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Das Springer Wörterbuch der Psychoanalyse informiert über die wichtigsten Elemente des psychoanalytischen Denkens: diewesentlichen Begriffe, die wichtigsten Länder, in denen die Psychoanalyse Fuß fassen konnte, die Biographien ihrer Autoren,psychopathologische Theorien und andere Wissensbereiche oder intellektuelle, politische und religiöse Bewegungen, die von derPsychoanalyse beeinflusst wurden, die wichtigen ersten Fallbeschreibungen, die Behandlungstechniken sowie die Ansichten derPsychoanalyse zu Geburt, Familie, Geschlecht und Wahn. Es behandelt auch den Freudianismus selbst, seine Geschichte und seineunterschiedlichen Schulen und gibt einen Überblick über die wichtigsten Werke Freuds. Es schließt die Familie Freuds mit ein, außerdemseine Lehrer sowie Schriftsteller und Künstler, mit denen er Briefwechsel unterhielt. Jeder Artikel enthält eine Bibliographie mit denwichtigsten Quellen. Eine Zeittafel mit den bedeutendsten Ereignissen der Geschichte der Psychoanalyse rundet dieses Wörterbuch ab.Frankreich ist zwar eines der Länder, in denen die Psychoanalyse eine besonders weite Verbreitung gefunden hat, und dennoch verfügen die Franzosen nur über sehr wenige Nachschlagewerke, in denen man sich über die grundlegenden Prinzipien dieser Wissenschaft informieren könnte. Das eben erschienene, monumentale Dictionnaire de la psychanalyse ("Wörterbuch der Psychoanalyse") der beiden Psychoanalytiker Elisabeth Roudinesco und Michel Plon soll diese Lücke schließen. Zweifelsohne gibt es bei einem breiteren Publikum eine gewisse Nachfrage nach methodischem Grundwissen über den Begriffsapparat, die Ursprünge und die Verzweigungen der Psychoanalyse: Man möchte die Erscheinungsformen einer therapeutischen Praxis besser kennenlernen, die trotz ihrer offenkundigen Wirksamkeit bei der Behandlung der"Krankheiten der Seele" oft als wissenschaftlich nicht ausreichend fundiert empfunden wird. Auf diese Erwartung will das vorliegende Wörterbuch eingehen, wenn es sich nicht als simples Lexikon präsentiert. Seinen Autoren zufolge will es "eine Neueinteilung aller Elemente des psychoanalytischen Denkens vorschlagen und die Art und Weise vorstellen, in der dieses Denken während eines ganzen Jahrhunderts aufgrund seiner besonderen Begrifflichkeit ein einzigartiges Wissen, eine neue Geschichtsauffassung und eine ständig neu interpretierte eigenständige Lehre (Freuds Werk) sowie eine ganze Ahnenreihe von Lehrern und Schülern und eine eigene Politikauffassung geschaffen hat". Eben in dieser Gattungsmischung - Geschichte der Herausbildung einer Wissenschaftsdisziplin und Beobachtung ihrer Ausbreitung von einem Land in das andere, Biographie der Hauptfiguren dieser Erfolgsgeschichte (Freud, Lacan, Jung, Jones, Mélanie Klein) sowie Erklärung der Begriffe - liegt die Neuheit dieses Wörterbuchs Zwei kleine Einschränkungen in dem allgemeinen Lob seien dennoch angebracht: es fehlt jeder Hinweis auf zeitgenössische Praktiker wie die französische Psycholinguistin Julia Kristeva oder den französischen "Ethnopsychanalytiker" Tobie Nathan, um nur die wichtigsten Neuerer innerhalb Frankreichs zu nennen. Und zudem mag man bedauern, daß ein Werk von diesen Dimensionen (600 Einträge) so wenig über den grundlegenden Einfluß zu sagen hat, den die Psychoanalyse auf die verschiedenen intellektuellen und künstlerischen Bewegungen unseres Jahrhunderts ausgeübt hat.