Alle »klassischen« Soziologen des 19. und 20. Jahrhunderts versuchten, die große Transformation von der vormodernen zur modernen Gesellschaft zu verstehen und zu erklären. Sie beschritten dazu neue theoretische wie methodische Wege und legten paradigmatische Analysen vor, die in zündenden Zeitdiagnosen gipfelten. Ihre Stichworte lauten: Demokratie (Tocqueville), Kapitalismus (Marx), Moral (Durkheim), Kultur (Simmel) und Rationalisierung (Weber). Krise und Kritik stellt die Deutungsversuche dieser Klassiker in fünf Porträts vor, bettet sie in allgemeine Überlegungen zur Moderne ein und zeigt, dass ihre Problemlagen noch immer die unseren sind.
Inhalt
Vorwort ................................................................................. 9
1. Soziologie und Moderne .................................................. 11
1.1 Die Entstehung der Soziologie und der Moderne ... 11
1.2 Der Begriff der Moderne .......................................... 15
1.3 Die drei Revolutionen der Moderne ......................... 18
1.4 Die »Zeichen der Zeit« verstehen -
Uber soziologische Zeitdiagnostik............................. 25
2. Alexis de Tocqueville und die politische Revolution .... 42
2.1 Tocqueville und die deutsche Soziologie................... 42
2.2 Tocqueville - Aristokrat zwischen allen Stühlen .... 47
2.3 Demokratie und die moderne Lebensweise .............. 50
2.4 Die liberale Demokratie in den Vereinigten Staaten -
Eine historisch-empirische Bestandsaufnahme ........ 58
2.5 Die Revolutionierung des Anden Regime - Der
Versuch einer gesellschaftsgeschichtlichen Erklärung 65
2.6 Demokratie und Individualismus
als moderne Lebensform............................................ 88
3. Karl Marx und die ökonomische Revolution ................. 103
3.1 Sozialismus als wahrer Humanismus......................... 103
3.2 Karl Marx - Rabbinerenkel, Protestant,
Revolutionär und politischer Messias ....................... 113
3.3 Die Zeitdiagnose - Das Gespenst
der kommunistischen Revolution ............................. 116
3.4 Das praxisphilosophische Grundmodell ................... 125
3.5 Der entwicklungstheoretische Rahmen -
Materialistische Geschichtsauffassung und
gesellschaftliche Evolution ......................................... 133
3.6 Die strukturtheoretische Analyse - Kapitalismus
und Ausbeutung ........................................................ 138
3.7 Die Klassentheorie als handlungstheoretische
Basis der ökonomischen Krisentheorie ..................... 150
3.8 Wissenschaftlicher Sozialismus
und politischer Messianismus ................................... 170
4- Emile Dürkheim und die moralische Revolution ............ 174
4.1 Institutioneller Individualismus ................................. 174
4.2 Emile Dürkheim - Rabbinersohn,
Laizist und Soziologe................................................... 183
4.3 Die historische Krisensituation in Frankreich .......... 186
4.4 Dürkheims Forschungsprogramm ............................. 188
4.5 Arbeitsteilung und organische Solidarität................. 196
4.6 Das Unbehagen in der modernen Gesellschaft -
Selbstmord und Anomie ............................................. 203
4.7 Das Bild der wohlgeordneten Gesellschaft -
Institutionelle Reformen und
moralischer Individualismus ..................................... 207
4.8 Grundformen menschlicher Existenz ¿
Religion und Erkenntnis............................................. 214
4.9 Soziologie der Moral - moralisierende Soziologie? .. 230
5. Georg Simmel und die kulturelle Revolution .................. 237
5.1 Simmel ¿ ein soziologischer Klassiker? ..................... 237
5.2 Georg Simmel - Soziologie und Berlin..................... 245
5.3 Soziologie als moderne Wirklichkeitswissenschaft: ... 251
5.4 Gesellschaftliche Differenzierung,
Geldwirtschaft und Urbanität ................................... 263
5.5 Moderne Kultur und Lebensstil................................. 272
5.6 Erfüllte Individualität - Das individuelle Gesetz .... 277
5.7 Die Ambivalenz von Modernität
und Individualität ...................................................... 283
6. Max Weber und die institutionelle
Revolution der Rationalisierung ....................................... 287
6.1 Max Webers Problemstellung..................................... 287
6.2 Max Weber - ein (groß-)bürgerlicher Marx? ............ 292
6.3 Das Forschungsprogramm ......................................... 297
6.4 Die strukturelle Konfiguration der Moderne ............ 307
6.5 Die kulturelle Genealogie des Kapitalismus -
Die protestantische Ethik ........................................... 315
6.6 Die Rationalisierung der Welt - Wertsphären
und Lebensführung ..................................................... 324
6.7 Ambivalenzen der Moderne
und autonome Lebensführung................................... 339
7. Die große Erblast der soziologischen Klassik:
Gesellschaftstheorie, Gesellschaftsanalyse und
Gesellschaftskritik heute .................................................. 347
Literatur ................................................................................. 379
Namenregister ....................................................................... 405
Sachregister ........................................................................... 412