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Josef Strasser (* 11. September 1870 in Krakau; † 15. Oktober 1935 in Wien) war ein sozialistischer Politiker, Journalist und marxistischer Theoretiker im Habsburgerstaat und in der ersten Republik. --- Die Neuauflage der Broschüre Strassers soll zum einen deutlich machen, unter welchen Bedingungen, wie und mit welchem Erfolg Vertreter des linken Flügels der sozialistischen Bewegung die nationale Frage debattiert und programmatisch gelöst haben. Darüberhinaus kann Strassers Schrift, unabhängig von möglichen, damals oder heute erkennbaren Irrtümern und Unzulänglichkeiten, die heutige Diskussion anregen, weil sie aufrichtig um eine internationalistische Position bemüht ist. Strasser wandte sich gegen die deutschnationalen und tschechischnationalen Tendenzen in der österreichischen Sozialdemokratie und kritisierte in erster Linie das Primat der nationalen gegenüber der sozialen Frage in Politik, Propaganda und Parteistruktur. Seine Forderung war ein intransigenter Internationalismus. Im Anhang dokumentieren drei Beiträge Strassers eine zeitgenössische Analyse und Kritik des Austromarxismus. Ein von seiner Frau und politischen Weggenossin, Isa Strasser, verfaßtes Lebensbild und ein Verzeichnis der wichtigsten Arbeiten Strassers bilden den Abschluß. --- In welchem Verhältnis stehen die nationalen und sozialen Fragen zueinander? Wie soll die sozialistische Bewegung die nationale Frage programmatisch und politisch berücksichtigen? Diese beiden Fragen gewinnen in Zeiten der Wirtschaftskrise und internationaler Spannungen an Bedeutung. Der deutschösterreichische Sozialist Josef Strasser versuchte im Jahre 1912 darauf eine Antwort zu geben. Seine Schrift gehört zu den bedeutendsten Dokumenten der Linken in der internationalen Sozialdemokratie zur nationalen Frage.