Jean Paul schuf eine Welt aus Schrift. Alles in seinem Leben musste dem Schreiben dienen: die Tag- und die Nachtstunden, die Familie und die Liebschaften, das Essen und der Alkohol. Wie wird an der Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert aus dem Pfarrerssohn in der Provinz ein gefeierter Autor in den Salons von Berlin, der dann bald doch wieder ins fränkische Bayreuth zurückkehrt? Wie und woraus entstehen seine vielschichtigen Werke, die sich weder der Weimarer Klassik noch der Romantik zuordnen lassen? Anlässlich des 250. Geburtstags hat Helmut Pfotenhauer, wie kaum ein anderer vertraut mit Jean Paul, eine profunde und dabei genussvoll zu lesende Biografie über den großen deutschen Romancier geschrieben. (Verlagstext)
AUS DEM INHALT
Inhalt
Vorwort. Selber-Lebenserschreibung 15
Anfänge
Illiterate Anfänge, Alphabetisierung. Wunsiedel, Joditz, Schwarzenbach, 1763-76 21
Frühe Schriften Schwarzenbach, Hof, Leipzig, 1776-1784 29
Exzerpte 34
Schulreden, Übungen im Denken, Notizhefte 46
Jean Paul als Briefschreiber 51
Frühe Briefe 53
Erster Romanversuch: Abelard und Heloise, 1781 60
Erste Satiren. 1782/83: Grönländische Prozesse 62
Erfolglosigkeit: Hof, Töpen, Schwarzenbach, 1784-1790/93
Teufelspapiere, Briefe, Exzerpte, Poetische Versuche 69
Weitere Satiren 69
Briefe. Poetische Miniaturen. Erotik als Akademie 73
Neue Lektüren, Exzerpte und Abhandlungen 76
Revolution als Literatur? 82
Um 1790. Weitere literarische Neuanfange 85
Satire mit ernsthaften Zwischenakten: Abrakadabra oder Baierische Kreuzerkomödie, 1789/90 85
15. November 1790: "Wichtigster Abend meines Lebens" 89
Satirische Charaktere, 1790/91: Freudel, Fälbel 91
Leben des vergnügten Schulmeisterleins Maria Wuz in Auenthal.
Eine Art Idylle, Anfang 1791 93
Lehrer in Schwarzenbach. 1790-94. Schreibunterricht 98
Die Aufforderungen: Romane! 99
Der erste Roman: Mumien oder Die unsichtbare Loge.
Eine Biographie, 1790-92, erschienen 1793 100
Der Roman, "an dem ich laiche" 100
Der neue Autor und sein neuerfundener Name: Jean Paul. 9. Mai 179z 102
Der Roman 102
Moritz 114
Schwarzenbach, Hof, Leipzig, Weimar 1792-1800
Historisches und Privates 118
Der zweite Roman: Hesperus oder 45 Hundsposttage.
Jean Paul als Erfolgsautor 123
Der neue Roman 123
Nachgeschichte: Der große Bucherfolg 135
Weimar 1795,1796.Jean Paul, Goethe, Schiller. Eine Irritation
Quintus Fixlein, Geschichte meiner Vorrede zur zweiten Auflage 138
Beredte Nicht-Verständigung: Jean Pauls Brief an Goethe vom 4. Juni 1795 140
No 2 144
Der Stein des Anstoßes: Hesperus im Konflikt mit den Weimarer Kunstkonzepten 146
Schillers Bildnis 149
Jean Pauls erster Besuch in Weimar. Juni/Juli 1796 151
Nach der Begegnung. Sommer 1796 156
Ausblick: Jean Pauls Weimar-Aufenthalt Herbst 1798 bis Mai 1800 161
Nachträge zu Jean Paul und Weimar: 1804,1808,1816/18,1822/24 .. 162
Hofer Schriften 1794/97 163
Simultanproduktion 163
Quintus Fixlein, Siebenkäs 166
Nachspiel 177
Briefe, 1795/98. Empfindsame Routinen "Weiber die Menge" 177
Exzerpte. Taschenbibliothek 186
Biographische Belustigungen, Jubelsenior, Kampaner Thal, Holzschnitte 188
Leipzig 1797/98: Die triumphale Rückkehr. Palingenesien, Briefe und bevorstehender Lebenslauf, Konjekturalbiographie 191
Weimar 1798-1800. Vorweggeschriebenes, Vorausgeschriebenes 200
Lichtenberg: Sommer/Herbst 1798 200
Weimar, August/September 1798. Brief an Christian Otto: Fichte, Friedrich Schlegel, Wieland, Herder, Goethe, Heinrich Meyer 202
Brief an Jacobi: Beginn des Gedankenaustauschs 205
In Weimar, Ende 1798/Anfang 1799: Momentaufnahmen aus den Briefen 206
Herder 209
Wieland 212
Friedrich Schlegel 215
Jacobi und Fichte. Clavis Fichtiana 219
Weimar, Berlin 1799/1800 226
Frauen: Verlobungen II, Fürstinnen. ¿Weiber die Menge¿ II 226
Literarische Nebenprodukte, 1800/1801 233
Der Titan 237
Zwischen Berlin und Bayreuth 1800-1804
Berlin 1800/01. Metropole oder Provinz? 249
Das Leben in Schreib-und Leseszenen 258
Meiningen 1801/03
Coburg 1803/04 263
Flegeljahre I. Erstes bis drittes Bändchen 267
ästhetische Vorschule 277
Flegeljahre II. Viertes Bändchen 280
Jean Paul und die Musik 283
Die ersten Bayreuther Jahre 1804-1812
Schrei b-Szenarien 290
Schreibmaterialien, Arbeitsweisen 290
Handschrift 294
Häusliches Schaltier 298
Außer Haus 300
Schwierige Autorschaft: materielle Nöte, politisch-historische Wirrnisse 302
Werke und Werkchen 310
Almanachs-Aufsätze und ihre Sammlung: Herbst-Blumine, erstes Bändchen, 1810 310
Freiheits-Büchlein, 1805 314
Neuauflagen 316
Levana oder Erziehungslehre, Ergänzungs-Blatt zur Levana, 1807 317
Schriften zur Politik: Friedens-Predigt an Deutschland, 1808
Dämmerungen für Deutschland, 1809 326
Poetische Schriften: Schmelzte, Katzenbeiger, 1809 332
Leben Fibels 340
Begegnungen 350
Die späten Bayreuther Jahre 1813-1825
Essayistik: Museum, 1814 357
Späte politische Schriften: Mars und Phöbus Thronwechsel, 1814, Politische Fastenpredigten, 1816 364
Sprach-Vorschriften. Der Streit um die Doppelwörter und das Fugen-s, 1818-20, Jacob Grimms Zorn und Betrübnis 366
Sommerreisen 1816-1822 369
Selberlebensbeschreibung, 1818/19. Eine zersplitternde Autobiographie 379
Der letzte Roman. Der Komet, 1820-22. Ein Fragment 383
Fortsetzungs-Pläne, Schlußstriche. Ausschweife für künftige Fortsetzungen von vier Werken, 1824, Papierdrache, Sämtliche Werke 389
Letztes vorausgeschriebenes Leben. Tode. Wetterprophezeiungen, Gesundheits-Voraussagen. Tod von Max, 1821, von Voß, 1822 391
Das letzte Werk. Selina oder über die Unsterblichkeit, erschienen posthum 1827 396
Krankheit, Tod, Begräbnis 402
Erstes Nachleben 408
Anhang
Anmerkungen 411
Bibliographie 441
Chronik 453
Bildnachweise 494
Personenregister 495