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Ambivalenz der Freiheit

suizidales Denken im 20. Jahrhundert
Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Bormuth, Matthias
Verfasser*innenangabe: Matthias Bormuth
Jahr: 2008
Verlag: Göttingen, Wallstein
Mediengruppe: Buch
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Inhalt

Die Studie untersucht das suizidale Denken aus kulturwissenschaftlicher Perspektive und mündet in der heutigen Kontroverse um Beihilfe zur Selbsttötung.Um das humane Privileg der Selbsttötung entbrennt in jüngster Zeit erneut eine vielstimmige Diskussion. Die ethische Kernfrage, ob das suizidale Denken wirklich autonom erfolgen kann und ob die Mediziner in Grenzsituationen des Lebens Beihilfe zur Selbsttötung leisten dürfen, verfolgt die transdisziplinär angelegte Studie: zuerst an klassischen Texten der Philosophie, anschließend anhand der soziologischen und psychiatrischen Suizidforschung, wie sie um 1900 vor allem von Emile Durkheim initiiert und Karl Jaspers philosophisch diskutiert wurde.Außergewöhnliche Einblicke in die innere Einstellung suizidaler Menschen ermöglichen die fiktionalen und autobiografischen Texte Ingeborg Bachmanns, Uwe Johnsons, Wilhelm Kamlahs und besonders Jean Amérys. Sein »Diskurs über den Freitod« eröffnete die medizinethische Kontroverse um das humane Privileg der Selbsttötung. Sie mündet heute in eine internationale Diskussion, die in exemplarischer Brisanz auch in Deutschland und der Schweiz geführt wird.
 
Inhalt
 
1. Einleitung ..................................................................................... 9
Selbstmord, Suizid oder Freitod — Eine Problemskizze .............. 9
Transdisziplinäre Methode und Forschungskonstellation ... 13
 
2. Selbsttötung als moralisches Problem —
Eine ideenhistorische Skizze ........................................................ 23
Antike — Sokrates und Cato ........................................................ 23
Christentum - Augustin und Thomas v. Aquin ....................... 26
Mittelalter und Renaissance — Dante und Montaigne .............. 32
Englische und deutsche Aufklärung —
David Hume und Immanuel Kant .............................................. 36
Französische Aufklärung — Voltaire und die Encyclopedie . . . 44
Aufgeklärter Pessimismus — Arthur Schopenhauer .................... 47
Das Verbot der Selbsttötung
als Phänomen der Säkularisierung .............................................. 52
 
3. Suizid als modernes Krisenphänomen —
Soziologisch-psychiatrische Diagnosen ........................................ 63
Krise als Metapher ........................................................................ 63
William James — Is life worth living? ........................................... 68
Emile Dürkheim - Le suicide ........................................................ 71
Robert Gaupp - Über den Selbstmord. ........................................ 77
Karl Jaspers und die Heidelberger Schule ................................. 83
»Persönlichkeitsstörung« als normativer Krankheitsbegriff ... 89
 
4. Freiheit im Suizid — Jaspers und Nietzsche ................................. 99
Antinomische Freiheit im Suizid .................................................. 101
Das provisorische Selbst und die suizidale Krise ........................ 109
Nietzsche zwischen asketischer und expansiver Freiheit .... 1 14
Freiheit des Willens - Pathographische Anmerkungen
zu Nietzsche .................................................................................. 121
 
5. Meditatio mortis und Todesarten —
Philosophisch-literarische Kasuistiken .................................... 129
Wilhelm Kamlah und die Meditatio mortis .............................. 131
»Todesarten« im Werk von Ingeborg Bachmann .................... 141
 
6. Freiheit und Methode — Hermeneutische Überlegungen ... 163
»Horizontverschmelzung« in der Hermeneutik
nach Nietzsche ........................................................................... 164
Hermeneutik nach Vico —
Erich Auerbach contra Hans Georg Gadamer ....................... 170
Hermeneutik kontrovers — Peter Szondi und
Hans Georg Gadamer interpretieren Schleiermacher
und Celan .................................................................................. 180
Celans Entführung zwischen provisorischer und
providentieller Lesart .................................................................. 188
 
7. Suizidales Denken und Passionsmotiv -
Zwei Kasuistiken von Uwe Johnson ........................................ 195
Suizidales Denken zwischen Passion und Psychopathologie . 195
Persönlichkeitsstörung und Schuldgefühle .............................. 199
Exkurs : »Opfertheologie« oder »moralische Identität« .... 205
Holocaust und Passionsmotiv als ambivalentes Verhältnis . . 208
Skizze eines Verunglückten ........................................................... 215
 
8. Holocaust und Freitod — Jean Amery als legendäre Gestalt . . 221
Lebensgang und Holocaust ..................................................... 221
Moralisches Ressentiment und ethische Prophetie ................. 227
Holocaust und Freitod .............................................................. 232
Freitod als Passionsmotiv ........................................................... 239
Jean Amery - Legende des Holocaust .................................... 243
 
9. Diskurs über den Freitod -
Jean Amery und sein legendärer Text ........................................ 251
Hand an sich legen als Apologie grandioser Einsamkeit .... 251
Ambivalente Reaktionen auf Hand an sich legen .................... 259
Historische Kritik der Legende Jean Amery ........................... 266
Pathographische Anmerkungen zu Jean Amery ....................... 270
 
10. Zwei Freiheiten im Suizid —
Jean Amery und die medizinethische Debatte ....................... 279
Jean Amery als Legende der Medizinethik .............................. 279
Hermetische Freiheit im Suizid ................................................. 283
Kritische Freiheit im Suizid ..................................................... 290
Freitod und Suizidbeihilfe als institutionelle Probleme .... 293
Tragische Freiheit im Suizid ..................................................... 299
 
11. Ambivalenz der Freiheit. Eine Zusammenschau .................... 305
Suizid als kulturhistorisches Phänomen .................................... 305
Literarische Kasuistiken zum suizidalen Denken .................... 311
Pathographische Aspekte des suizidalen Denkens ................. 315
Jean Amery und die Debatte um Suizidverhütung
oder -begleitung ........................................................................ 324
Suizid zwischen Verantwortungs- und Gesinnungsethik ... 329
 
Anmerkungen .................................................................................. 339
Literaturverzeichnis ........................................................................ 431
Siglen ............................................................................................ 431
Verwendete Literatur .................................................................. 433
Danksagung ..................................................................................... 469
Personenregister ............................................................................... 473

Details

Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Bormuth, Matthias
Verfasser*innenangabe: Matthias Bormuth
Jahr: 2008
Verlag: Göttingen, Wallstein
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Systematik: Suche nach dieser Systematik NK.AET
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ISBN: 978-3-8353-0338-6
2. ISBN: 3-8353-0338-4
Beschreibung: 478 S.
Schlagwörter: Geschichte 1850-2000, Kultur, Selbstmord, Ethik, Freitod, Selbsttötung, Suizid, Ethische Theorie, Moral / Theorie, Moralphilosophie, Philosophische Ethik, Sittenlehre
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Sprache: Deutsch
Fußnote: Habilitationsschrift. - Literaturverz. S. [431] - 467
Mediengruppe: Buch