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Blätter für deutsche und internationale Politik 2023; 05

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Jahr: 2023
Zählung: 05
Mediengruppe: Zeitschrift
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Vorbestellen Zweigstelle: 07., Urban-Loritz-Pl. 2a Standorte: Z.GP.A Blätter 2023/5 / College 3a - Zeitschriften / Regal 3a-1 Status: Verfügbar Frist: Vorbestellungen: 0

Inhalt

In der Mai-Ausgabe beschreibt Richard C. Schneider zum 75. Jahrestag der Staatsgründung das unlösbare Dilemma Israels. Katajun Amirpur kritisiert die Geschichtsvergessenheit der iranischen Proteste. Susanne Kaiser warnt vor einem brutalen Backlash gegen die Emanzipation der Frauen. Cédric Wermuth erklärt, warum die Linke bei aller Kritik am Westen die Ukraine unterstützen muss. Frauke Banse analysiert, wie die westliche Entwicklungspolitik den Globalen Süden in eine neue Schuldenspirale treibt. Und Thomas Fuchs plädiert für einen neuen Humanismus der Verkörperung, Lebendigkeit und Ökologie.
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KOMMENTARE
*** Die »Zukunftskoalition«: Bis zur Kenntlichkeit entstellt von Albrecht von Lucke. Manche Gesichter werden im Streit bis zur Kenntlichkeit entstellt. Bei Koalitionen gilt das gleiche in Krisen. Wenn daher eines Tages gefragt werden sollte, wann aus der angeblichen Zukunftskoalition eine Koalition der Vergangenheit geworden ist, dann dürften die nächtelangen Koalitionsausschusssitzungen von Ende März 2023 dabei eine ganz entscheidende Rolle spielen.
*** Von der Silicon Valley Bank zur Credit Suisse: Finanzmarktkrise 2.0? von Rudolf Hickel. Fünfzehn Jahre nach der Finanzmarktkrise, die im September 2008 durch die Lehman-Pleite ausgelöst wurde und die Weltwirtschaft beinahe zum Absturz brachte, drohen erneut massive Turbulenzen im Kasinokapitalismus. In den USA erschütterte der Crash eines zuvor ziemlich unbekannten regionalen Spezialinstituts, der Silicon Valley Bank (SVB), die Finanzmärkte.
*** Die unsichtbare Gefahr: Chemikalien für die Ewigkeit von Heike Holdinghausen. In abertausend Bücherschränken steht Rachel Carsons „Der stumme Frühling“. Dem Historiker Joachim Radkau gilt das Buch über die Folgen des Insektengiftes DDT für Mensch und Natur als „Ouvertüre der amerikanischen Umweltbewegung“, und auch in Europa und Deutschland hat es dem Unbehagen an und der Angst vor einer von Atomenergie und chemischer Industrie vergifteten Umwelt eine Sprache gegeben.
*** Wälder schützen, Rehe schießen von Maike Rademaker. Seit kurzem ist es wieder soweit: Buchen, Eichen und Ahorn treiben zartgrün die Blätter – und auch Rehe, Hirsche und Damwild fahren ihren Stoffwechsel hoch. Sie haben zu dieser Jahreszeit vor allem eines: Hunger.
*** Georgische Träume, georgische Realität von Anna Jikhareva. „Für eine europäische Zukunft“ steht auf einem riesigen Banner, daneben wehen EU-Flaggen, aber auch georgische und ukrainische Fahnen. Tausende Menschen haben sich am katholischen Ostersonntag auf dem prächtigen Rustaweli-Boulevard im Herzen der georgischen Hauptstadt Tbilissi versammelt.
*** Wut und Resignation: Griechenland vor der Wahl von Kaki Bali. Die politische Landschaft in Griechenland wirkt wenige Tage vor der Wahl am 21. Mai wie Treibsand. In der Gesellschaft dominieren Wut und Unsicherheit, aber auch Desillusionierung und Fatalismus. Als ob ein großer Teil des Wahlvolkes überzeugt wäre, dass sich sowieso nicht viel ändern wird.
*** 25 Jahre Belfaster Abkommen: Hält der nordirische Frieden? von Corinna Hauswedell. Meldungen über Bombenanschläge und Straßengewalt in Nordirland sind 25 Jahre nach Abschluss des bemerkenswerten Verhandlungsfriedens im Karfreitagsabkommen (Good Friday Belfast Agreement) selten geworden. Lieber begegnet man mit Neugierde den klugen kulturellen Botschaften von der Insel am westlichen Rand Europas.
*** Schottland nach Sturgeon: Humza Yousaf und die gespaltene SNP von Matthias Eickhoff. Am 28. März bot sich im schottischen Parlament in Edinburgh ein ungewohnter Anblick: Zum ersten Mal seit mehr als acht Jahren saß nicht mehr Nicola Sturgeon als Regierungschefin der Schottischen Nationalpartei (SNP) in der ersten Reihe, sondern Humza Yousaf
*** Peru: Vom Tigerstaat zum Polizeistaat von Hildegard Willer. Seit fünf Monaten befindet sich Peru bereits in einer politischen Dauerkrise – und eine Lösung ist noch immer nicht in Sicht. Als Präsident Pedro Castillo nach nur eineinhalb Jahren im Amt am 6. Dezember vergangenen Jahres samt Frau und den beiden halbwüchsigen Kindern fluchtartig den Präsidentenpalast verließ und kurz darauf in Untersuchungshaft genommen wurde, brach vor allem in den indigen geprägten südlichen Landesteilen ein Aufstand aus.
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DEBATTE
