(I-23/04-C3) (GM ZWs / PL)
Wesentliche Ursache für die soziale und ökonomische Kluft sowie Umweltzerstörung und Klimawandel weltweit ist eine auf definierten Einflusssphären beruhende neo-koloniale Wirtschaftsordnung. Sie wird gefestigt und erweitert durch Finanzkapital, globale Konzerne und willfährige Politiker*innen.
»Alexander Behr verbindet eine hohe analytische Kompetenz mit seiner reichen persönlichen Erfahrung als Aktivist der europäischen Zivilgesellschaft. Sein Buch ist eine unverzichtbare Waffe im revolutionären Kampf zur Rettung unseres Planeten.« Jean Ziegler
Was Solidarität zu leisten vermag, hat die Naturkatastrophe an Ahr und Rur gezeigt. Doch funktioniert sie auch im Großen – zwischen globalisierten Warenströmen und lokalen Gesetzgebungen und ohne dass ihr der herablassende Beigeschmack des Karitativen anhaftet?
Dieses Buch lotet die Bedingungen für echte Solidarität aus und propagiert die Abkehr von unserer imperialen Lebensweise. Dabei wirft Alexander Behr einen Blick in die Vergangenheit, stellt erfolgreiche Kampagnen der Solidarität vor und erörtert ihr Potenzial zur Überwindung gesellschaftlicher, ökologischer und ökonomischer Krisen.
INHALT
Einleitung 9
1 Strukturelle Gewalt: Die sozial
ökologische Krise und ihre Ursachen 21
Wird die Welt nicht immer besser? 22
Die neoliberale Konterrevolution:
Geldflüsse in die falsche Richtung 29
Fortgesetzte ursprüngliche Akkumulation:
Der Wachstums- und Expansionsimperativ
im Kapitalismus 37
Europäisches Grenzregime und globale Apartheid 45
Die imperiale Lebensweise: Eskalierender Konsum
statt guter Versorgung 55
Die Klimakrise als Brandbeschleuniger aller anderen
gesellschaftlichen Krisen 62
2 Globale Solidarität gestern und heute 70
Schafft ein, zwei, viele Internationalen? 71
Notizen zur Nord-Süd-Solidarität nach dem
Zweiten Weltkrieg 82
Globale Solidarität neu beleben 89
Der Begriff der Solidarität 92
3 Falsche Alternativen 100
Manes Sperber und das Erbe des autoritären
Kommunismus 102
Methodischer Nationalismus: Der Sündenfall
der Sozialdemokratie 108
Von CO2-Lagerung bis Emissionshandel:
Die Fallstricke von Technikgläubigkeit und
marktbasierten Strategien 111
Freiwillige Selbstverpflichtungen:
Die Wirkungslosigkeit von Corporate
Social Responsibility 123
4 Das Jahrhundertprojekt der
sozial-ökologischen Transformation 131
Bündnispolitik, Doppelstrategie und solidarische
Arbeitsteilung 132
Von der Konsumkritik zum kollektiven Widerstand 143
Degrowth und Post-Extraktivismus:
Für eine Wirtschaft der solidarischen Fürsorge 154
Green New Deal: Radikaler Wandel oder
ökologische Modernisierung? 168
Geld fürs Gemeinwohl: Marlene Engelhorns
radikaler Stiftungsansatz 177
Die Bedeutung globaler Institutionen:
Mit Lieferkettengesetzen gegen Ausbeutung
und Umweltzerstörung 183
5 Vergangene, gegenwärtige
und zukünftige Kämpfe 192
Lumumba lebt! Der Kampf um Unabhängigkeit
im Schatten kolonialer Unterdrückung 192
Afrique-Europe-Interact und der Aktivist
Emmanuel Mbolela 200
Der jesidische Befreiungskampf und das Dilemma der
Sprechpositionen 207
Die Landarbeiterinnen von Almeria 214
Moria, Kara Tepe und die organisierte
Verantwortungslosigkeit 223
Von Kiew in die Karpaten: Begegnungen
mit Binnenvertriebenen in der Westukraine 234
Die globalen Bewegungen für Klimagerechtigkeit 240
Ausblick
Wir haben nicht mehr viel Zeit! Kritik der Kritik
des Alarmismus und die Dringlichkeit unseres Handelns 253
Anmerkungen 261