Literaturverz. S. [253] - 270
Mediengruppe: Buch