Verlagstext:
Seit der Ausbildung und dem Platzen des New Economy-Booms vor wenigen Jahren geht es um das Verständnis der Ökonomie der globalen Turbulenzen oder der politischen Ökonomie der Unsicherheit. Seit Mitte der 1970er Jahre verändert sich das kapitalistische Weltsystem rapide und damit auch der Kapitalismus in Deutschland.Die Logik des Vermögenskapitalismus läuft letztlich darauf hinaus, dass sich die Aktionäre oder Eigentümer von Wertpapieren und Besitztiteln den gesamten Nettoertrag der entwickelten kapitalistischen Gesellschaft aneignen. Ein solches System ist nicht zukunftsfähig, weil es die sozialen Konflikte dramatisch zuspitzt. Ob allerdings soviel politische Klugheit existiert, der Tatsache zur Anerkennung zu verhelfen, dass der gesellschaftliche Wertschöpfungs- und Verwertungsprozess auf der Verausgabung lebendiger Arbeit basiert und daher die Verteilungsverhältnisse so zu regeln sind, dass sich eben nicht die Shareholder den Großteil des Nettoertrags aneignen, darf bezweifelt werden. In diesem Buch wird der Frage nachgegangen, wie sich die Vorherrschaft der Shareholder und des vermögensgetriebenen Kapitalismus herausgebildet hat, welche Probleme damit verbunden sind und welche Alternativen angestrebt werden können.
/ AUS DEM INHALT: / / / Herausforderung vagabundierendes Kapital?.
Kapitel 1
Imperative des Finanzkapitals 18
Die Herrschaft der Kapitalfonds und Vermögensverwalter 18/Beschleunigte
Akkumulation des Geld-und Leihkapitals 20/Globale Trends 29/
Geldvermögen in Deutschland 32/Machtverschiebung 38
Kapitel 2
Alptraum Stagnation 46
Realakkumulation und Akkumulation von Eigentumstiteln 50/Übergang
in eine lange Welle des Aufschwungs oder Lohndynamik für eine Expansion
der Binnenökonomie? 59
Kapitel 3
Akkumulationsregime und neue Betriebsweise des Kapitals 67
Ein neue "innere Landnahme"? 72/Gesellschaftliche Betriebsweise 74/
Große Industrie 76/Fordismus 78/Krise des Fordismus 80/I&K-Technologie
82/Zum Verhältnis von Markt und Unternehmen 86/Indirekte
Steuerung und Selbstorganisation 88/Ambivalenzen des Alltagsbewusstseins
95/Zusammenfassung 97
Kapitel 4
Vom Unternehmer zum organisierten Shareholder 100
Dynamischer Wandel und Mehltau 102/Machtwahn einer mittelmäßigen
Führungselite? 106/Mythos Leistungsgesellschaft 109/Machtverhältnisse
im Unternehmen 111/Kapitalgesellschaften und Familienunternehmen
114/Kapitalgesellschaften und Familienunternehmen in
Deutschland 115/Elite in Deutschland 117/EndederMeritokratie 119/
Konsequenzen des vermögensgetriebenen Kapitalismus 12 l/Krise der
Institutionen und Korporatismus 125/Neoliberale Utopie: Gesellschaft
der Eigentümer 130
Kapitel 5
Vermögensgetriebene Ökonomie 132
Theorie der vermögensgetriebenen Ökonomie 134/Japan: Krise der
vermögensgetriebenen Akkumulation 137/Die USA als Prototyp einer
"asset-based, wealth-driven economy" 14 l/Licht und Schatten der USÖkonomie
146/Das Hegemonieproblem 149/Deregulierung 151/
Grundproblem der vermögensgetriebenen Akkumulation 159
Kapitel 6
Vermögensgetriebene Akkumulation und Staat 163
Transformation des Nationalstaates 164/Sozialstaat 168/Sozialstaatliche
Transfers 173/Vom Lohnsteuerstaat zum Marktstaat 175/Privatisierung
und chronische Überakkumulation 179/Krise der Demokratie
und der politischen Repräsentation 183/Entfesselung des Kapitalismus
und "Neue Mitte" 186
Kapitel 7
Ideologie des Neoliberalismus 189
Was ist Neoliberalismus? 190/Politik der Vermögensbesitzer 193/Entfesselter
Kapitalismus 195/Allparteien-Phänomen 196/Neoliberalismus
und ökonomische Theorie 200
Kapitel 8
Alternative: eine demokratisierte und gesteuerte Ökonomie 205
Scheitern neoliberaler Politik 207/Verstaatlichung oder Steuerung? 210/
Subjekt und Macht im Neoliberalismus 217/Krise neoliberaler Gouvernementalität
219/Alternativen und sozialistische Gouvernementalität
222/Mit Übergangsforderungen aus der Defensive 226
Literatur 232