*** Sorgearbeit ohne Preis: Der blinde Fleck der Ökonomie von Uta Meier-Gräwe. Um die Krise der Sorgearbeit in den Griff zu bekommen, muss die Politik dringend handeln, sprich: die Care-Arbeit ihrer wachsenden gesellschaftlichen Bedeutung entsprechend aufwerten.
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SCHLAGLICHT
*** Im Osten nichts Neues: Ein Buch der Wut von David Begrich. Es ist ein Buch der Wut, das der Leipziger Literaturwissenschaftler Dirk Oschmann geschrieben hat und damit eine Ostdeutschlanddiskussion auslöste, die quer zu den ritualisierten Debatten verläuft, die sich sonst alljährlich um den Tag der Einheit ranken.
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KURZGEFASST
Die radikalen Reformvorhaben der neuen Rechtsregierung von Benjamin Netanjahu treiben derzeit tausende Israelis zu Demonstrationen auf die Straße. Damit befindet sich das Land in einer der schwersten Krisen seiner Geschichte, die sich am 14. Mai zum 75. Mal jährt.
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ANALYSEN UND ALTERNATIVEN
*** Das unlösbare Dilemma von Richard C. Schneider. Am 14. Mai dieses Jahres jährt sich die Gründung des Staates Israel zum 75. Mal – und angesichts der radikalen Reformvorhaben der Regierung Netanjahu wird im In- und Ausland nur noch vom möglichen Ende der israelischen Demokratie gesprochen. Hunderttausende Israelis demonstrieren seit Bekanntwerden der Pläne gegen die Regierung.
*** Die Sehnsucht nach dem Schah von Katajun Amirpur. Beim hiesigen Blick auf die noch immer anhaltenden Proteste im Iran gilt es, zwei Missverständnisse auszuräumen: Erstens, es geht bei den iranischen Protesten nicht ums Kopftuch, sondern darum, wofür das Kopftuch steht.
*** Das feministische Paradox von Susanne Kaiser. Die Haustür ist mit Sicherheitsschlössern übersät. Es würde Minuten dauern, sie alle zu öffnen. Frau F. weiß das. Sie hat immer vor Augen, dass sie nicht einfach das Haus verlassen kann.
*** Gegen den russischen Imperialismus von Cédric Wermuth. Seit Beginn – oder präziser der Ausweitung – des russischen Angriffskriegs in der Ukraine am 24. Februar 2022 streitet sich die Linke in Europa um die richtige Antwort auf diese Aggression. Dabei ist die Haltung der ukrainischen und auch der russischen Linken von Anarchist:innen bis zu Sozialdemokrat:innen eindeutig.
*** Auf dem Weg zur »Dritten Republik«? von Andreas Umland, Petro Burkovskiy. Russlands Krieg, der auf die Zerstörung der ukrainischen Staatlichkeit und Nation abzielt und Elemente eines Völkermords aufweist, hat nicht nur fatale Auswirkungen auf die Menschen und Infrastruktur der Ukraine. Er ist auch eine Triebkraft für de- wie konstruktive Veränderungen in der ukrainischen Gesellschaft.
*** Die neue Schuldenkrise von Frauke Banse. Seit die Schweizer Großbank UBS Ende März ihre taumelnde Konkurrentin Credit Suisse übernommen hat, ist auch in Europa von einer neuen Bankenkrise die Rede. Nahezu unbeachtet von der hiesigen medialen Öffentlichkeit bahnt sich im Globalen Süden dagegen schon lange eine tiefgreifende Schuldenkrise an, die die der 1980er Jahre noch in den Schatten stellen könnte.
*** Essen auf zwei Rädern: Plattform-Kapitalismus auf Chinesisch von Christa Wichterich, Daniel Fuchs. In den vergangenen zehn Jahren hat die Zahl der Plattformunternehmen in der Volksrepublik rasant zugenommen, ihre Umsätze stiegen um das 30fache. Während der COVID-19-Pandemie erlebten plattformbasierte Essenslieferdienste einen regelrechten Boom.
*** Was wird aus dem Menschen? von Thomas Fuchs. So weit wir in der Geschichte zurückblicken, immer wieder finden wir die Sicht des Menschen auf sich selbst gekennzeichnet von einer tiefen Ambivalenz. „Ungeheuer ist viel, doch nichts ist ungeheurer als der Mensch“, so lautet der berühmte Satz aus der Antigone des Sophokles.
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BUCH DES MONATS
*** Ohne Ort auf der Welt von Matthias Bertsch. Ich konnte nirgends hin, nirgends. Und schließlich, wen interessierte es schon. Was mit einem unwichtigen, staatenlosen Sprachlehrer passierte, interessierte kein Schwein.“ Eric Amblers 1938 erschienener Roman „Nachruf auf einen Spion“ handelt von dem Ungarn Joseph Vadassy, der aufgrund einer Verwechslung staatenlos wird.

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Jahr: 2023
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Systematik: Suche nach dieser Systematik Z.GP.A
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Jahrgang: 68
Zählung: 05
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Mediengruppe: Zeitschrift